Blick auf einen Teil der zerstörten Stadt Dschabalia im nördlichen Gazastreifen
liveblog

Krieg in Nahost ++ Palästinenser: Tote bei Angriff in Dschabalia ++

Stand: 19.10.2024 02:46 Uhr

Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens 30 Menschen gestorben. Donald Trump hat dem US-Präsidenten Biden vorgeworfen, Israel nicht genug zu unterstützen. Die Entwicklungen im Liveblog.

Der frühere Anführer der islamistischen Hamas im Gazastreifen, Jihia Sinwar, ist nach Angaben des für die Obduktion verantwortlichen Forensikers durch einen Kopfschuss getötet worden. Das sagte der leitende Pathologe am Nationalen Zentrum für Forensik in Tel Aviv, Chen Kugel, dem US-Fernsehsender CNN. Er hatte die Autopsie der Leiche des Hamas-Chefs durchgeführt. Zwar habe Sinwar auch Verletzungen von Schrapnells und auf ihn gestürztem Mauerwerk erlitten. Ursächlich für seinen Tod sei aber der Kopfschuss gewesen, sagte Kugel.

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat Amtsinhaber Joe Biden vorgeworfen, den israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu in Kriegszeiten nicht ausreichend zu unterstützen. Auf Nachfrage von Reportern sagte Trump im Bundesstaat Michigan über Netanyahu: "Er macht einen guten Job. Biden versucht, ihn zu bremsen, und sollte stattdessen wahrscheinlich das Gegenteil tun."

Bei einem israelischen Angriff im Norden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern seien 20 Frauen und Kinder, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Mehr als 50 weitere Menschen seien bei dem Angriff auf die Stadt Dschabalia verletzt worden. Die Angaben konnten bislang nicht unabhängig überprüft werden. Die israelischen Streitkräfte äußerten sich bislang nicht zu dem Bericht. 

Eine Expertin der Vereinten Nationen hat Deutschland und mehreren anderen westlichen Demokratien vorgeworfen, das Recht, für die palästinensische Sache zu demonstrieren, unterdrückt zu haben. Die UN-Sonderberichterstatterin Irene Khan warf "vielen europäischen Ländern" vor, "Maßnahmen zur Einschränkung der Meinungsfreiheit, zur Unterdrückung von Protesten gegen das Blutbad in Gaza und zum Verbot von pro-palästinensischen Demonstrationen" verhängt zu haben.

Sie nannte dabei unter anderem Deutschland, wo im vergangenen Oktober "ein vollständiges Verbot propalästinensischer Demonstrationen verhängt" worden sei. Seitdem seien in verschiedenen Regionen in der Bundesrepublik Beschränkungen für solche Proteste verhängt worden. "Nie bei Demonstrationen für Israel, aber immer bei pro-palästinensischen", erklärte sie. Daneben hätten auch Frankreich, Belgien, die USA und Kanada das Recht, für die palästinensische Sache zu demonstrieren, "hart" unterdrückt.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat einem Medienbericht zufolge eine deutliche Steigerung der derzeit spärlich fließenden Hilfslieferungen für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen angeordnet. Das öffentlich-rechtliche Kan-Radio berichtete, künftig sollen pro Tag 250 Lastwagen humanitäre Güter in das Küstengebiet am Mittelmeer bringen, in dem seit mehr als einem Jahr Krieg herrscht. 

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben 30 weitere Lastwagen mit Hilfsgütern in den Norden des Gazastreifens gelassen. Die Hamas hat den Tod ihres Anführers Sinwar bestätigt. Die Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.