Krieg gegen die Ukraine ++ Russische Sanktionen gegen Yellen ++
Russland verhängt Sanktionen gegen 61 Politiker und Manager aus den USA - darunter Finanzministerin Yellen. Die USA ordnen die Beschlagnahmung zweier Flugzeuge des Oligarchen Abramowitsch an. Der Liveblog vom Montag zum Nachlesen.
- Ukraine meldet Tötung von russischem General
- Selenskyj besucht Soldaten im umkämpften Lyssytschansk
- Großbritannien liefert Raketensystem
- Russland meldet erneut Beschuss von Grenzregion
- IAEA bereitet Einsatz an AKW Saporischschja vor
- Ukraine meldet Erfolge gegen russische Schwarzmeer-Flotte
Ende des Liveblogs
Damit beenden wir den Liveblog für heute. Vielen Dank für Ihr Interesse.
USA ordnen Beschlagnahmung zweier Flugzeuge von Abramowitsch an
Die US-Justiz hat die Beschlagnahmung von zwei Flugzeugen des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch angeordnet. Das US-Justizministerium begründet die Maßnahme in nun veröffentlichten Gerichtsdokumenten damit, dass die Maschinen für Verstöße gegen die wegen des Ukraine-Kriegs verhängten Russland-Sanktionen verwendet worden seien. Die Boeing 787-8 Dreamliner und das Geschäftsreiseflugzeug Gulfstream G650ER seien unter Verstoß gegen die Sanktionsauflagen nach Russland geflogen. Der Wert der beiden Flugzeuge wird vom Justizministerium auf insgesamt 400 Millionen Dollar (374 Millionen Euro) geschätzt.
Allerdings befinden sich die Flugzeuge offenbar außerhalb der Reichweite der US-Behörden. Die Gulfstream G650ER soll sich laut Medienberichten in Russland befinden, die Boeing-Maschine möglicherweise in Dubai. Das US-Justizministerium werde "aktive Schritte" zur Beschlagnahmung der beiden Flugzeuge ergreifen, sagte der Ministeriumsvertreter Andrew Adams in New York. Nach seinen Worten zielt die Maßnahme darauf ab, Menschen mit engen Verbindungen zum Kreml dazu zu bewegen, sich von der Moskauer Machtzentrale und vom russischen Staat zu "distanzieren".
Roman Abramowitsch werden enge Verbindungen zum russischen Staatschef Putin nachgesagt. Die westlichen Sanktionen hatten für ihn vor allem in Großbritannien massive Folgen. Dort wurden seine Vermögenswerte eingefroren. Der FC Chelsea, der ihm fast 20 Jahre gehört hatte, wird von einer Investorengruppe übernommen.
Roth will Odessa bei Bewerbung für Weltkulturerbe unterstützen
Kulturstaatsministerin Claudia Roth will der ukrainischen Stadt Odessa bei der Bewerbung zum UNESCO-Welterbe helfen. Das sicherte die Grünen-Politikerin bei ihrem Besuch in der Hafenstadt am Schwarzen Meer dem ukrainischen Kulturminister Olexandr Tkatschenko und Bürgermeister Hennadij Truchanow zu. "Deutschland unterstützt diese Bewerbung", sagte Roth im Namen der Bundesregierung. Die Stadt sei offensichtlich in einer Notsituation, überall sei zu sehen, wie Kunstwerke vor den Angriffen beschützt würden. "Die ukrainische Regierung ist nicht allein", versicherte Roth. Sie wolle sich auch bei ihren Kolleginnen und Kollegen anderer Länder für die Bewerbung Odessas stark machen.
UN warnen vor Verschlimmerung der Hungerkrise in Teilen der Welt
Wegen des Ukraine-Krieges, der Corona-Pandemie und Klimaveränderungen hat sich der Ausblick der Vereinten Nationen zur weltweiten Nahrungsmittelkrise weiter verschlechtert. "Wir sind zutiefst beunruhigt über die kombinierten Auswirkungen von sich überlappenden Krisen, die die Fähigkeit der Menschen gefährden, Lebensmittel zu produzieren und Zugang zu ihnen zu bekommen", sagte der Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO, Qu Dongyu. Betroffen seien 20 sogenannte Hunger-Hotspots, in denen sich die Lage zwischen Juni und September dieses Jahres verschlechtern könnte. Millionen Familien, die bislang ihren Kopf noch über Wasser halten konnten, würden erdrückt, sagte der Direktor des Welternährungsprogramms, David Beasley.
