Leichte Erholung nach Einbruch im Winter Deutsche Wirtschaft wächst minimal
Nach dem schwachen Jahresende hat sich die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal 2013 nur leicht erholt. Das Bruttoinlandsprodukt stieg um 0,1 Prozent. Im Gegensatz zu Deutschland steckt die Eurozone weiter in der Rezession - in Italien erreichte sie historische Dimensionen.
Die deutsche Konjunktur ist mit einem minimalen Plus ins Jahr gestartet. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts im ersten Quartal um 0,1 Prozent im Vergleich mit dem Schlussquartal 2012. Damit entging Deutschland nur knapp einer Rezession, von der Experten in der Regel dann sprechen, wenn die Wirtschaftsleistung zwei Quartale hintereinander schrumpft. Zum Jahresende 2012 war das BIP stark gesunken. Die Statistiker korrigierten den Wert nun nochmals nach unten auf ein Minus von 0,7 Prozent.
Harter Winter dämpft Konjunkturerholung
Die Rückkehr in die Wachstumsphase fiel zwischen Januar und März deutlich schwächer aus als von vielen Experten erwartet. Das Statistische Bundesamt betonte allerdings, dass die schwache Entwicklung zu Jahresbeginn auch eine Folge der "extrem winterlichen Witterung" gewesen sei. Dadurch waren viele Baustellen zeitweise lahmgelegt.
Dass die deutsche Wirtschaft überhaupt zulegte, war in erster Linie den Privathaushalten zu verdanken. Die Bürger steigerten ihre Konsumausgaben und erhöhten damit die Nachfrage. Dagegen schwächelte der Außenhandel. Sowohl die Exporte als auch die Importe gingen im Vergleich zum Schlussquartal 2012 zurück. Auch bei den Investitionen verzeichneten die Statistiker ein Minus.
Eurozone verharrt in der Rezession
Im europäischen Vergleich steht Deutschland aber unverändert gut da. In der Eurozone und in der EU schrumpft die Wirtschaftsleistung bereits seit Ende 2011. Europa steckt somit in einer anhaltenden Rezession. Im ersten Quartal des laufenden Jahres ging das BIP laut EU-Statistikbehörde Eurostat in den 17 Staaten der Eurozone um 0,2 Prozent zurück, in der EU lag das Minus bei 0,1 Prozent.
Nicht nur die Wirtschaft in Krisenstaaten schwächelt. Auch viele große Volkswirtschaften in Europa kämpfen gegen die anhaltende Konjunkturkrise. In Italien brach das BIP zwischen Januar und März um 0,5 Prozent ein. Es war das siebte Minus-Quartal in Folge für das Land, das damit in der längsten Rezession seit Jahrzehnten steckt. Auch in Frankreich, den Niederlanden, Spanien und Portugal ging es mit der Wirtschaft weiter bergab. Besonders stark sackte die Konjunktur unter anderem in Zypern ab, wo das BIP im ersten Quartal um 1,3 Prozent einbrach.
Deutschland | Eurozone | EU | |
---|---|---|---|
Q1/2013 | +0,1% | -0,2% | -0,1% |
Q4/2012 | -0,7% | -0,6% | -0,5% |
Q3/2012 | +0,2% | -0,1% | +0,1% |
Q2/2012 | +0,2% | -0,2% | -0,2% |
Q1/2012 | +0,6% | -0,1% | -0,1% |
Q4/2011 | -0,1% | -0,3% | -0,3% |
Q3/2011 | +0,4% | +0,1% | +0,2% |
Q2/2011 | +0,5% | +0,2% | +0,2% |
Q1/2011 | +1,2% | +0,6% | +0,6% |