Michael Kretschmer
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Krieg gegen die Ukraine ++ Kretschmer für Kürzung der Ukraine-Waffenhilfe ++

Stand: 09.08.2024 05:39 Uhr

Sachsens Ministerpräsident Kretschmer fordert mit Blick auf den Bundeshaushalt eine Kürzung der Ukraine-Waffenhilfe. In der Region Donezk sind laut Gouverneur durch russischen Beschuss vier Menschen getötet worden. Die Entwicklungen im Liveblog.

Nach einem ukrainischen Drohnenangriff auf einen Militärflugplatz bei Lipezk ist es zu massiven Explosionen gekommen. Um die Stadt Lipezk, die gut 280 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegt, sei zur Beseitigung der Folgen der Explosionen der Notstand erklärt worden, teilte Gouverneur Igor Artamonow bei Telegram mit. Vier Dörfer um den Militärflughafen wurden evakuiert. In Lipezk und Umland wurde der öffentliche Nahverkehr gestoppt.

Es kam wegen Schäden an einer Energieanlage zu Stromausfällen. Infolge der Angriffe seien sechs Menschen verletzt worden. Luftalarm wurde ebenfalls in den benachbarten Gebieten Kursk, Brjansk, Belgorod und Woronesch ausgelöst. Über 70 Drohnen seien abgefangen worden, teilten die Behörden mit.

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Auf einem Militärflugplatz in der russischen Region Lipezk ist offenbar ein Feuer ausgebrochen. Das meldeten die russischen staatlichen Nachrichtenagenturen Ria Nowosti und Tass am Morgen. Angaben zur Ursache des Feuers machten sie nicht.

Die russischen Behörden melden einen großangelegten ukrainischen Drohnenangriff auf die rund 200 Kilometer von der Grenze entfernte Region Lipezk im Südwesten Russlands. "Lipezk ist einer massiven Drohnenattacke ausgesetzt", wurde der Gouverneur des Gebiets, Igor Artamonow, von der russischen Staatsgagentur Tass zitiert. "Die Flugabwehr arbeitet dagegen an", hieß es demnach auf seiner Telegram-Seite.

Beim Absturz einer Drohne sei laut Artamonow eine Elektrizitätsanlage beschädigt worden, in der Folge gebe es Stromausfälle. Außerdem sei es fernab ziviler Infrastruktur zu einer "Explosion von Gefahrenstoffen" gekommen. Rettungskräfte seien im Einsatz.

Heftige Explosionen und Brände soll es in der Nacht auch in der russischen Ortschaft Rylsk im Raum Kursk gegeben haben, wie das ukrainische Nachrichtenportal Kyiv Independent unter Berufung auf Russland-freundliche Telegram-Kanäle berichtete. Die Ursache der Explosionen sei noch unklar. Die Angaben von russischer Behördenseite ließen sich nicht unabhängig bestätigen. Vonseiten der Ukraine gab es bisher keine offizielle Bestätigung der Angriffe.

In der ostukrainischen Region Donezk sind nach Angaben des Gouverneurs durch russischen Artilleriebeschuss am Donnerstag vier Menschen getötet und elf verletzt worden. Zwei Menschen seien beim Beschuss eines Wohnviertels in der Stadt Kostjantyniwka westlich von Bachmut getötet worden, zwei weitere Bewohner in Selidowe, weiter südwestlich, teilte Wadym Filaschkin mit. Insgesamt seien zwanzig mehrstöckige Wohnhäuser und sechs Verwaltungsgebäude beschädigt worden.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert auch mit Blick auf den Bundeshaushalt eine Kürzung der Waffenhilfe an die Ukraine. "Wir können nicht länger Mittel für Waffen an die Ukraine in die Hand nehmen, damit diese Waffen aufgebraucht werden und nichts bringen. Es muss alles im Verhältnis stehen", sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Unterstützung ja, aber wir merken doch, dass wir an unsere Grenzen stoßen."

Kretschmer reagierte damit auf die Frage, ob er für ein Ende der deutschen Waffenhilfe an die Ukraine sei, um Geld zu sparen. "Ich habe mich von Anfang an deutlich gegen Waffenlieferungen ausgesprochen und für diplomatische Initiativen geworben", sagte er. "Seit zwei Jahren habe ich da eine sehr klare Meinung und ich muss leider sagen, diese hat sich in vielen Punkten bestätigt." Er bekräftigte, dass der Krieg in der Ukraine aus seiner Sicht nicht auf dem Schlachtfeld beendet werde, sondern am Verhandlungstisch. 

Präsident Selenskyj hat in einer Rede erklärt, dass Russland die Folgen des Krieges spüren müsse, den es ausgelöst habe. Laut Gazprom läuft der Gasexport durch das angegriffene Grenzgebiet Kursk weitgehend normal. Der Liveblog vom Donnerstag zum Nachlesen.