Eine zerrissene ukrainische Flagge hängt an einem Draht vor einem Wohnhaus, das während des russischen Angriffskrieges in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol am 14. April 2022 zerstört wurde.
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Krieg gegen die Ukraine + Ukraine meldet Abschuss von russischen Drohnen +

Stand: 26.12.2024 21:05 Uhr

Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge 20 von insgesamt 31 russischen Drohnen abgefangen. Mehrere Orte in der russischen Region Belgorod sind nach ukrainischen Angriffen ohne Strom. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Die Slowakei hat nach Angaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeschlagen, als "Plattform" für Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine zu dienen. Der slowakische Regierungschef Robert Fico habe gesagt, dass sein Land im Falle von Friedensverhandlungen gerne als "Plattform" zur Verfügung stehe, sagte Putin vor Journalisten. 

Er halte die Lösung für "akzeptabel", sagte der russische Präsident: "Wir sind nicht dagegen", betonte er und lobte die "neutrale Position" der Slowakei. Fico ist einer der wenigen Staatenlenker in Europa, die weiterhin Nähe zum Kreml pflegen. Kurz vor Weihnachten hatte er Putin in Russland einen Besuch abgestattet. Die anderen westlichen Länder haben sich hingegen hinter der Ukraine versammelt.

Erste Hinweise deuten laut einem US-Regierungsvertreter darauf hin, dass ein russisches Flugabwehrsystem das in Kasachstan abgestürzte Passagierflugzeug von Azerbaijan Airlines getroffen haben könnte. Dies berichteten unter anderem die Sender CNN und ABC News unter Berufung auf den Beamten. Das Weiße Haus verwies jedoch auch auf Personal in der Region, da die Ermittlungen noch andauerten.

Die israelische Fluggesellschaft El Al hat alle Flugverbindungen zwischen Tel Aviv und Moskau für diese Woche eingestellt. Grund seien die "Entwicklungen im russischen Luftraum", teilte die Airline am Abend mit. Sie werde kommende Woche neu beurteilen und entscheiden, ob die Flüge wieder aufgenommen würden.

Zuvor war ein aserbaidschanisches Flugzeug in Kasachstan abgestürzt. Die Regierung in Baku führt den Absturz des Fliegers laut Medienberichten auf Beschuss durch eine Flugabwehrrakete beim Anflug auf die russische Stadt Grosny zurück. In mehreren Regionen des russischen Nordkaukasus seien um diese Zeit ukrainische Drohnen in der Luft bekämpft worden.

Russlands Präsident Wladimir Putin sagt, es bleibe in diesem Jahr keine Zeit mehr für die Unterzeichnung eines neuen Gastransit-Abkommens mit der Ukraine. Daran sei die Ukraine schuld, sagt er in einer im Fernsehen übertragenen Besprechung. "Sie haben angekündigt, dass sie den Vertrag nicht verlängern werden." Damit bestrafe die Ukraine Europa.

Das Abkommen regelt Gas-Lieferungen nach Österreich, Tschechien und in die Slowakei. Der derzeitige Vertrag läuft nach fünf Jahren Ende Dezember aus. Russlands Gaslieferungen nach Europa über die Ukraine sind inzwischen relativ gering.

Russland dürfte 2023 etwa 15 Milliarden Kubikmeter Gas über die Ukraine geliefert haben. Das sind acht Prozent der russischen Lieferungen, die in den Jahren 2018 bis 2019 noch über verschiedene Routen nach Europa flossen.

Der russische Präsident Wladimir Putin sagt, sein Land strebe danach, den Konflikt in der Ukraine zu beenden. Putin fügt laut russischen Agenturen hinzu, Russland könnte seine neue ballistische Mittelstreckenrakete mit Hyperschallantrieb vom Typ Oreschnik erneut einsetzen. "Wir schließen nicht aus, dass wir sie sowohl heute als auch morgen einsetzen können, wenn es nötig ist." Zudem könne Russland auch stärkere Mittelstreckenwaffen einsetzen.

Der Absturz einer Passagiermaschine der Azerbaijan Airlines in Kasachstan geht Insidern zufolge auf Beschuss durch die russische Flugabwehr zurück. Das sagten vier mit den Ermittlungen in Aserbaidschan vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Das westliche Verteidigungsbündnis Nato forderte Aufklärung. "Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Familien und Opfern des Azerbaijan.Airlines-Fluges J28243", schrieb NATO-Sprecherin Farah Dakhlallah auf X. "Wir wünschen den bei dem Absturz Verletzten eine schnelle Genesung und fordern eine umfassende Untersuchung."

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat versichert, dass Frankreich sich um einen "Dialog über die ukrainische Frage" unter Umgehung Kiews bemüht habe. "Ich werde nicht ins Detail gehen, um nicht wen auch immer zu enttäuschen, aber unsere französischen Kollegen haben mehrere Male über vertrauliche Kanäle Aufrufe gestartet", sagte Lawrow bei einer Pressekonferenz in Moskau. 

"'Lasst uns helfen, lasst uns einen Dialog über die ukrainische Frage beginnen'", habe es darin geheißen. "Übrigens ohne die Ukraine", fügte Lawrow hinzu. Das Ansinnen sei entgegen der ständigen Beteuerungen des Westens erfolgt, der immer wieder betone: "'Kein Wort über die Ukraine ohne die Ukraine'". "Wir haben nicht abgelehnt", sagte der russische Chef-Diplomat über den angeblichen Vorschlag Frankreichs. Russland sei "bereit zuzuhören".

