Krieg gegen die Ukraine ++ Viele nordkoreanische Soldaten getötet? ++
Nach US-Darstellung erleiden nordkoreanische Soldaten im Kampf gegen die Ukraine hohe Verluste. Die Slowakei droht Kiew, sollte kein Gas mehr durchgeleitet werden. Die Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.
- Weißes Haus: Viele Tote unter nordkoreanischen Einheiten
- Soldat Nordkoreas in Kriegsgefangenschaft
- Schwere Attacken auf ukrainische Region Sumy
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Selenskyj appelliert an China
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat China dazu aufgerufen, stärker auf Nordkorea einzuwirken, um den Tod nordkoreanischer Soldaten im Kampf gegen die Ukraine zu minimieren. "Das koreanische Volk sollte seine Leute nicht in den Kämpfen in Europa verlieren. Und das kann unter anderem von Koreas Nachbarn einschließlich Chinas beeinflusst werden", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Wenn China es ernst meint mit seinen Erklärungen, dass der Krieg nicht ausgeweitet werden soll, muss es einen entsprechenden Einfluss auf Pjöngjang ausüben."
Russland und China sind die wichtigsten, der wenigen Verbündeten des Regimes in Pjöngjang.
Slowakei droht Kiew Strafmaßnahmen an
Die slowakische Regierung droht der Ukraine mit Gegenmaßnahmen, sollte sie wie angekündigt die Durchleitung russischen Gases in das mitteleuropäische Land stoppen. Die Slowakei denke darüber nach, die Notstromversorgung nach dem 1. Januar einzustellen, sagt Premierminister Robert Fico in einem auf Facebook veröffentlichten Video.
"Wenn es unvermeidlich ist, werden wir die Stromlieferungen, die die Ukraine während der Netzausfälle benötigt, stoppen. Oder wir werden uns auf ein anderes Vorgehen einigen." Die Ukraine hatte mitgeteilt, dass sie ab dem 1. Januar kein russisches Gas mehr über ihr Territorium fließen lassen wird.
Die aserbaidschanische Regierung spricht inzwischen von einem Waffeneinsatz gegen das in Kasachstan abgestürzte Passagierflugzeug des Typs Embraer 190. "Die Ermittlungen werden klären, mit welcher Art Waffe die Einwirkung von außen geschah", wird Verkehrsminister Rashad Nabiyev von der staatlichen aserbaidschanischen Nachrichtenagentur Azertag zitiert.
Schäden am Wrack und Zeugenaussagen legten nahe, dass das Flugzeug von außen beschädigt worden sei. Dies sei über dem ursprünglichen Zielflughafen Grosny in Russland geschehen. "Demnach gab es ein Explosionsgeräusch außen, und dann wurde das Flugzeug von etwas getroffen", so Nabiyev.
Nach Darstellung des Weißen Hauses erleiden nordkoreanische Truppen erhebliche Verluste bei Kämpfen gegen ukrainische Einheiten. Allein in der vergangenen Woche seien etwa 1.000 nordkoreanische Soldaten bei Angriffen in der russischen Region Kursk verwundet oder getötet worden, sagte der Sprecher der Weißen Hauses, John Kirby.
Die russische und nordkoreanische Militärführung betrachte die Einheiten offensichtlich als entbehrlich. Man schicke abgesessene Infanterie rücksichtslos gegen ukrainische Verteidigungsstellungen, so Kirby.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat CDU-Chef Friedrich Merz wegen seiner Haltung zur Lieferung von "Taurus"-Marschflugkörper an die Ukraine scharf kritisiert. "Der Oppositionsführer wollte ihn erst liefern, vor den Wahlen in Ostdeutschland hielt er eine Lieferung dann plötzlich für nicht mehr nötig, um im Oktober im Deutschen Bundestag eine Art Ultimatum für eine Lieferung zu formulieren", sagte Scholz dem Portal t-online. "Das nenne ich einen gefährlichen Zickzackkurs."
