Eine zerrissene ukrainische Flagge hängt an einem Draht vor einem Wohnhaus, das während des russischen Angriffskrieges in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol am 14. April 2022 zerstört wurde.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Toter bei Angriff auf Hafen von Odessa ++

Stand: 14.10.2024 17:13 Uhr

Bei einem russischen Raketenangriff auf Odessa sind laut der Ukraine ein Mensch getötet und mehrere verletzt worden. Russland evakuiert Zehntausende Menschen aus dem Grenzgebiet zur Ukraine. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Ein Moskauer Gericht hat einen Forscher aus Frankreich wegen Verstoßes gegen die russischen Agentengesetze zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Damit wies der zuständige Richter am Montag einen Antrag der Verteidigung ab, den 48-jährigen Laurent Vinatier mit einer Geldstrafe zu belegen.

Im Juni hatte der Franzose einem Medienbericht zufolge nach seiner Festnahme eingeräumt, sich bei der Sammlung von Informationen über das russische Militär nicht als ausländischer Agent registriert zu haben. Bei der Urteilsverkündung bekannte sich der Mitarbeiter einer schweizerischen NGO zu Russland, berichtet ein russisches Medienportal: "Ich habe keine Angst zu sagen, dass ich mich in Russland verliebt habe. Mein persönliches Leben bestätigt dies - meine Frau ist Russin, meine Freunde sind Russen."

Der französische Präsident Emmanuel Macron bezeichnete Vinatiers Festnahme als Teil einer Desinformationskampagne Moskaus. Der Forscher habe nicht für den französischen Staat gearbeitet.

Russlands Militär will eine Ortschaft in der Region Saporischschja im Süden der Ukraine erneut unter seine Kontrolle gebracht haben. Die Truppen hätten Lewadne eingenommen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau der Nachrichtenagentur AP zufolge mit.

In der Frühphase der russischen Invasion hatten die Angriffstruppen das Dorf schon einmal erobert, bis die ukrainischen Streitkräfte bei einer Gegenoffensive im Sommer 2023 wieder die Kontrolle über Lewadne erlangten.

Der Kreml hat das jährliche Atomwaffen-Manöver der Nato als ein weiteres Anheizen von Spannungen rund um den Krieg in der Ukraine kritisiert. "Vor dem Hintergrund des heißen Krieges, der im Ukraine-Konflikt geführt wird, führen solche Übungen nur zu einer weiteren Eskalation der Spannungen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Agentur Interfax zufolge. 

Peskow erwähnte nicht, dass Russland nicht nur selbst immer wieder Manöver seiner Atomstreitkräfte abhält und die Waffen im Konflikt um die Ukraine in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, sondern auch selbst mit den Raketen droht.

Die Nato begann die zweiwöchige Übung "Steadfast Noon" zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen. Nach Angaben aus dem Hauptquartier in Brüssel werden rund 2.000 Militärs von 8 Luftwaffenstützpunkten und mehr als 60 Flugzeuge daran beteiligt sein. Das soll auch eine Botschaft an Russland sein.

Bei einem russischen Raketenangriff auf den ukrainischen Schwarzmeerhafen Odessa sind zwei zivile Schiffe und ein Getreidelager beschädigt worden. Dabei kam nach Angaben der ukrainischen Behörden ein Mensch ums Leben, mindestens acht wurden verletzt. Zwei der Verletzten befänden sich in einem ernsten Zustand, sagte Oleh Kiper, der Gouverneur der Region.

Der unter der Flagge Palaus fahrende Massengutfrachter Optima wurde ebenso beschädigt wie das unter der Flagge von Belize fahrende Schiff NS Moon, teilte der stellvertretende Ministerpräsident Oleksiy Kuleba auf Telegramm mit.

Die deutschen Geheimdienste warnen vor einer wachsenden Gefahr durch Russland. "Spätestens Ende dieses Jahrzehnts dürften russische Streitkräfte in der Lage sein, einen Angriff auf die NATO durchzuführen", sagte der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, in einer Anhörung des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages.

"Wir beobachten ein aggressives Agieren der russischen Nachrichtendienste", betonte auch der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV), Thomas Haldenwang. "Insbesondere nehmen russische Spionage und Sabotage in Deutschland zu, sowohl qualitativ als auch quantitativ", fügte er hinzu. Zusammen mit der Präsidentin des Bundesamtes für den Militärischen Abschirmdienst (MAD), Martina Rosenberg, forderten sie mehr Kompetenzen und Mittel zur Gefahrenabwehr.

Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge ein russisches Militärflugzeug in einem weit von der ukrainischen Grenze entfernten Gebiet im Ural zerstört. Das Transportflugzeug sei bereits in der Nacht zum Sonntag an einem Armeeflugplatz in der Region Orenburg zerstört worden, teilte der ukrainische Militärgeheimdienst im Online-Dienst Telegramm mit. Demnach befand sich das Flugzeug am Flugplatz Orenburg-2, der etwa 1.000 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegt. 

Es habe sich um ein Flugzeug sowjetischer Bauart vom Typ Tupolew Tu-134 gehandelt, mit denen üblicherweise Führungskräfte des russischen Verteidigungsministeriums befördert würden, hieß es weiter. Der Militärgeheimdienst veröffentlichte Bilder, die ein brennendes Flugzeug zeigten. Er sprach von einem Brandanschlag. Die russischen Behörden äußerten sich bislang nicht zu dem Vorfall.

Wegen Waffenlieferungen an Russland haben die EU-Außenminister neue Sanktionen gegen den Iran beschlossen. Sie stimmten in Luxemburg für die Strafmaßnahmen, die sich unter anderem gegen iranische Fluggesellschaften und Rüstungshersteller richten, die Drohnen und Raketen an Russland geliefert haben sollen. 

Auf der Sanktionsliste stehen nach Angaben des Rates der 27 EU-Staaten die drei iranischen Fluggesellschaften Iran Air, Saha Airlines und Mahan Air sowie zwei Lieferfirmen und zwei Unternehmen, die an der Herstellung von Treibstoff für Raketen beteiligt waren. Außerdem verhängte die EU Sanktionen gegen den stellvertretenden Verteidigungsminister Sajed Hamseh Ghalandari und mehrere Vertreter der iranischen Revolutionsgarden.

Aus den russischen Grenzgebieten sind 30.415 Menschen vor ukrainischen Angriffen in Schutz gebracht worden, sagte die russische Menschenrechtsbeauftragte Tatjana Moskalkowa dem Nachrichtenportal Argumenty I Fakty. Sie seien in fast 1.000 Unterkünften in ganz Russland untergebracht worden.

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschuss, Faber, plädiert für eine Aufstockung der Ukraine-Hilfe. Der ukrainische Präsident Selenskyj forderte erneut mehr militärische Unterstützung des Westens.