Besonders schlimm ist die Lage laut Bericht in Äthiopien, Nigeria, dem Südsudan und Jemen, wo die höchste Hunger-Warnstufe gilt. Seit dem vergangenen Report im Januar kamen noch Afghanistan und Somalia zu dieser Kategorie hinzu. 750 000 Menschen droht damit der Hungertod.
Russland verhängt Sanktionen gegen US-Ministerinnen
Russland verhängt Sanktionen gegen 61 Politiker und Manager aus den USA. Darunter seien Finanzministerin Janet Yellen und Energieministerin Jennifer Granholm, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Die Sanktionen richteten sich auch gegen führende Manager aus der Rüstungsindustrie und der Medienbranche. Es handle sich um eine Vergeltung für die Ausweitung von US-Sanktionen gegen Vertreter Russlands.
Separatistenführer: Prozess gegen drei britische Söldner
Drei britische Söldner in den Reihen der Ukraine müssen sich vor dem Obersten Gerichtshof in der von pro-russischen Separatisten ausgerufenen Volksrepublik Donezk im Osten der Ukraine verantworten. Das sagte Separatistenführer Denis Puschilin laut einem Bericht der pro-russischen Nachrichtenagentur DAN. Den drei Briten werde unter anderem ein Umsturzversuch vorgeworfen. Bei einem Schuldspruch könnte ihnen die Todesstrafe drohen. Zwei der Männer kämpften demnach für ukrainische Militäreinheiten in Mariupol. Ein dritter wurde in der Gegend um Mykolaiw gefangen genommen.
Selenskyj fordert sicheren Korridor für Getreidelieferungen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen sicheren Korridor für ukrainische Getreidelieferungen auf dem Seeweg gefordert. Seine Regierung sei in Gesprächen mit Ländern wie der Türkei oder Großbritannien über die Möglichkeit von Sicherheitsgarantien für ukrainische Schiffe, sagte er bei einer Pressekonferenz. Das Thema dürfte auch bei einem Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow in der Türkei am Mittwoch zur Sprache kommen.
Es müsse sichergestellt werden, dass ukrainisches Getreide exportiert werden könne, um weitere Engpässe in Afrika und Asien zu verhindern, sagte Selenskyj. "Wenn wir jetzt 22 bis 25 Millionen Tonnen hier blockiert haben, könnten es im Herbst 75 sein." Vor allem viele afrikanische Staaten bezogen vor dem Krieg einen großen Teil ihres Weizens aus der Ukraine und Russland und sind dringend darauf angewiesen, dass die Exporte wieder aufgenommen werden.
Russland wirbt um koordinierte Wirtschaftspolitik der BRICS-Länder
Angesichts der westlichen Sanktionen gegen Russland wirbt die Regierung in Moskau bei den BRICS-Ländern um eine Abstimmung wirtschaftspolitischer Schritte. Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika sollten gemeinsam die Wirtschaftslage stabilisieren, sagte der russische Finanzminister Anton Siluanow bei einem Treffen von Vertretern dieser Staaten.
Athen: Schützenpanzer an Ukraine nur nach Erhalt deutscher Panzer
Griechenland wird seine rund 100 Schützenpanzer sowjetischer Bauart aus DDR-Beständen nur dann an die Ukraine liefern, wenn die dafür versprochenen deutschen Schützenpanzer auch tatsächlich in Griechenland angekommen sind. Das betonte Regierungssprecher Giannis Oikonomou.
Hintergrund ist der Konflikt des Landes mit der Türkei: Athen hatte bereits im Mai angekündigt, man werde nur dann schwere Waffen an die Ukraine liefern, wenn diese umgehend ersetzt würden, weil die griechischen Inseln nicht ungeschützt bleiben dürften. Die Türkei stellt aktuell die Souveränität etlicher Eilande in der östlichen Ägäis in Frage. Die griechischen Streitkräfte sind deshalb in Alarmbereitschaft.
Premier Kyriakos Mitsotakis hatte Bundeskanzler Olaf Scholz den "Ringtausch" von Panzern vergangene Woche grundsätzlich zugesagt. Die griechischen Streitkräfte verfügen über gepanzerte Fahrzeuge des sowjetischen Typs BMP-1. Dafür könnten sie deutsche Schützenpanzer vom Typ Marder erhalten.
