Für Crowdstrike-Mitarbeiter Zehn-Dollar-Gutschein als Dank nach IT-Panne
Ein fehlerhaftes Update von Crowdstrike hatte weltweit zu Computerausfällen geführt. Die Softwarefirma hat sich nun für die Mehrarbeit in der Zeit bei ihren Mitarbeitern bedankt: mit einem Zehn-Dollar-Gutschein von Uber Eats.
Ein Update-Fehler der amerikanischen Softwarefirma Crowdstrike hatte in der vergangenen Woche weltweit zu Flugzeugausfällen geführt, Fernsehsender lahmgelegt, Banken und sogar Krankenhäusern beeinträchtigt. Die IT-Mitarbeiter des Unternehmens Crowdstrike haben für ihre Überstunden nun ein Danke ihres Arbeitgebers erhalten: in Form eines Uber-Eats-Gutscheins in Höhe von zehn Dollar.
In der begleitenden E-Mail verwies ein Top-Manager von Crowdstrike darauf, dass die PC-Abstürze am vergangenen Freitag den Beschäftigten zusätzliche Arbeit beschert hätten. Man wolle sich bedanken und sich für Unannehmlichkeiten entschuldigen.
Crowdstrike: "Nächster Kaffee geht auf uns"
"Um unsere Dankbarkeit auszudrücken, geht der nächste Kaffee oder Snack spät in der Nacht auf uns", hieß es zu dem Gutschein für den Lieferdienst Uber Eats, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg gestern berichtete.
Einer Sprecherin von Crowdstrike zufolge gingen die Gutschein-Codes an Teammitglieder und Partner, die Kunden der Firma bei der Wiederherstellung ihrer Systeme geholfen hätten. Man habe sie nicht an Kunden verschickt, sagte sie Bloomberg.
Sicherheitschef: "Rund um die Uhr gearbeitet"
Im Netz sorgte der Gutschein für einigen Spott. Ein User auf der Plattform Reddit kommentierte die "richtig gute PR" und wie froh er sei, dass so eine wunderbares Unternehmen für die weltweite Sicherheit verantwortlich sei.
Auf der Berufsnetzwerk-Plattform LinkedIn schrieb Crowdstrike-Sicherheits-Chef Shawn Henry vor einigen Tagen, dass das Vertrauen, das über die Jahre aufgebaut wurde, innerhalb weniger Stunden verloren ging und weiter: "Tausende unserer Teammitglieder haben rund um die Uhr gearbeitet, um die Systeme unserer Kunden vollständig wiederherzustellen. Die Tage waren lang und die Nächte kurz, und das wird auch in der nächsten Zeit so bleiben."
8,5 Millionen Windows-Computer betroffen
Ein fehlerhaftes Update von Crowdstrike hatte vielerorts weitreichende Störungen ausgelöst. Schätzungsweise 8,5 Millionen Windows-Computer waren betroffen. In Deutschland musste der Flughafen Berlin zeitweise den Betrieb weitgehend einstellen. An vielen Flughäfen gab es zudem Probleme, etwa bei der Abfertigung, darunter München, Hamburg, Köln und Stuttgart.
Die Folgen der Softwarepanne waren aber weltweit zu spüren: Die australische Regierung berief eine Krisensitzung ein. Der Fernsehsender Sky News sendete vorübergehend ein Standbild. In Israel waren nach CNN-Informationen Krankenhäuser betroffen, in Neuseeland viele Geschäfte. Kreditkartenzahlungen funktionierten nicht mehr. In den USA stoppte die Luftfahrtaufsicht FAA Flüge von Airlines wie United, American und Delta. Der europäische Billigflieger Ryanair sprach ebenfalls von Problemen.
Crowdstrike stellte inzwischen fest, dass die Test-Mechanismen für das Software-Update eine fehlerhafte Datei durchließen, die dann Windows-Rechner abstürzen ließ. Die Test-Systeme werden nun verbessert - und Updates sollen künftig schrittweise ausgespielt werden, damit eventuelle Probleme nicht sofort alle Kunden treffen.