tief stehende Wintersonne

Wetterthema Hochdruck im Winter

Stand: 10.12.2024 08:34 Uhr

Ein Hoch sorgt in den nächsten Tagen für ruhiges, jedoch nicht immer sonniges Wetter.

Von Tim Staeger, ARD-Wetterkompetenzzentrum

Ein Hoch, im Sommer ein Garant für sonniges und trockenes Wetter, bringt im Winter zwar ebenfalls ruhiges, aufgrund der tief stehenden Sonne aber vor allem in den Niederungen verbreitet auch neblig-trübes Wetter mit sich.

Denn die Energie der auf dem Erdboden ankommenden Sonnenstrahlung beträgt dieser Tage nur etwa ein Viertel der maximal möglichen zur Zeit der Sommersonnenwende. Die Lichtstrahlen der tief stehenden Sonne werden auf ihrem längeren Weg durch die Atmosphäre stärker geschwächt und verteilen sich auf einer größeren Fläche. Zudem beträgt die Tageslänge weniger als 9 Stunden gegenüber gut 16 Stunden Ende Juni.

Verteilung der Sonnenenergie bei unterschiedlichen Einfallswinkeln

Bei einer Hochdrucklage ist es eher schwachwindig und die Luftmasse kommt zur Ruhe. In den langen Nächten hat die Luft viel Zeit, sich abzukühlen und dadurch auch dichter und schwerer zu werden. In der Folge sammelt sich die kühlste Luft bei windschwachen Wetterlagen in den Niederungen, Tälern und Mulden.

Vor allem in der Nähe von Gewässern sorgt die zusätzliche Feuchtigkeit für einsetzende Nebelbildung. Ist die Luft feucht genug, kommt es dann verbreitet zu Nebel oder Hochnebel, der sich tagsüber um diese Jahreszeit nur zögerlich oder sogar überhaupt nicht auflöst. Der Zeitraum, in dem dies mangels Sonnenwärme möglich ist, reicht etwa von Ende Oktober bis Ende Februar.

Dort, wo sich der Nebel hält bleibt es auch tagsüber klamm und mitunter mehrere Grad kühler als in der sonnigen Umgebung. Aufgrund des schwachen Windes wird die unterste Atmosphärenschicht nicht richtig durchmischt und die sich des Nachts abgekühlte Luft verbleibt auch tagsüber in Bodennähe, so dass sich eine Temperaturinversion einstellen kann. Dann ist es auf den Bergen wärmer und vor allem sonniger, als im Tal.

Falls Sie also in den nächsten Tagen in einem Nebelloch sitzen, kann ein Ausflug in höhere Lagen die Stimmung mitunter beträchtlich steigern. Man sollte sich aber vorher sicherheitshalber durch einen Blick aufs Satellitenbild vergewissern, dass die ausgewählte Bergspitze tatsächlich aus dem Nebel ragt.