Italien bestellt russischen Botschafter ein
Das italienische Außenministerium hat den russischen Botschafter wegen anhaltender Vorwürfe gegen italienische Medien und Vertreter von Institutionen einbestellt. Generalsekretär Ettore Francesco Sequi habe bei dem Treffen die russischen Anschuldigungen, einige Vertreter Italiens und Medien verhielten sich unmoralisch, zurückgewiesen, teilte das italienische Außenministerium mit. Außerdem habe der Diplomat den Vorwurf einer Beteiligung italienischer Medien an einer "anti-russischen Kampagne" zurückgewiesen.
In einer Mitteilung der russischen Vertretung in Italien hieß es später, man könne die "Propagandalinie" in italienischen Medien kaum anders als "feindselig" bezeichnen. Ein Bericht des russischen Außenministeriums hatte zuvor von einer "anti-russischen Kampagne" in italienischen Medien gesprochen. Informationen beruhten nur auf westlichen oder ukrainischen Quellen, was das Verhalten von Italienern gegenüber in Italien lebenden Russen beeinflusse.
Leichen von Kämpfern aus Asowstal-Werk übergeben
Russland hat die ersten Leichen ukrainischer Soldaten aus dem lange umkämpften Asowstal-Werk in Mariupol an die Ukraine übergeben. Mehrere Dutzend Todesopfer seien nach Kiew überstellt worden, wo DNA-Proben entnommen werden sollen, sagte Maxym Schorin, ehemaliger Kommandeur des Asow-Regiments. Auch mehrere Angehörige von Soldaten aus dem Werk bestätigten der Nachrichtenagentur AP, dass sie über die Übergabe der Leichen informiert worden seien. Kämpfer des Asow-Regiments und andere Einheiten hatten in dem Stahlwerk fast drei Monate lang den Russen Widerstand geleistet. Die letzten 2400 von ihnen ergaben sich im Mai den russischen Belagerern. Wo sie derzeit festgehalten werden, ist unklar.
Knapp 76.000 Euro für Familien gefallener russischer Soldaten
Laut eines Berichts der Nachrichtenagentur Tass sollen die Familien jedes Soldaten der russischen Nationalgarde, die in der Ukraine oder in Syrien gefallen sind, fünf Millionen Rubel - knapp 76.000 Euro - erhalten. Präsident Wladimir Putin habe ein entsprechendes Dekret unterzeichnet.
Ukraine meldet Erfolge gegen russische Schwarzmeer-Flotte
Der ukrainischen Armee ist es nach eigenen Angaben gelungen, die russische Flotte auf mehr als 100 Kilometer Entfernung von der Schwarzmeerküste des Landes zurückzudrängen. Der russischen Flotte sei die "totale Kontrolle über den Nordwesten des Schwarzen Meers entzogen" worden, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew über Telegram mit. Russland versuche aber, die Kontrolle über das Meeresgebiet zurückzuerobern, den Städten an der Küste drohten weiterhin russische Raketenangriffe.
Zudem blockiere die russische Flotte weiterhin die zivile Schifffahrt, erklärte das Ministerium weiter. Als Reaktion auf die ukrainischen Erfolge im Schwarzen Meer hätten die russischen Streitkräfte Systeme zur Küstenverteidigung auf die Halbinsel Krim und das von Russland besetzte Gebiet rund um die Stadt Cherson verlegen müssen. Zudem wurden nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums zusätzliche russische Kräfte auf der russisch besetzten Schlangeninsel stationiert. Die Informationen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Selenskyj: Ukrainische Truppen halten sich in Sjewjerodonezk
In der ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk bleibt die Situation für die ukrainischen Truppen dem Präsidenten des Landes zufolge angespannt. "Wir halten die Lage, halten eben die Lage", sagte Wolodymyr Selenskyj der Agentur Interfax-Ukraine zufolge. Die russischen Truppen seien überlegen. "Dennoch haben wir alle Chancen, in dieser Richtung weiter zu kämpfen", betonte der 44-Jährige. Für die ukrainischen Truppen gebe es "schrittweise" Erfolge im angrenzenden Gebiet Charkiw. Am "bedrohlichsten" sei die Situation jedoch im Gebiet Saporischschja, in dem die russische Armee die Gebietshauptstadt bedrohe, sagte er nach einem Besuch an der Front.
