Eine zerrissene ukrainische Flagge hängt an einem Draht vor einem Wohnhaus, das während des russischen Angriffskrieges in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol am 14. April 2022 zerstört wurde.
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Krieg gegen die Ukraine ++ Kiew und Moskau tauschen erneut Gefangene aus ++

Stand: 19.10.2024 05:08 Uhr

Russland und die Ukraine haben insgesamt 190 Gefangene ausgetauscht. Der ukrainische Präsident Selenskyj bemüht sich nach seinen Aussagen über Atomwaffen beim EU-Gipfel um Klarstellung. Die Entwicklungen im Liveblog.

Bei der Frage zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele tief im russischen Staatsgebiet gestalten sich die Gespräche mit Deutschland nach Angaben aus Kiew schwieriger als mit anderen Partnern der Ukraine. Laut Präsident Wolodmyr Selenskyj haben die fünf wichtigsten Partner - USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland - zu dieser Forderung keine einheitliche Meinung.

Zwar gebe es Unterstützer, "und sie helfen mir auch im Dialog mit den anderen Partnern, um eine positive Lösung zu erzielen", sagte Selenskyj im Gespräch mit ukrainischen Journalisten. Doch gebe es noch Zurückhaltung, da dies eine "mit Risiken behaftete Frage" sei, schließlich gehe es um ein Paket "sehr gewaltiger Raketen". Vor allem mit Deutschland sei der Diskussionspunkt noch immer nicht geklärt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach seinen Äußerungen über Atomwaffen beim EU-Gipfel in Brüssel um Klarstellung bemüht. Die Ukraine wolle "weder eine Gefahr für die Welt schaffen, noch irgendwelche Atomwaffen", sagte Selenskyj in einem im ukrainischen Fernsehen übertragenen Interview mit mehreren Journalisten. Es sei ihm wichtig, "sehr genau verstanden zu werden".

Selenskyj hatte am Donnerstag beim EU-Gipfel gesagt: "Entweder verfügt die Ukraine über Nuklearwaffen, die ihr als Schutz dienen, oder sie muss Mitglied in einer Allianz sein." "Wir kennen keine Allianz, die so effizient ist" wie die NATO, betonte er. 

Russland und die Ukraine haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums insgesamt 190 Gefangene ausgetauscht. In dem von den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgehandelten Austausch seien 95 russische Soldaten aus von Kiew "kontrolliertem Territorium zurückgebracht" worden, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Im Gegenzug seien 95 ukrainische Gefangene übergeben worden.

Die Rückkehr der 95 Soldaten in die Ukraine bestätigte auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. "Jedes Mal, wenn die Ukraine ihre Brüder aus russischer Gefangenschaft rettet, rücken wir dem Tag näher, an dem allen, die in russischer Gefangenschaft sind, die Freiheit geschenkt wird", sagte er.

Putin nennt Andeutungen der Ukraine über die mögliche Produktion von Atomwaffen eine "gefährliche Provokation." Die Ukraine hat nach eigenen Angaben die sterblichen Überreste von Hunderten Soldaten erhalten. Die Entwicklungen vom Freitag zum Nachlesen.