Ein Mann geht an den Trümmern des bei einem Angriff beschädigten Kinderkrankenhauses Ochmatdyt in Kiew vorbei.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Bund hilft bei Wiederaufbau von Kiewer Kinderklinik ++

Stand: 17.07.2024 07:17 Uhr

Nach dem Angriff auf eine Kinderklinik in Kiew stellt Deutschland zehn Millionen Euro für den Wiederaufbau bereit. Japan gewährt der Ukraine einen Milliarden-Kredit aus eingefrorenem russischen Vermögen. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Russland und die Ukraine planen einem Bloomberg-Bericht zufolge für Mittwoch den Austausch von 90 Gefangenen. Dies sei von den Vereinigten Arabischen Emiraten vermittelt worden, meldet die Nachrichtenagentur unter Berufung auf einen Insider.

Vergangene Woche berichteten ukrainische Medien, der Menschenrechtsbeauftragte des Parlaments, Dmytro Lubinez, habe erklärt, die Regierung plane mit Hilfe der Vereinigten Arabischen Emirate bald einen großen Gefangenenaustausch mit Russland.

Der ehemalige russische Präsident und Hardliner Dmitri Medwedew bekräftigt seine Drohungen gegen die NATO nach der Zusage des Bündnisses, der Ukraine eine Mitgliedschaft in Aussicht zu stellen. In einem Beitrag für das russische Nachrichtenportal Argumenty i Fakty bezeichnet er einen möglichen Beitritt der Ukraine als potenzielle Kriegserklärung an Russland. "Das wäre im Grunde eine Kriegserklärung - wenn auch mit Verzögerung."

Russland bedrohe die NATO nicht, werde aber auf Versuche des Bündnisses reagieren, seine Interessen voranzutreiben. "Je mehr solcher Versuche es gibt, desto härter werden unsere Antworten sein", sagt Medwedew. "Ob das den ganzen Planeten in Stücke reißt, hängt allein von der Besonnenheit der NATO ab."

Japan gewährt einem Medienbericht zufolge der Ukraine einen Kredit von 3,3 Milliarden Dollar aus den Zinsen eingefrorener russischer Vermögenswerte. Die Summe sei Teil des 50-Milliarden-Dollar-Pakets der G7-Staaten, berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo.

Die Aufteilung des Kreditpakets sehe vor, dass die USA und die Europäische Union jeweils 20 Milliarden Dollar bereitstellen. Japan, Großbritannien und Kanada steuerten zusammen zehn Milliarden Dollar bei.

Nach dem Raketenangriff auf das Kinderkrankenhaus in Kiew stellt das Bundesentwicklungsministerium der ukrainischen Regierung einem Medienbericht zufolge zehn Millionen Euro für den Wiederaufbau bereit. Die Mittel würden zusammen mit Mitteln anderer Geber und Spender eingesetzt, um das Krankenhaus schnell wieder einsatzfähig und winterfest zu machen, berichtet die Rheinische Post unter Berufung auf Ministeriumsangaben.

Mit dem Geld sollen Reparaturen und Instandsetzungsmaßnahmen an Fassaden, in Behandlungsräumen und der Strom- und Wärmeversorgung bezahlt werden. "Die Zerstörung des Kinderkrankenhauses zeigt, wie rücksichtslos und menschenverachtend Russland diesen Angriffskrieg führt", sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze der Zeitung.

Das ukrainische Militär hat nach inoffiziellen Berichten Stellungen im Südosten des Landes bei Krynky im Gebiet Cherson und Uroschajne im Gebiet Donezk unter russischem Druck aufgeben müssen. "In beiden Siedlungen hat es aufgrund der großen Zerstörungen keinen Sinn mehr gemacht, die Positionen zu halten", wurden Quellen im Generalstab in ukrainischen Medien zitiert. Insbesondere die Kämpfe um die Ortschaft Krynky am Südufer des Flusses Dnipro im Gebiet Cherson wurden von Anfang an aufgrund der Aussichtslosigkeit kritisiert. 

Uroschajne im Donezker Gebiet war bei der ukrainischen Gegenoffensive im vorigen Jahr noch zurückerobert worden und galt als ein Symbol des ukrainischen Vormarsches.

Dagegen sollen im Gebiet Charkiw laut der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine Einheiten des ukrainischen Militärs den Gegner unweit der russischen Grenze um bis zu zwei Kilometer zurückgedrängt haben.

UN-Flüchtlingskommissar Grandi hat ein neues Ukraine-Hilfspaket von 100 Millionen US-Dollar angekündigt. In der unter Hitze leidenden Ukraine sind in vielen Regionen außerplanmäßige Stromsperren verhängt worden.