Armeesprecher Olexander Motusjanyk berichtete von intensiven Kämpfen "praktisch entlang der gesamten Frontlinie in den Gebieten Luhansk und Donezk". Die russische Luftwaffe habe 39 Einsätze für Luftschläge auch außerhalb der Ostukraine geflogen. Ziele im Land seien zudem mit landgestützten Raketen von der von Russland annektierten Halbinsel Krim beschossen worden.
Amnesty: Ukraine braucht globale Solidarität
Die Generalsekretärin der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, Agnès Callamard, sieht im Ukraine-Krieg einen "Test für den Schutz von Normen, die auf Menschenrechten, internationalem Recht und Menschenwürde basieren". Der Krieg sei nicht nur ein Problem des Westens oder der europäischen Staaten, sondern "ein globales Problem, das eine globale Reaktion verlangt, nämlich globale Solidarität", erklärte Callamard in Köln bei der Jahresversammlung von Amnesty International Deutschland. "Dieses Schlachtfeld muss alle Staaten auf der Welt involvieren, nicht nur westliche Staaten."
Die Jahresversammlung erklärte ihren Protest gegen die Zwangsauflösung der Internationalen Gesellschaft Memorial und des Menschenrechtszentrums Memorial durch die russischen Behörden. Die Organisation forderte zudem die Bundesregierung auf, Menschen, die wegen ihres unabhängigen zivilgesellschaftlichen Engagements in der Russischen Föderation verfolgt werden, in Deutschland einen humanitären Aufenthaltsstatus zu geben.
Bundesnetzagentur erwartet weiter steigende Gaspreise
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat nach dem russischen Lieferstopp für Dänemark und Shell vor weiteren Preissteigerungen beim Gas gewarnt. "Das Gas, das in Europa frei gehandelt wird, dürfte sukzessive weniger werden", sagte Müller dem Berliner "Tagesspiegel". "Wenn die Schraube weiter angezogen wird, seien es auch nur kleine Schritte, wird Gas noch teurer." Dass Russland auch Deutschland den Gashahn zudrehe fürchte er zwar aktuell nicht. "Die Gaszuflüsse sind derzeit stabil." Seriöse Vorhersagen seien aber unmöglich, die Bundesnetzagentur könne nur auf Sicht fahren. "Ich wage keine Prognose, die über die nächsten 24 Stunden hinaus geht."
Moskau: Panzerreparaturwerkstatt zerstört
Das russische Militär hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine Fabrik zerstört, in der ukrainische Panzerfahrzeuge repariert wurden. Russische Kampfjets hätten Langstreckenraketen auf die Fabrik in der Stadt Losowa in der Region Charkiw abgefeuert, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow. Seinen Angaben zufolge beschossen russische Kampfflugzeuge 73 Orte, an denen sich ukrainische Soldaten aufhielten und militärische Ausrüstung aufbewahrt wurde. Russische Artilleriegeschosse hätten 431 militärische Ziele getroffen. Unabhängig konnten seine Angaben nicht überprüft werden.
Kulturstaatsministerin Roth zu Besuch in Odessa
Kulturstaatsministerin Claudia Roth ist auf Einladung des ukrainischen Kulturministers Olexandr Tkatschenkozu einem zweitägigen Besuch in Odessa eingetroffen. Die Grünen-Politikerin ist das erste Mitglied der Bundesregierung, das nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine in der strategisch wichtigen Hafenstadt und Kulturmetropole am Schwarzen Meer zu Gast ist. "Wir wollen zeigen, dass wir da sind", sagte Roth, "wir wollen zeigen, wie die Kultur angegriffen wird". Sie wolle in Odessa erfahren, wie das Gesicht des Krieges jenseits der Frage von schweren Waffen aussehe. Humanitäre Hilfsangebote kämen in den Debatten noch zu selten vor.
Zuletzt gab es erneut Meldungen über Raketenangriffe im Raum Odessa. In Moskau und Kiew ist immer wieder zu hören, Russland habe auch die Einnahme der Hafenstadt im Süden des Landes zum Ziel, um die Ukraine komplett vom Schwarzen Meer abzutrennen. Das Land hätte dann keinen Zugang mehr zu den Weltmeeren.