Scholz bekräftigte seine Ablehnung von "Taurus"-Lieferungen. Er warnte gleichzeitig nach seinem jüngsten Telefonat mit Wladimir Putin vor überzogenen Erwartungen an Gespräche mit dem russischen Präsidenten. Auf die Frage, ob er noch einmal mit Putin sprechen würde, antwortete der SPD-Politiker: "Das würde ich." Er ergänzte: "Man darf dabei nur nicht naiv sein oder sich Illusionen machen. Manch einer - oder soll ich sagen eine - läuft ja in Deutschland herum und behauptet, mit ein, zwei Gesprächen sei es getan."
Scholz hatte im November nach mehr als zwei Jahren erstmals wieder mit Putin telefoniert und war dafür unter anderem vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kritisiert worden.
Die Slowakei steht als Gastgeber für mögliche Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine bereit. "Wir bieten an, solche Verhandlungen auf slowakischem Boden abzuhalten", erklärte Außenminister Juraj Blanar bei Facebook. An den Gesprächen müssten Vertreter aller Konfliktparteien - "und deshalb auch Russland" teilnehmen, betonte Blanar.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte gestern gesagt, die Slowakei habe vorgeschlagen, als "Plattform" für Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine zu dienen. Putin bezeichnete den Vorschlag als "akzeptabel" und lobte die "neutrale Position" der Slowakei. Der slowakische Regierungschef Robert Fico ist einer der wenigen Staatenlenker in Europa, die weiterhin Nähe zum Kreml pflegen. Kurz vor Weihnachten hatte er Putin in Moskau einen von anderen EU-Staaten kritisierten Besuch abgestattet.
Nach dem Absturz des aserbaidschanischen Passagierflugzeugs in Kasachstan sieht die Ukraine die Schuld dafür bei Russland. Moskau müsse für den "Abschuss" der Maschine der Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines zur Verantwortung gezogen werden, erklärte der Chef der ukrainischen Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, auf der Plattform Telegram.
Russland hatte zuvor vor Spekulationen gewarnt und dazu aufgerufen, die Ermittlungsergebnisse zur Absturzursache abzuwarten. Mehrere Medien hatten unter Berufung auf namentlich nicht genannte aserbaidschanische Regierungsquellen berichtet, die Maschine sei durch den Einsatz einer russischen Flugabwehrrakete abgestürzt. Die Ukraine setzt in ihrem Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg immer wieder auch auf Drohnenangriffe. Zuletzt hatte es im Nordkaukasus mehrere solcher Angriffe gegeben, weshalb Russland seine Flugabwehr einsetzte. Immer wieder wird im Zuge solcher ukrainischen Attacken auch der Betrieb auf russischen Flughäfen zeitweilig eingestellt.
Die Ukraine hat als einer der weltweit führenden Exporteure von Getreide erste Nahrungsmittelhilfen nach Syrien geschickt. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, 500 Tonnen Weizenmehl seien auf dem Weg als Teil der humanitären Initiative "Getreide aus der Ukraine" in Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen.
"Das Weizenmehl soll in den kommenden Wochen an 33.250 Familien oder 167.000 Menschen verteilt werden", schreibt Selenskyj auf X. "Jedes Paket wiegt 15 Kilogramm und kann eine fünfköpfige Familie einen Monat lang ernähren."
Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Russland meldet erneut Erfolge an der Front im Osten der Ukraine. Die Streitkräfte hätten die Dörfer Iwaniwka im Donbass und Sahrysowe in der Region Charkiw eingenommen, berichtet die Nachrichtenagentur RIA. Darüber hinaus meldet RIA, vergangene Woche seien vier britische Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow abgeschossen worden.
Nach dem Absturz eines Passagierflugzeugs in Kasachstan hat Russland den Luftraum im Süden des Landes gesperrt. Eine Maschine der Azerbaijan Airlines auf dem Weg in die südrussische Stadt Mineralnie sei daher am Freitag nach Baku zurückgekehrt, berichtete die russische Nachrichtenagentur TASS. Die russische Regierung habe erklärt, es sei wichtig, die Untersuchung des Flugzeugabsturzes abzuwarten, um zu verstehen, was passiert sei.
