Eine zerrissene ukrainische Flagge hängt an einem Draht vor einem Wohnhaus, das während des russischen Angriffskrieges in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol am 14. April 2022 zerstört wurde.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Ukraine meldet Truppenbewegungen an Grenze zu Belarus ++

Stand: 26.08.2024 03:03 Uhr

Belarus zieht nach Darstellung der Ukraine Truppen an der gemeinsamen Grenze zusammen. Bei einem Angriff auf ein Hotel in Kramatorsk ist ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters getötet worden. Alle Entwicklungen im Liveblog.

In der Region Kiew sind nach ukrainischen Angaben die Luftabwehrsysteme im Einsatz, um russische Drohnenangriffe abzuwehren. "Eine feindliche Drohnenbewegung wurde entdeckt! Die Luftabwehrsysteme in der Region sind aktiv", teilte die Militärverwaltung der Region über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Über mögliche Schäden oder Opfer gibt es noch keine Informationen.

Die Ukraine fordert von Belarus den Abzug der nach ukrainischen Angaben großen Truppenkontingente und militärischen Ausrüstung an der gemeinsamen Grenze. In einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung des Außenministeriums wird die Regierung in Minsk nachdrücklich aufgerufen, "feindselige Handlungen zu unterlassen" und ihre Streitkräfte aus der Grenzregion zurückzuziehen. Die Ukraine warnt Belarus eindringlich davor, unter dem Druck Moskaus "tragische Fehler" zu begehen. Eine Stellungnahme des engen russischen Verbündeten Belarus gibt es bislang nicht.

Die ukrainische Regierung hat die vom Nachbarland Belarus vor einer Woche angekündigte Truppenverstärkung an der Grenze bestätigt. Nach Angaben des Außenministeriums in Kiew wurden in der Region Gomel in Belarus neue Einheiten mit Panzern, Artillerie und Flugabwehr beobachtet. Daneben seien auch Söldner der ehemaligen russischen Wagner-Truppe erkannt worden.

Das ukrainische Außenministerium rief die Verantwortlichen in Minsk auf, "unter dem Druck Moskaus keine für das eigene Land tragischen Fehler zu begehen" und die Truppen auf eine angemessene Entfernung von der gemeinsamen Grenze zurückzuziehen. Kiew betonte zugleich, "keine wie auch immer gearteten feindlichen Aktionen" gegen das belarussische Volk zu planen.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte erst vor wenigen Tagen die Truppenverstärkungen in Richtung der Grenze zur Ukraine angekündigt. Als Grund dafür nannte er starke Truppenansammlungen auf ukrainischer Seite. Dort habe die Ukraine bis zu 120.000 Soldaten stationiert, behauptete er.

Bei einem Angriff auf ein Hotel in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk ist ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters getötet worden. Zwei weitere seien verletzt worden, einer von ihnen schwer, teilte die Agentur am Sonntagabend mit.

Die Mitarbeiter gehörten zu einem sechsköpfigen Team, das sich im Hotel Saphir aufhielt. Das Gebäude wurde am Samstag von einer Rakete getroffen. Bei dem Toten handelte es sich um den ehemaligen britischen Soldaten Ryan Evans. Der 38-Jährige arbeitete seit 2022 für Reuters und beriet Journalisten in Sicherheitsfragen. Die Agentur sprach Evans' Familie und den Angehörigen ihr tiefstes Beileid aus.

Die Ukraine ist nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj in der russischen Oblast Kursk um bis zu drei Kilometer weiter vorgerückt. Dabei seien zwei weitere Siedlungen eingenommen worden, sagt er in seiner nächtlichen Ansprache. Eine Stellungnahme Russlands liegt nicht vor.