Selenskyj warnt vor Durchstoß im Donbass
In der strategisch wichtigen Stadt Sjewjerodonezk liefern sich ukrainische und russische Streitkräfte einen erbitterten Straßenkampf. Die Invasoren seien zahlenmäßig zwar im Vorteil, sagte Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj. Dennoch habe sein Land jede Chance, in der ostukrainischen Stadt zurückzuschlagen. Sollte Russland im Donbass einen Durchstoß erzielen, werde es schwer für die Ukraine. Vom Donbass aus könnten dann strategische industrielle Ziele in der Zentral-Ukraine angriffen werden.
Moskau droht US-Journalisten mit Entzug der Akkreditierung
Russland droht US-Medien Insidern zufolge mit dem Entzug ihrer Akkreditierung, sollte sich der Umgang mit russischen Journalisten in den USA nicht verbessern. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, habe mit Gegenmaßnahmen gedroht, sollten russische Reporter in den USA nicht frei arbeiten können, sagen drei Insider mit Kenntnis eines Treffens von Sacharowa mit US-Medien in Moskau. Sollte sich die Situation nicht ändern, müssten US-Journalisten das Land verlassen. Auf eine Bitte um offizielle Stellungnahme reagierte Sacharowa nicht.
Der Agentur RIA zufolge waren Vertreter von "Wall Street Journal", CNN, Associated Press, NPR und Alhurra TV bei dem Treffen. Von US-Medien gab es zunächst keine Stellungnahmen. Einige westliche Medien haben Russland nach dem Überfall auf die Ukraine verlassen. Andere, darunter auch die Nachrichtenagentur Reuters, blieben im Land und berichten weiter von dort.
Laut Ukraine seit Kriegsbeginn 32 Journalisten getötet
Seit dem Überfall auf die Ukraine am 24. Februar haben russische Truppen laut Angaben aus dem ukrainischen Kulturministerium 32 Journalisten in der Ukraine getötet. Das twitterte das Onlinemedium Kyiv Independent. In der Ukraine ist der 6. Juni der "Tag der Journalisten".
Langstreckenraketen: Lawrow warnt Westen
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat den Westen vor einer Belieferung der Ukraine mit Langstreckenraketen gewarnt. "Je größer die Reichweite von Waffen ist, die Sie liefern, desto weiter weg wird die Linie geschoben, von der aus Neonazis die Russische Föderation bedrohen könnten", sagte Lawrow bei einer Online-Pressekonferenz. Großbritannien und die USA haben angekündigt, dass die Ukraine von ihnen Mehrfachraketenwerfer erhält, die Ziele in einer Entfernung von bis zu 80 Kilometern treffen können. Die Raketensysteme können für Langstreckenraketen benutzt werden, die ein Ziel in einer Entfernung von bis zu 300 Kilometern treffen können. Die USA haben aber mitgeteilt, dass sie diese Raketen nicht liefern würden.
Russischer Staatsfonds füllt sich um viele Milliarden Dollar
Der Wert des russischen Staatsfonds hat sich massiv erhöht. Er belief sich zum 1. Juni auf 197,7 Milliarden Dollar, wie aus den am Montag veröffentlichten Daten des Finanzministeriums hervorgeht. Einen Monat zuvor waren es noch 155,2 Milliarden Dollar. Der sprunghafte Anstieg kam zustande, weil im Mai Einnahmen aus dem Jahr 2021 an den Fonds überwiesen wurden, wie das Ministerium erklärte. Der Staatsfonds speist sich vor allem aus Einnahmen aus den Öl- und Gasexporten.
Die russischen Behörden planen, Fondsmittel als Hauptfinanzierungsquelle für das in diesem Jahr zu erwartende Haushaltsdefizit zu verwenden. Die Wirtschaft steht wegen der westlichen Sanktionen infolge des Einmarsches in die Ukraine unter Druck, was auch im Staatshaushalt zu spüren ist. So fielen die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer im April um 54 Prozent niedriger aus als ein Jahr zuvor, wie die Tageszeitung "Kommersant" unter Berufung auf vorläufige Daten des Finanzministeriums berichtete.
Russland: Sperrung für Lawrow-Flug "feindliche Aktion"
Russland hat die Sperrung des Luftraums durch drei osteuropäische Länder für den geplanten Flug seines Außenministers Sergej Lawrow nach Serbien als "feindliche Aktion" bezeichnet. Der Sprecher des Präsidialamtes in Moskau, Dmitri Peskow, sagte vor der Presse, solche Aktionen könnten Probleme bei der Planung hochrangiger diplomatischer Treffen verursachen. Aber sie würden Russland nicht daran hindern, Kontakte zu befreundeten Ländern zu pflegen.