Lawrow machte keine Angaben dazu, wann diese angeblichen Kontakte erfolgten oder worum es genau gegangen sein soll. Aus Frankreich gab es keine Reaktion auf Lawrows Äußerungen.  Lawrow kritisierte zudem das "zweideutige Verhalten" Frankreichs im Ukraine-Konflikt. Frankreich und andere europäische Länder haben die Möglichkeit ins Spiel gebracht, die Einhaltung eines möglichen Waffenstillstands zwischen Kiew und Moskau von europäischen Truppen überwachen zu lassen.

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Stadt Nikopol in der ukrainischen Region Dnipropetrowsk sind nach Angaben des dortigen Gouverneurs acht Menschen verletzt worden. Getroffen worden sei der zentrale Markt, schreibt Gouverneur Serhij Lyssak auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram. Sieben Verletzte seien ins Krankenhaus gebracht worden.

Nach dem Absturz eines Passagierflugzeugs in Kasachstan warnt Russland vor Spekulationen zu einem möglichen Abschuss der Maschine mit 67 Menschen an Bord. "Zurzeit läuft eine Untersuchung, jeder Vorfall in der Luftfahrt muss von spezialisierten Luftfahrtbehörden untersucht werden", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. "Es wäre falsch, eine Hypothese aufzustellen, bevor die Schlussfolgerungen der Untersuchung vorliegen." 

Beim Absturz der Maschine starben am Mittwoch nahe der kasachischen Stadt Aktau an der Küste des Kaspischen Meeres 38 Menschen. 29 Menschen überlebten, einige mit schwersten Verletzungen. Weil an der Außenhaut des Flugzeugs ungewöhnliche Schäden zu sehen sind, gibt es Spekulationen um einen möglichen Abschuss der Maschine mit einer Flugabwehrrakete.

Die russischen Truppen haben nach Angaben der Regierung in Moskau erneut eine Ortschaft im Osten der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Es handele sich um das Dorf Hihant, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Russland hat in den vergangenen Tagen wiederholt die Einnahme von Ortschaften in der ostukrainischen Donezk gemeldet. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben eine Rüstungsfirma in der russischen Oblast Rostow beschossen. Die Luftwaffe habe in den vergangenen Tagen Angriffe auf das Firmengelände in der Stadt Kamensk-Schachtinsky geflogen. Dort sei fester Brennstoff für ballistische Raketen hergestellt worden, die Russland für seine Angriffe auf die Ukraine einsetze. Wann genau der Beschuss stattfand, ließ das ukrainische Militär offen. Es teilte auch nichts über mögliche Schäden mit. Die Oblast Rostow grenzt an die Ukraine.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Die Ukraine hat nach den Worten des russischen Außenministers Sergej Lawrow wiederholt mit westlichen Raketen und Drohnen zivile Ziele in Russland angegriffen. Die Führung in Moskau werde reagieren, sagte Lawrow, nennt aber keine Einzelheiten. Russland selbst ziele ausschließlich auf militärische Einrichtungen und Infrastruktur, und "es steht nicht in unseren Regeln, zivile Ziele anzugreifen", fügte er hinzu. Das stimmt jedoch nicht.

Am Mittwoch waren in der Stadt Lgow in der russischen Oblast Kursk nach Angaben des dortigen Gouverneurs bei ukrainischem Artilleriebeschuss vier Menschen getötet und fünf verletzt worden.

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben mehrere Pläne des ukrainischen Geheimdienstes vereitelt, ranghohe russische Offiziere und ihre Familien in Moskau zu töten. Zum Einsatz hätten als Powerbanks oder Dokumentenordner getarnte Sprengsätze kommen sollen, erklärte der FSB. "Der FSB der Russischen Föderation hat eine Reihe von Attentaten auf ranghohe Militärangehörige des Verteidigungsministeriums verhindert."

Vier russische Staatsbürger, die an der Vorbereitung dieser Anschläge beteiligt gewesen seien, habe man festgenommen. Sie seien vom ukrainischen Geheimdienst angeworben worden.

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Donnerstag 20 von insgesamt 31 russischen Drohnen abgefangen und zerstört. Am Mittwoch hatte das russische Militär vor allem die Energieversorgung der Ukraine massiv angegriffen. Nach ukrainischen Angaben waren 59 von 78 russischen Raketen sowie 54 von 102 Drohnen abgefangen worden.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Bei einem Drohnenangriff auf die russische Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine ist eine Stromleitung beschädigt worden. Die Bewohnerinnen und Bewohner von mehreren kleinen Ortschaften seien ohne Strom, teilte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Die ukrainische Luftwaffe habe den Landkreis Graiworon, der unmittelbar an der Grenze liegt, mit Drohnen angegriffen. In der gesamten Region Belgorod gab es vorübergehend Luftalarm.

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Zuvor hatten schwere russische Angriffe in der Nacht zum Mittwoch für Stromausfälle in mehreren Regionen der Ukraine gesorgt, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X berichtete.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 26. Dezember 2024 um 08:00 Uhr in den Nachrichten.