Zu aserbaidschanischen Berichten, wonach die Maschine durch Beschuss der russischen Luftabwehr abgestürzt sei, nahm die Regierung in Moskau zunächst nicht Stellung. Die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtete, Azerbaijan Airlines habe Flüge in sieben russische Städte eingestellt. Die Gesellschaft fliege aber weiterhin sechs große russische Städte an, darunter Moskau und St. Petersburg. Am Mittwoch war ein Passagierflugzeug vom Typ Embraer 190 in der Nähe der kasachischen Stadt Aktau abgestürzt. Dabei starben 38 Menschen, zahlreiche andere überlebten.
Das Flugzeug hatte ein Gebiet in Russland verlassen, das das russische Militär noch vor kurzem gegen Angriffe ukrainischer Drohnen verteidigt hatte. Der Absturz geht Insidern zufolge auf Beschuss durch die russische Flugabwehr zurück. Das westliche Verteidigungsbündnis NATO forderte Aufklärung. An Bord des Flugzeugs waren nach Angaben der Azerbaijan Airlines 62 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder.
Im Ukraine-Krieg ist der erste in ukrainische Gefangenschaft geratene Soldat aus Nordkorea Berichten zufolge verstorben. Der auf Seiten Russlands kämpfende Soldat sei bereits am Donnerstag bei Einsätzen in der russischen Frontregion Kursk gefangen genommen worden und am heute seinen Verletzungen erlegen, meldete Südkoreas Nachrichtenagentur unter Berufung auf den südkoreanischen Geheimdienst (NIS). Der NIS wiederum bezieht sich auf den "Nachrichtendienst eines befreundeten Landes".
Um welches es sich dabei handelt, ist nicht bekannt. Nordkorea schickte vermutlich etwa 10.000 nordkoreanische Soldaten nach Russland, um Moskau im Kampf gegen die Ukraine zu unterstützen. Nach einer kurzen Ausbildung sowie Ausrüstung mit russischen Waffen wurden die nordkoreanischen Kämpfer in die russischen Streitkräfte eingegliedert, die seit einiger Zeit bei Kursk kämpfen. Mehr als 3.000 nordkoreanische Soldaten sollen bereits getötet oder verwundet worden sein. Diese nicht unabhängig überprüfbare Schätzung nannte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kürzlich nach einer Sitzung des Oberkommandos der ukrainischen Streitkräfte.
Slowakei begrüßt Putins Äußerungen
Die slowakische Regierung hat die Reaktion des russischen Präsidenten Wladimir Putins auf ihr Angebot, mögliche Friedensgespräche mit der Ukraine auszurichten, begrüßt. Putins Äußerungen seien ein "positives Signal" für ein Ende des Ukraine-Kriegs, sagt der slowakische Außenminister Juraj Blanar. "Die slowakische Diplomatie ist bereit, auf diese Weise aktiv zum Friedensprozess beizutragen, und wir haben diese Option auch den ukrainischen Partnern mitgeteilt", so Blanar.
Putin hatte sich am Donnerstag offen für die Slowakei als Verhandlungsort für mögliche Friedensgespräche gezeigt. Er bekräftigte dabei, Russland sei offen für Gespräche zur Beendigung des Konflikts, werde aber dennoch seine Ziele in der Ukraine durchsetzen. Laut Putin hatte der slowakische Ministerpräsident Robert Fico bei einem Besuch im Kreml vor wenigen Tagen die Slowakei als Gastgeber für Gespräche zwischen Russland und der Ukraine angeboten.