Lawrow selbst sprach von einer beispiellosen Aktion. Sein für Montag geplanter Besuch in Belgrad war am Widerstand mehrerer Nachbarländer Serbiens gescheitert. Man habe noch keine Erklärung für dieses Verhalten bekommen. Bulgarien, Nordmazedonien und Montenegro hatten der russischen Regierungsmaschine einen Flug durch ihre Lufträume verweigert.
Selenskyj: Johnson bestätigt Lieferung neuer Waffen
Großbritannien hat nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Lieferung neuer Verteidigungswaffen bestätigt. Das habe ihm Premierminister Boris Johnson in einem Telefonat gesagt. Sie hätten zudem Wege besprochen, wie die russische Blockade der ukrainischen Häfen, in denen riesige Mengen dringend benötigten Getreides lagern, aufgehoben und eine Lebensmittelkrise verhindert werden könnte. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hatte die Lieferung von Raketenwerfern angekündigt, die Ziele in einer Entfernung von bis zu 80 Kilometer erreichen können.
IAEA arbeitet an Einsatz an AKW Saporischschja
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA arbeitet an den Bedingungen für den Einsatz ihrer Experten an dem vom russischen Militär kontrollierten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine. Dies geschehe auf Wunsch der Ukraine, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi vor dem Gouverneursrat der UN-Organisation. Das AKW Saporischschja befindet sich im Südosten der Ukraine und ist das größte in Europa. Anfang März hatten es russische Truppen unter ihre Kontrolle gebracht.
Experten warnen vor HIV und Tuberkulose in Ukraine
Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria rechnet damit, dass der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine zu einem starken Anstieg der Infektionszahlen bei HIV und Tuberkulose führen wird. "Es ist noch zu früh, um die langfristigen Folgen des Krieges genau einzuschätzen, aber wir gehen davon aus, dass sich der Konflikt erheblich auf die Tuberkulose- und HIV-Raten in der Ukraine und in der gesamten Region auswirken wird", sagte der Direktor des Globalen Fonds, Peter Sands, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Große Fluchtbewegungen, die Unterbringung in beengten Unterkünften und die Unterbrechung der medizinischen Versorgung begünstigten die Verbreitung von Infektionskrankheiten, so Sands weiter. Nach Angaben des Globalen Fonds hatte die Ukraine bereits vor dem Krieg eine der höchsten Tuberkulose- und HIV-Raten in der Region Osteuropa/Zentralasien, hieß es weiter.
Medienbericht: Dauerhaftes Visum für 70 russische Dissidenten
Die Bundesregierung will einem Medienbericht zufolge rund 70 russischen Dissidenten einen Daueraufenthalt in Deutschland ermöglichen. Die kremlkritischen russischen Journalisten, die nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine mit einem 90-Tage-Schengen-Visum nach Deutschland geflüchtet waren, sollen dauerhaft in Deutschland leben und arbeiten können, berichtete der "Spiegel" unter Berufung auf Regierungskreise. Ihre Kurzzeit-Visa sollten dazu in langfristige Visa umgewandelt werden. Dem Bericht zufolge ist die Bundesregierung unter anderem mit den Innenbehörden der Länder Berlin und Sachsen dazu im Gespräch.
US-Botschafter: Diplomatische Beziehungen aufrecht erhalten
Der US-Botschafter in Moskau rät der russischen Regierung von einer Schließung ihrer diplomatischen Vertretung in Washington ab. "Wir müssen die Fähigkeit bewahren, miteinander zu sprechen", sagte John Sullivan in einem Interview, das von der russischen Nachrichtenagentur Tass veröffentlicht wurde. Die beiden größten Atommächte der Welt müssten weiter miteinander reden.
Trotz vieler Krisen, Spionageskandale und Kaltem Krieg sind die diplomatischen Beziehungen zwischen Moskau und Washington seit ihrer Aufnahme im Jahr 1933 nie abgebrochen worden. "Soweit ich weiß, hat die russische Regierung einen möglichen Abbruch der diplomatischen Beziehungen erwähnt", sagte der Amerikaner. "Wir können nicht einfach die diplomatischen Beziehungen abbrechen und aufhören, miteinander zu reden."
