Krieg gegen die Ukraine ++ Russlands Oberhaus ratifiziert Pakt mit Nordkorea ++
Das russische Oberhaus hat einen Beistandspakt mit Nordkorea ratifiziert, den Präsident Putin in Nordkorea unterzeichnet hatte. Berichten zufolge eroberte Russland in der Ukraine neue Gebiete. Die Entwicklungen im Liveblog.
- ARD-Korrespondentin über die Sorgen in der Ukraine zur US-Wahl
- Russlands Oberhaus ratifiziert militärischen Pakt mit Nordkorea
Das russische Außenministerium erklärte am Mittwoch, Moskau mache sich keine Illusionen über Donald Trump, und werde mit der neuen US-Regierung zusammenarbeiten, um die nationalen Interessen Russlands zu verteidigen.
Moskau werde sich weiterhin seine Ziele seiner in der Ukraine konzentrieren und seine Haltung zum Konflikt sei unverändert, hieß es.
Der enge Verbündete von Russlands Staatschef Wladimir Putin, Dmitri Medwedew, bezeichnet den Sieg Trumps als einen Rückschlag für die Ukraine und gute Nachricht für Russland. "Trump hat eine für uns nützliche Eigenschaft: Er ist durch und durch Geschäftsmann und es ist ihm zutiefst verhasst, sein Geld für diverse Gefolge und dumme Mitläufer-Verbündete, für schlechte Wohltätigkeitsprojekte und für gierige internationale Organisationen auszugeben", schreibt der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrats auf Telegram.
Die Führung der Ukraine falle in die Kategorie jener Personen, für die Trump vermutlich nicht zu viel Geld ausgeben wolle. Allerdings sei unklar, inwieweit Trump in der Lage sein werde, die US-Finanzierung zu kürzen. "Er ist stur, aber das System ist stärker."
Die ukrainische Armee hat seit Beginn ihrer Überraschungsoffensive in der russischen Grenzregion Kursk nach eigenen Angaben mehr als 700 russische Soldaten gefangen genommen. Ukrainische Soldaten hätten seit August insgesamt 717 russische Soldaten in ihre Gewalt gebracht, teilte der Oberbefehlshaber der Armee, Oleksandr Syrsky, in Online-Netzwerken mit.
Laut dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zählte es zu den Zielen der Offensive in Kursk, die Zahl an russischen Kriegsgefangenen zu erhöhen, die sein Land gegen gefangengenommene ukrainische Soldaten austauschen kann.
Der russische Staatschef Wladimir Putin hat nach Angaben des Kremls nicht vor, Donald Trump zu seinem sich abzeichnenden Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl zu gratulieren. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte vor Journalisten, er wisse nichts von Plänen, Trump zu gratulieren. "Vergessen wir nicht, dass wir von einem feindlichen Land sprechen, das direkt und indirekt an einem Krieg gegen unseren Staat beteiligt ist", hob Peskow mit Blick auf die US-Unterstützung der Ukraine gegen die russische Offensive hervor. Der Kreml-Sprecher kündigte an: "Wir werden Schlüsse ziehen basierend auf konkreten Taten und konkreten Äußerungen."
Berichte über russische Eroberungen
Die russischen Truppen haben nach Angaben der Regierung in Moskau zwei weitere Siedlungen unter ihre Kontrolle gebracht. Es handele sich um die Orte Maksymiwka und Antoniwka, teilt das Verteidigungsministerium russischen Nachrichtenagenturen zufolge mit.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
"Man ist hier besorgt, weil natürlich weiß man jetzt nicht, wie es weitergehen wird, ob die Hilfen aus den Vereinigten Staaten weiter kommen werden", berichtete ARD-Korrespondentin Birgit Virnich aus Kiew mit Blick auf die Ergebnisse der US-Wahl. Schon jetzt werde auch mit großer Sorge auf die scheidenden demokratischen Senatoren geschaut.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Donald Trump Glückwünsche zum wahrscheinlichen Wahlerfolg übermittelt und spricht dabei von einem "beeindruckenden" Sieg. Er schätze in weltpolitischen Fragen Trumps Engagement für den Ansatz "Frieden durch Stärke", schreibt Selenskyj auf X. "Dies ist genau das Prinzip, das praktisch einen gerechten Frieden in der Ukraine näher bringen kann."
Zudem hoffe er, bald Trump persönlich zum Wahlsieg gratulieren und mit ihm die weitere Unterstützung der Ukraine besprechen zu können. Kiew sei auf die Hilfe beider US-Parteien angewiesen.
Das russische Oberhaus hat einen militärischen Beistandspakt mit Nordkorea ratifiziert. Der Föderationsrat in Moskau stimmte am Mittwoch einstimmig für das Verteidigungsabkommen. Präsident Wladimir Putin hatte den Pakt bereits im Juni bei seinem Besuch in Nordkorea mit Machthaber Kim Kong Un unterzeichnet.
Das Abkommen bildet den Abschluss einer monatelangen Vertiefung der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Es sieht vor, dass die beiden Länder sich im Falle eines Angriffs auf eines von ihnen "sofortige militärische Hilfe" leisten. Zudem verpflichtet es Moskau und Pjöngjang zur Zusammenarbeit beim Widerstand gegen westliche Sanktionen und zur Koordinierung ihrer Positionen bei den Vereinten Nationen.
Nordkorea ist zu einem der wichtigsten Unterstützer der russischen Offensive in der Ukraine geworden. Der Westen wirft dem international isolierten Land seit langem vor, Moskau Munition zum Einsatz in der Ukraine zu liefern. Nach Angaben der US-Regierung und der Ukraine entsandte das international isolierte Nordkorea zudem in den vergangenen Wochen mehr als 10.000 seiner Soldaten in die russische Grenzregion Kursk, um die russische Armee im Kampf gegen die ukrainische Armee zu unterstützen.
Bei einem russischen Angriff auf Saporischschja wurden nach ukrainischen Angaben sechs Menschen getötet. Laut Präsident Selenskyj sind 11.000 nordkoreanische Soldaten in Kursk eingetroffen.