Gideon Saar
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Krieg in Nahost ++ Israel übt Kritik an Entwurf für G20-Erklärung ++

Stand: 17.11.2024 06:49 Uhr

Israels Außenminister Saar hat den Entwurf für die G20-Abschlusserklärung als "unausgewogen" bezeichnet. Leuchtraketen sind auf dem Anwesen von Premier Netanyahu niedergegangen. Die Entwicklungen im Liveblog.

Die israelische Armee hat neue Luftangriffe auf den Süden Beiruts angekündigt. Das Militär veröffentlichte heute morgen einen Evakuierungsaufruf, der sich an die Bewohner von drei Gebieten im südlichen Teil der libanesischen Hauptstadt richtete. Israel hatte gestern den Süden Beiruts erneut bombardiert. Über dem Gebiet, das als Hochburg der schiitischen Hisbollah-Miliz gilt, stiegen große Rauchschwaden auf. Die Hisbollah griff ihrerseits israelische Militärstützpunkte rund um Haifa an.

Vor dem G20-Gipfel der führenden Wirtschaftsmächte aller Kontinente in der kommenden Woche macht Israels Regierung Druck auf die Teilnehmerstaaten. Der israelische Chefdiplomat Gideon Saar teilte mit, er habe am Wochenende mit mehreren Außenministern von G20-Ländern telefoniert und sein Missfallen über einen Entwurf für die geplante Abschlusserklärung des Gipfels zum Ausdruck gebracht. Hintergrund sei, dass nach seinen Informationen ein "unausgewogener und einseitig zulasten Israels gefasster" Entwurf in Arbeit gewesen sei.

In der Abschlusserklärung des zweitägigen Gipfeltreffens, das morgen im brasilianischen Rio de Janeiro beginnt, müssten mehrere Punkte zwingend Erwähnung finden, forderte Saar auf der Onlineplattform X. Dazu gehöre, Israels Recht auf Selbstverteidigung anzuerkennen, die Freilassung aller im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu verlangen und die Terrororganisationen Hamas und Hisbollah zu verurteilen.

Unbekannte haben nach Angaben der israelischen Polizei zwei Leuchtraketen in der Nähe des Privathauses von Premier Benjamin Netanyahu abgefeuert. Sie seien auf dem Gelände des Hauses in Caesarea gelandet, teilten die Polizei und der Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit. Netanyahu und seine Familie seien nicht zu Hause gewesen. Es sei kein Schaden entstanden. Der "schwerwiegende Vorfall" werde untersucht, hieß es.

Viele Politiker zeigten sich entsetzt, darunter Oppositionsführer Jair Lapid und Präsident Izchak Herzog. Letzterer verurteilte den "gefährlichen Vorfall" aufs Schärfste. Er warnte vor einer Zunahme von Gewalt im öffentlichen Raum. Der Hintergrund des Vorfalls ist bislang unklar, auch ob es einen Zusammenhang mit den Demonstrationen für ein Geisel-Abkommen gibt, die gestern wieder landesweit stattfanden. Medienberichten zufolge gab in Caesarea keine Kundgebung.

In mehreren Städten Israels hat es erneut Demonstrationen für ein Geisel-Abkommen gegeben. Der israelische Präsident sagte seine Teilnahme am Klimagipfel in Baku wegen Sicherheitsbedenken ab. Die Ereignisse vom Samstag zum Nachlesen.