Medienbericht: Moskau stimmt Getreidelieferungen zu
Die russische Führung hat einem Medienbericht zufolge mit Kiew und Ankara ein Schema zur Freigabe von Getreidelieferungen aus dem bisher blockierten Schwarzmeerhafen Odessa abgestimmt. "In den Hoheitsgewässern des Nachbarlands übernehmen türkische Militärs die Minenräumung und sie werden auch die Schiffe bis in neutrale Gewässer begleiten", beschrieb die kremlnahe Tageszeitung "Iswestija" unter Berufung auf Regierungskreise den geplanten Ablauf. Später würden russische Kriegsschiffe die Getreidefrachter bis zum Bosporus eskortieren.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zu massiven Turbulenzen auf den Weltmärkten geführt und die Preise für Lebensmittel in die Höhe getrieben. Die Ukraine ist einer der größten Getreideexporteure weltweit. Die russische Blockade ukrainischer Häfen hatte deshalb speziell in den armen Ländern Afrikas zu Befürchtungen vor einer Hungersnot geführt.
Russland meldet Beschuss von Grenzregion
Die nahe an der Grenze zur Ukraine gelegene Ortschaft Tjotkino in der Region Kursk im Westen Russlands ist nach Behördenangaben erneut beschossen worden. "Tote und Verletzte hat es nicht gegeben", teilte Gouverneur Roman Starowoit auf seinem Account im sozialen Netzwerk vkontakte mit. Seinen Angaben nach wurde vor allem eine Brücke im Ort beschossen.
Getroffen habe es aber auch ein Wohnhaus und die lokale Zuckerfabrik. Ein Auto brannte aus. Den Bildern nach zu urteilen, wurde eine Eisenbahnbrücke durch die Einschläge zerstört. Das russische Militär nutzt die Eisenbahn in den Grenzregionen für den Nachschub der eigenen Truppen in der Ukraine.
Lage in Sjewjerodonezk für Ukraine verschlechtert
In der umkämpften ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk hat sich die Lage für die ukrainische Seite nach Angaben des Gouverneurs von Luhansk etwas verschlechtert. Es gebe intensive Straßenkämpfe, sagte Serhij Gaidai dem staatlichen Fernsehen. "Unseren Verteidigern ist es gelungen, eine gewisse Zeit einen Gegenangriff zu führen, sie haben fast die Hälfte der Stadt befreit. Aber jetzt hat sich die Situation für uns wieder ein wenig verschlechtert." Ukrainische Soldaten hielten jedoch Stellungen im Industriegebiet der Stadt, die in der Region Luhansk liegt.
Russische Armee rückt auf Slowjansk vor
Die russischen Truppen rücken nach britischen Angaben auf die Stadt Slowjansk in der Region Donezk vor. Zudem gingen die schweren Kämpfe in Sjewjerodonezk in der Nachbarregion Luhansk weiter, teilt das Verteidigungsministerium per Twitter aus dem aktualisierten Geheimdienstbericht mit. Bei dem russischen Raketenangriff auf Kiew am Sonntagmorgen sei Infrastruktur der Eisenbahn getroffen worden. Nach russischen Angaben wurden dabei unter anderem Panzer zerstört.
Schwerer Beschuss von Sjewjerodonezk
In der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk greifen russische Truppen nach Angaben des ukrainischen Generalstabes weiter massiv mit Artillerie und Mörsern an. Der Sturm der Besatzer auf die im Osten gelegene Industriestadt halte an. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Beide Kriegsparteien haben wiederholt erklärt, sie hätten einander schwere Verluste zugefügt.
Studierende suchen mehr psychologische Beratung
In den psychologischen Beratungsstellen des Berliner Studierendenwerks steigt die Nachfrage erneut deutlich. Neben der Corona-Pandemie sorge nun auch der Krieg in der Ukraine bei vielen Studenten für Unsicherheit, sagte Irina Theisen, Leiterin der Psychologisch-Psychotherapeutischen Beratungsstelle. "Unter den Klienten sind jetzt auch viele ukrainische Studierende, die sich zum Beispiel Sorgen um ihre Familien in der Heimat machen, so die Psychologin.
"Aber auch viele russische Studierende kommen zu uns, etwa weil sie Angst vor Diskriminierung haben", sagte Theisen. Viele hätten auch Geldprobleme, da Eltern ihnen nun nichts mehr überweisen könnten. Andere Studierende wiederum hätten Medikamente für kranke Familienmitglieder in der Heimat finanziert. Durch die Sanktionen sei auch das nicht mehr ohne weiteres möglich.
