Rettungskräfte in der ukrainischen Region Dnipro tragen eine bei einem russischen Angriff verletzte Person.

Beschuss mit Drohnen und Raketen Ukraine meldet landesweit schwere Luftangriffe

Stand: 26.08.2024 10:16 Uhr

27 Regionen gibt es in der Ukraine, 15 davon wurden laut Behörden am Morgen durch die russische Armee angegriffen. Drei Menschen wurden demnach getötet, in mehreren Landesteilen gab es Stromausfälle - auch in Kiew.

Zahlreiche Regionen der Ukraine sind am Morgen Behördenangaben zufolge Ziel russischer Angriffe geworden. Die Attacken begannen gegen Mitternacht und zielten demnach unter anderem auf die Energieinfrastruktur.

Insgesamt seien 15 Regionen angegriffen worden, teilte Ministerpräsident Denis Schmyhal mit. "Der Feind hat verschiedene Waffentypen eingesetzt: Drohnen, Raketen, Kinschals (Überschallraketen). Es gibt Tote und Verletzte", schrieb er auf Telegram.

Auch die Hauptstadt Kiew war betroffen. Beobachter sprechen von einem der schwersten Luftangriffe seit Beginn der russischen Vollinvasion vor zweieinhalb Jahren. Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb auf Telegram, in Teilen der Stadt gebe es Stromausfälle. Dies hänge mit "Problemen im gesamtukrainischen Energienetz" zusammen. Auch bei der Wasserversorgung gebe es Unterbrechungen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Polnische Abfangjäger gestartet

In der westukrainischen Stadt Luzk ist nach Angaben von Bürgermeister Ihor Polischuk ein Mensch getötet und eine Infrastruktureinrichtung beschädigt worden. Auch in Dnipro, im Osten des Landes, und in Saporischschja im Süden habe es je einen Toten gegeben, so die Behörden.

Die Gouverneure der Regionen Odessa, Saporischschja und Charkiw teilten auf Telegram mit, es habe Explosionen in ihren Regionen gegeben und forderten die Menschen auf, Schutz zu suchen. Der Gouverneur der zentral gelegenen Region Poltawa, Filip Pronin, hatte zuvor mitgeteilt, bei einem Angriff auf eine Industrieanlage seien fünf Menschen verletzt worden.

Wegen der Nähe der russischen Angriffe zur polnischen Grenze ließ das polnische Militär Abfangjäger aufsteigen, wie die polnische Nachrichtenagentur PAP meldete. An dem Einsatz waren den Angaben nach auch Flugzeuge anderer Verbündeter beteiligt.

Dieses Foto soll Feuerwehrleute in der Region Odessa bei Löscharbeiten nach russischen Luftangriffen zeigen.

Auch in der Region Odessa schlugen Geschosse ein. Ukrainische Rettungsdienste veröffentlichten dieses Foto von Löscharbeiten an einem nicht genannten Ort in der Region Odessa.

Drohnen auch über Russland

Russland meldete seinerseits ukrainische Drohnen über seinem Gebiet. 20 seien abgefangen worden, erklärte das Verteidigungsministerium mit. Neun davon seien über der Region Saratow, drei über Kursk und jeweils zwei über Belgorod, Brjansk und Tula abgefangen worden. Über den Regionen Orjol und Rjasa sei jeweils eine Drohne entdeckt worden.

In der Region Saratow, etwa 500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, seien mehrere Gebäude durch Trümmer der abgeschossenen Drohnen beschädigt worden, teilte Gouverneur Roman Busargin über Telegram mit. Es gebe zudem Verletzte.

Betroffen seien die Städte Saratow und Engels. Der Flughafen von Saratow hatte nach eigenen Angaben zeitweise den Flugbetrieb eingestellt. In Engels befindet sich ein militärischer Flugplatz, wo strategische Bomber stationiert sind.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete MDR aktuell am 26. August 2024 um 10:09 Uhr.