Russland hat die künftige US-Regierung unter dem designierten Präsidenten Donald Trump davor gewarnt, nach mehr als drei Jahrzehnten Atomtests wieder aufzunehmen. "Die internationale Lage ist im Moment äußerst schwierig, die amerikanische Politik in ihren verschiedenen Aspekten ist uns heute gegenüber äußerst feindselig", zitierte die russische Zeitung "Kommersant" den stellvertretenden Außenminister Sergej Rjabkow. Russland erwäge im Fall von US-Atomtest eine Reihe möglicher Schritte.
Während Trumps erster Amtszeit soll die US-Regierung einem damaligen Bericht der "Washington Post" zufolge intern über die Möglichkeit von Atomtests diskutiert haben. Der bislang letzte US-Atomtest fand 1992 statt, der letzte der Sowjetunion kurz vor ihrem Ende 1990, Russland führte seitdem noch keinen Atomtest durch.
Bei starkem Beschuss und Drohnenangriffen von russischer Seite auf die ukrainische Grenzregion Sumy ist nach Behördenangaben ein Zivilist getötet worden. "Im Laufe des Tages feuerten die Russen 169 Mal auf die grenznahen Gebiete und Siedlungen der Region Sumy. Es wurden 311 Explosionen registriert", teilte die Gebietsverwaltung auf ihrem Telegram-Kanal mit. Der 59-Jährige starb demnach am Donnerstag in der Gemeinde Krasnopillja, wo den Angaben nach ein Privathaus brannte. Laut Staatsanwaltschaft befand sich der Mann in dem Haus.
In einer anderen Gemeinde der Region wurden der Mitteilung zufolge durch den Beschuss weitere Häuser beschädigt. In der Nacht zum Freitag gab es auch in anderen Teilen der Ukraine russische Drohnenangriffe, unter anderem in der Hauptstadtregion, wie die örtliche Militärverwaltung auf Telegram meldete. Schäden wurden nach ersten Angaben nicht verzeichnet.
Wie Aserbaidschan schließen auch die USA einen Fehlschuss der russischen Flugabwehr als Ursache für den Absturz einer aserbaidschanischen Passagiermaschine in Kasachstan nicht aus. Erste Hinweise deuten laut einem US-Regierungsvertreter auf einen Abschuss hin, berichteten unter anderem die Sender CNN und ABC News. Sollten sich erste Anzeichen bestätigen, sei denkbar, dass schlecht ausgebildete russische Einheiten bei der Abwehr ukrainischer Drohnen das Ziel verwechselt hätten, sagte der Beamte demnach.
Bei dem Absturz nahe der kasachischen Stadt Aktau am Kaspischen Meer waren am Mittwoch 38 von 67 Menschen an Bord ums Leben gekommen. 29 Menschen überlebten, viele von ihnen schwer verletzt. Die Maschine vom Typ Embraer 190 der Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines hätte eigentlich von der Hauptstadt Baku nach Grosny in der russischen Teilrepublik Tschetschenien fliegen sollen. In mehreren Regionen im Nordkaukasus war an dem Morgen die russische Flugabwehr im Einsatz wegen Drohnen aus der Ukraine.
Ein Soldat aus Nordkorea soll Berichten zufolge erstmals im Krieg gegen die Ukraine in Gefangenschaft geraten sein. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete, habe der Geheimdienst in Seoul die Gefangennahme eines verwundeten Nordkoreaners bestätigt. Laut ukrainischen Militärangaben hätten ukrainische Spezialeinheiten den Mann bei Einsätzen in der russischen Frontregion Kursk gefangen genommen. Wann dies geschah, sei nicht genannt worden, hieß es.
Nordkorea schickte rund 10.000 nordkoreanische Soldaten nach Russland, um Moskau im Kampf gegen die Ukraine zu unterstützen.
Die Entwicklungen vom Donnerstag zum Nachlesen
Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge 20 von insgesamt 31 russischen Drohnen abgefangen. Mehrere Orte in der russischen Region Belgorod sind nach ukrainischen Angriffen ohne Strom. Die Entwicklungen vom Donnerstag zum Nachlesen.