Ukraine meldet Tötung russischen Generals an der Front
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben einen weiteren hochrangigen russischen Offizier im Generalsrang getötet. Der Kommandeur des 1. Armeekorps der separatistischen Donezker Volksrepublik, Generalmajor Roman Kutusow, sei "offiziell entnazifiziert und entmilitarisiert" worden, teilte die Verwaltung für strategische Kommunikation der ukrainischen Streitkräfte laut dem Online-Portal "Ukrajinskaja Prawda" in der Nacht zum Montag mit.
Über den Tod Kutusows hatte zuerst ein Korrespondent des russischen Staatsfernsehens berichtet. Kutusow soll gefallen sein, während er einen russischen Angriff auf eine Ortschaft nahe Popasna im Gebiet Luhansk im Osten der Ukraine leitete. Die ukrainische Seite hatte zuvor berichtet, die russische Attacke sei abgewehrt worden und der Feind habe sich unter "erheblichen Verlusten" zurückziehen müssen.
Hacker attackieren russische Ministeriumswebsite
Hacker haben offenbar die Internetseite des russischen Ministeriums für Bau-, Wohnungs- und Versorgungswesen angegriffen. Eine Internetsuche nach der Seite führt zu einem Schild mit der Aufschrift "Ruhm der Ukraine" in ukrainischer Sprache. Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA zitierte am späten Sonntagabend einen Vertreter des Ministeriums mit den Worten, die Website sei nicht erreichbar, aber die persönlichen Daten der Nutzer seien geschützt. RIA meldete zudem, andere Medien hätten berichtet, die Hacker hätten ein Lösegeld gefordert, um die Veröffentlichung der Nutzerdaten zu verhindern. Reuters konnte dies nicht nachprüfen.
Arbeitgeberverbände warnen vor sofortigem Gasembargo
Arbeitgeberverbände aus Deutschland und Österreich haben sich gegen ein sofortiges Gasembargo gegen Russland ausgesprochen. Ein solches träfe die Wirtschaft in Deutschland und Österreich unvorbereitet und hätte tiefgreifende Folgen für die Unternehmen und ihre Beschäftigung, erklärten Rainer Dulger, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, und Georg Knill, Präsident der Vereinigung der österreichischen Industrie. Die Konsequenz wären Produktionsausfälle, Produktionsstillstand und eine weitere Deindustrialisierung.
Selenskyj besucht Soldaten im umkämpften Lyssytschansk
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag die Städte Lyssytschansk und Soledar nur wenige Kilometer südlich der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk besucht. Zwei aufgezeichnete Videos, die am Sonntag ausgestrahlt wurden, zeigen Selenskyj bei Gesprächen mit Soldaten in bunkerähnlichen Gebäuden und bei der Verleihung von Auszeichnungen. "Ihr alle habt den Sieg verdient - das ist das Wichtigste. Aber nicht um jeden Preis", sagt Selenskyj in einem der Videos.
Großbritannien liefert der Ukraine hochleistungsfähige Raketenwerfer
Großbritannien will der Ukraine Raketenwerfer liefern, die Ziele bis zu 80 Kilometer entfernt erreichen können. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace erklärte am Montag in einer Mitteilung, die hochleistungsfähigen M270-Raketenwerfer würden es den ukrainischen Streitkräften ermöglichen, sich besser gegen "den brutalen Einsatz von Langstreckenraketen" gegen ukrainische Städte zu verteidigen. Ukrainische Soldaten sollten in Großbritannien für den Einsatz der neuen Waffensysteme ausgebildet werden.
Moskau: Außenminister Lawrow kann nicht nach Serbien reisen
Der russische Außenminister Sergej Lawrow kann nach Angaben aus Moskau wegen einer fehlenden Fluggenehmigung an diesem Montag nicht zu einem geplanten zweitägigen Besuch nach Serbien reisen. Ein ranghoher Ministeriumsmitarbeiter bestätigte der russischen Agentur Interfax zufolge einen entsprechenden serbischen Medienbericht, nach dem Bulgarien, Nordmazedonien und Montenegro keine Genehmigung für den Überflug der russischen Regierungsmaschine erteilt hätten. Lawrow ist wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit westlichen Sanktionen belegt. Zudem ist der europäische Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt. Der Minister wollte sich mit der serbischen Führung treffen, um etwa über die Versorgung des Landes mit russischer Energie zu sprechen.