Eine zerrissene ukrainische Flagge hängt an einem Draht vor einem Wohnhaus, das während des russischen Angriffskrieges in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol am 14. April 2022 zerstört wurde.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Dorf in Südrussland nach Drohnenangriff evakuiert ++

Stand: 10.10.2024 09:39 Uhr

In der südwestrussischen Region Adygeja ist nach Behördenangaben ein Dorf nach einem Drohnenangriff evakuiert worden. Selenskyj trifft in London Premier Starmer und NATO-Generalsekretär Rutte. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Bei russischen Angriffen auf die Stadt Saporischschja seien mindestens vier Menschen verletzt und fast 30 Gebäude beschädigt worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den Gouverneur der ukrainischen Region. Behörden zufolge soll Russland bei den Angriffen auch Gleitbomben eingesetzt haben. In der Region befindet sich auch das AKW Saporischschja, dass von der russischen Armee kontrolliert wird.

Auch der Gouverneur der Region Dnipropetrovsk, Serhiy Lysak, meldete mindestens eine verletzte Person durch einen russischen Drohnenangriff auf die Stadt Kryvyi Rih. In einem getroffenen Wohnhaus sei ein Brand ausgebrochen. Rettungskräfte und die Feuerwehr seien im Einsatz

Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zufolge wurden in der Nacht 92 ukrainische Drohnen über russischem Territorium abgefangen. Mehr als die Hälfte von ihnen sei in der südrussischen Region Krasnodar abgefangen worden. Zwölf Drohnen seien in der Grenzregion Kursk abgeschossen worden. Weitere Drohnen wurden nach Angaben Moskaus in den Regionen Rostow, Brjansk, Belgorod, Woronesch sowie über der annektierten Krim-Halbinsel und dem Asowschen Meer abgefangen.

Etwa 200 Frauen aus Afrika bauen in Russland Drohnen für den Einsatz im Ukraine-Krieg. Das hat eine Recherche der Nachrichtenagentur AP ergeben. Betroffene berichteten der AP, sie seien mit Werbeanzeigen in sozialen Netzwerken angelockt worden, die ihnen ein kostenloses Flugticket, Geld und ein Abenteuer in der Ferne versprochen hätten. Sie hätten ein Computerspiel und einen russischen Vokabeltest absolvieren müssen, der 100 Worte umfasst habe.

Statt in einem Werksstudentenprogramm in Bereichen wie dem Gastgewerbe oder der Gastronomie hätten einige der Frauen nach ihrer Ankunft in der russischen Region Tatarstan jedoch erfahren, dass sie in einer Fabrik zur Herstellung von Kriegswaffen arbeiten müssen, berichteten die Frauen demnach

In der südrussischen Kaukasus-Region Adygeja ist nach Angaben der Behörden ein Dorf wegen eines Brandes nach einem Drohnenangriff evakuiert worden. Dabei handele es sich um das Dorf Rodnikowy, ein Vorort der Stark Maikop, teilen die Regionalbehörden auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Es habe keine Verletzten gegeben. In der Nähe der Stadt befindet sich der Militärflughafen Chanskaja.

Die Ukraine hat in den vergangenen Wochen verstärkt Ziele tiefer in Russland attackiert, um die Logistik der russischen Invasionstruppen zu schwächen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Zwei pro-russische Aktivisten dürfen nach eigenen Angaben nicht mehr nach Deutschland einreisen. Das Paar habe einen Brief der Kölner Stadtverwaltung erhalten, in dem ihnen die Einreise nach Deutschland für 20 Jahre untersagt werde, sagte Elena Kolbasnikowa in einem auf Telegram veröffentlichten Video. Zur Begründung heißt es in dem Schreiben, sie und ihr Partner Max Schlund stellten eine Gefahr für die Sicherheit Deutschlands dar.

Das Paar hatte seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Pro-Kreml-Demonstrationen in Deutschland organisiert. Im Juni hatten sie über ihren Anwalt bekannt gegeben, dass sie nach Russland umgezogen seien. Die Kölner Staatsanwaltschaft und die Stadtverwaltung wollen sich zunächst nicht zu dem Fall äußern.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird heute in London mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte und dem britischen Premierminister Keir Starmer zusammentreffen. Starmers Sprecher sagte, Selenskyjs Ankunft in London falle mit einem Besuch Ruttes zusammen.

Der ukrainische Präsident war am Mittwoch in Kroatien und soll am Freitag Papst Franziskus treffen. Selenskyj kommt am Freitag nach Berlin, um Kanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu treffen.

Georg Schwarte, ARD Berlin, tagesschau, 10.10.2024 07:35 Uhr

Die Europäische Union hat ein neues Ukraine-Hilfspaket von bis zu 35 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Der ukrainische Präsident Selenskyj trifft Berichten zufolge am Freitag Bundeskanzler Scholz in Berlin. Die Entwicklungen vom Mittwoch zum Nachlesen.