Die Flagge Russlands an einem Fahnenmast
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Krieg gegen die Ukraine ++ Kriegsgegner Kuschnir wohl in Haft gestorben ++

Stand: 05.08.2024 15:08 Uhr

Der inhaftierte russische Pianist Kuschnir ist offenbar in einem Gefängnis gestorben - er hatte mehrfach die Invasion in der Ukraine kritisiert. Das Modeunternehmen Hugo Boss hat sein Russland-Geschäft verkauft. Die Entwicklungen in unserem Liveblog.

Die Ukraine hat neue Haushaltshilfen aus den USA von umgerechnet über 3,5 Milliarden Euro erhalten. "Das ist ein äußerst wichtiger Beitrag zur Unterstützung des Staatshaushalts der Ukraine in der Zeit des Widerstands gegen die umfassende Aggression der Russischen Föderation", sagte Finanzminister Serhij Martschenko laut einer Mitteilung.

Die Gelder dienen demnach der Zahlung von Gehältern für Lehrer, Zivilschutzmitarbeiter und andere Staatsangestellte und der Unterstützung von Binnenflüchtlingen. Sie müssen nicht zurückgezahlt werden.

Der inhaftierte russische Pianist und Kriegsgegner Pawel Kuschnir ist nach Angaben von Menschenrechtlern in einem Untersuchungsgefängnis in Birobidschan im Fernen Osten des Landes gestorben. Der 39-Jährige sei den Folgen eines Hungerstreiks erlegen, berichtete das russische Bürgerrechtsportal OVD-Info.

In Deutschland bestätigte die Pianistin Olga Shkrygunova, eine langjährige Bekannte, auf Facebook Kuschnirs Tod. Der Künstler arbeitete an der Philharmonie in Birbidschan und war den Angaben nach Ende Mai unter dem Vorwurf von Extremismus festgenommen worden.

Kuschnir hatte aus seiner Haltung gegen den russischen Angriff auf das Nachbarland Ukraine keinen Hehl gemacht, ein Buch gegen den Krieg geschrieben und einen kleinen Youtube-Kanal mit antifaschistischen Manifesten betrieben. Kuschnir habe bei seinem Hungerstreik auch das Trinken verweigert, berichtete die Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Olga Romanowa. Es gab keine Angaben, warum er den Hungerstreik begonnen hatte. 

Hugo Boss hat sein russisches Geschäft für eine ungenannte Summe an den Großhandelspartner Stockmann verkauft. Damit reiht sich das deutsche Modeunternehmen in eine Reihe westlicher Marken ein, die sich wegen des Krieges in der Ukraine aus dem russischen Markt zurückziehen. Hugo Boss hatte sein Einzelhandelsgeschäft in Russland bereits kurz nach dem Einmarsch Moskaus in die Ukraine im Februar 2022 eingestellt. Das Unternehmen war aber von Organisationen wie B4Ukraine unter Druck gesetzt worden, weil das Unternehmen weiterhin einige Waren nach Russland lieferte.

B4Ukraine ist ein Zusammenschluss zivilgesellschaftlicher Gruppen, die westliche Unternehmen zwingen wollen, ihre Beziehungen zu Russland zu beenden. "Was unser Großhandelsgeschäft betrifft, so haben wir die vertraglichen Verpflichtungen gegenüber unseren Partnern erfüllt", erklärte Hugo Boss dagegen im April. "In diesem Zusammenhang hat Hugo Boss die bestehenden EU-Sanktionen zu jeder Zeit eingehalten."

Nach Angaben der Ukrainischen Luftwaffe wurden in der Nacht 24 russische Drohnen abgeschossen. Damit seien alle Drohnen unschädlich gemacht worden, die Russland abgefeuert hat. Die Drohnen hatten unter anderem die Regionen Kiew, Charkiw und Dnipro zum Ziel.

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Karte der Ukraine, schraffiert: von Russland besetzte Gebiete

Mali beendet seine diplomatischen Beziehungen mit der Ukraine mit sofortiger Wirkung Dies teilte der Sprecher der Übergangsregierung, Oberst Abdoulaye Maiga, mit. Grund ist laut Bamako, dass ein hochrangiger ukrainischer Beamter die "Beteiligung" Kiews an einer schweren Niederlage der malischen Armee und der russischen paramilitärischen Gruppe Wagner Ende Juli im Norden des Landes zugegeben habe.

Rebellen hatten eigenen Angaben zufolge bei Kämpfen nahe der algerischen Grenze zwischen dem 25. und 27. Juli 84 Kämpfer der russischen Söldnergruppe Wagner sowie 47 Regierungssoldaten getötet. Die malische Armee räumte ein, dass sie bei den Kämpfen im Norden des Landes eine "große Anzahl" von Toten zu beklagen hatte.

Die Militärführung des westafrikanischen Landes, die 2020 durch einen Putsch an die Macht kam, hat es sich zum Ziel gesetzt, das Land von Separatisten und dschihadistischen Gruppen zurückzuerobern. Die Militärmachthaber in Bamako setzten in den vergangenen Jahren dabei vor allem auf die russische Söldnergruppe Wagner, die in zahlreichen Staaten weltweit als verlängerter Arm des Kreml aktiv ist.

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben in den vergangenen zweieinhalb Jahren mehr als 8.000 Luftziele zerstört. Deutschland will angehenden Ärzten aus der Ukraine den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern.