Lage im Nahen Osten ++ Seibert nennt Geiseln "unsere höchste Priorität" ++
Deutschlands Botschafter in Israel hat den Geisel-Angehörigen die Solidarität Deutschlands versichert. Israels Armee ruft die Menschen im Flüchtlingsviertel Nuseirat im Gazastreifen zur Evakuierung auf. Die Entwicklungen im Liveblog.
- Israel ruft Einwohner in Nuseirat zu Evakuierung auf
- Baerbock zu Syrien-Konferenz in Saudi-Arabien eingetroffen
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, hat Angehörigen der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln versichert, dass das Schicksal der Verschleppten für Deutschland höchste Priorität habe. An allen "politischen und diplomatischen Fronten" werde für die Geiseln gearbeitet, sagte er am Samstagabend auf einer Kundgebung in Tel Aviv.
Später postete er seinen Redebeitrag auch auf der Plattform X. Alle Geiseln müssten nach Hause zurückkehren - und der Krieg in Gaza, der Hunderttausenden schreckliches Leid bringe, müsse enden, sagte Seibert. "Diese beiden Ziele hängen zusammen und wir müssen zusehen, dass sie so schnell wie möglich erreicht werden."
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist in Riad zu einer internationalen Syrien-Konferenz eingetroffen. Bei dem Treffen in der saudi-arabischen Hauptstadt soll es um den Umgang mit den neuen Machthabern in Syrien nach dem Sturz des langjährigen Präsidenten Baschar al-Assad gehen.
Eingeladen sind zahlreiche ranghoher Vertreter arabischer und westlicher Staaten. Syriens neuer Außenminister Asaad Hassan Al-Schibani war schon Samstagabend in Riad angekommen.
Syriens neue Führung strebt eine Aufhebung westlicher Sanktionen an, um den Wiederaufbau des Landes voranzubringen. Deutschland und Frankreich haben eine mögliche Lockerung in Aussicht gestellt.
Die israelische Armee hat die Zivilbevölkerung im Flüchtlingsviertel Nuseirat im nördlichen Gazastreifen wegen eines bevorstehenden Angriffs zur Evakuierung aufgerufen. Von einem ausgewiesenen Gebiet des Flüchtlingslagers aus seien Raketen auf Israel abgefeuert worden, schrieb ein Armeesprecher auf der Plattform X. Nun stehe ein israelischer Angriff bevor.
Die Zivilbevölkerung solle sich zur eigenen Sicherheit in die ausgewiesene humanitäre Zone zurückziehen. Auf dem Post war das vorgesehene Angriffsgebiet mithilfe einer Grafik gekennzeichnet. Israel kämpft seit dem beispiellosen Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 gegen die Terrororganisation im Gazastreifen.
Dunkle Flächen: besiedelte Gebiete, Schraffur: militärische Aktivitäten Israels
FDP-Chef Christian Lindner hat eine harte Linie in der Debatte über die mögliche Heimkehr von Kriegsflüchtlingen aus Deutschland nach Syrien gefordert. "Wer kein Aufenthaltsrecht mehr hat, weil er den Flüchtlingsstatus verloren hat, muss in die Heimat zurückkehren", sagte er n-tv.de. "Irgendeine Beschäftigung in Deutschland, die aber den Lebensunterhalt der Familie ohne Sozialleistungen nicht sichert, darf da auch kein Hinderungsgrund sein."
Der FDP-Chef forderte, "baldmöglichst" die Rückführung von Menschen nach Syrien zu ermöglichen. Es gehe ihm um eine "neue Realpolitik" bei der Einwanderung. Dazu gehörten "Sachleistungen statt Geldleistungen, kein Geld mehr für Dublin-Flüchtlinge in Deutschland, mehr sichere Herkunftsländer, Asylverfahren in Drittstaaten".
Israelische Siedler wollen eigenen Angaben zufolge eine Delegation zur Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump nach Washington schicken. Das teilte der Jescha-Rat, eine Dachorganisation für die Selbstverwaltung israelischer Siedlungen im Westjordanland, auf Facebook mit. Während des Besuchs werde die Delegation einen Brief "als Ausdruck ihrer Wertschätzung übergeben", hieß es weiter.
Der Jescha-Rat sei zu der Veranstaltung eingeladen worden, sagte ihr Vorsitzender Israel Ganz dem rechtsreligiösen Nachrichtenportal Arutz Sheva zufolge.
Der Liveblog vom Samstag
Bei Kämpfen im nördlichen Gazastreifen sind vier israelische Soldaten getötet worden. Eine Delegation unter der Leitung von Mossad-Chef Barnea wird zu Verhandlungen mit der Hamas reisen. Alle Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.