Der SSW ist als Partei nationaler Minderheiten anerkannt. Das hat zur Folge, dass für die Partei keine Fünf-Prozent-Hürde gilt. Sie zieht bereits in den Bundestag ein, wenn sie genügend Stimmen erhält, um bei der Sitzverteilung mindestens einen Sitz zu gewinnen.
Die Linke profitiert von der Grundmandatsklausel des Bundeswahlgesetzes. Parteien, die mindestens drei Direktmandate in den Wahlkreisen gewinnen, werden bei der allgemeinen Sitzverteilung über Landeslisten selbst dann berücksichtigt, wenn sie weniger als fünf Prozent der Zweitstimmen erhalten haben.
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Erhebungsmethode: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung Erhebungszeitraum: 20. bis 22. September 2021 Fallzahlen: 1.787 Befragte (1168 Telefoninterviews und 619 Online-Interviews) Schwankungsbreite: 2* bis 3** Prozentpunkte / * bei einem Anteilswert von 10% ** bei einem Anteilswert von 50%
Datenbasis für die Analyse zum Wahlverhalten in Bevölkerungsgruppen und zu Wahlmotiven liefert eine Exit Poll von infratest dimap in 560 repräsentativ ausgewählten Wahllokalen in ganz Deutschland. Am 26. September wurden dort von insgesamt 72276 Wählerinnen und Wählern Informationen zu deren Stimmverhalten, Alter und Geschlecht aufgenommen, von 11176 Wählern darüber hinaus weitergehende sozialstrukturelle und inhaltliche Merkmalen erhoben. Um Amts- und Briefwähler berücksichtigen und Aussagen über die Wählergesamtheit treffen zu können, sind die Wählerdaten der Exit Poll nach dem Stand der Hochrechnungen bzw. Auszählung am Sonntag gewichtet. Im Ergebnis ergibt sich ein repräsentatives Bild für die Gesamtwählerschaft wie die Wählerschaften der einzelnen Parteien.
Das Wanderungsmodell von infratest dimap schätzt den Umfang von Wanderungsströmen. Das Modell berücksichtigt Befragungsergebnisse zur aktuellen und früheren Wahlentscheidung und schätzt Wähler-Wanderungsströme zwischen den Parteien bzw. „Haltequoten“ für die identische Partei-Wahl. Ferner nimmt es Änderungen in der Wählerzusammensetzung infolge aktueller und früherer Nichtwahl sowie aufgrund von Generations- und Ortswechseln (Erstwähler versus verstorbene Wähler bzw. Zuzug versus Wegzug) auf.
Für jede Partei wird ein Stromkonto mit den Gewinnen und Verlusten zwischen den Parteien, dem Wechselspiel zwischen Wahlteilnahme und Wahlenthaltung und dem Generations- bzw. Ortswechsel berechnet. Die Annahmen über Größenordnung und Wahlverhalten der ausgewiesenen Gruppen beruhen auf repräsentativen Wahl- und Bevölkerungsstatistiken, Vorwahlbefragungen, der Exit Poll sowie dem amtlichen Wahlergebnis. Zentrale Ergebnisse sind die geschätzten Salden für den Austausch zwischen den Parteien sowie mit dem Nichtwählerlager.
Aus Gründen der Transparenz werden auch Hilfsschätzer für die jeweiligen Zu- und Abströme sowie für Zu- und Fortgezogene veröffentlicht. In der Wählerwanderung werden absolute Zahlen statt Prozentwerte verwendet, um Relationen besser zu verdeutlichen. Bei der Interpretation ist zu berücksichtigen, dass 1.000 Wahlberechtigte deutlich weniger als ein Promille aller Wahlberechtigten darstellen. Die Einzelströme werden gerundet, sodass sich in den Randsummen Differenzen zum amtlichen Ergebnis ergeben können.
Die Schätzung der Wanderungsströme ändert sich im Laufe des Wahlabends mehrmals (Zwischenstände), weil zunächst vorrangig die repräsentativen Umfragen und später verstärkt die Auszählungsergebnisse und schließlich das Ergebnis der vorläufigen Auszählung in die dargestellten Zahlen einfließen. Nach Veröffentlichung des vorläufigen Ergebnisses wird eine abschließende Schätzung vorgenommen und veröffentlicht.