Jahresbilanz für 2015 Deutsche Bank meldet Rekordverlust
Die Deutsche Bank muss für 2015 den größten Verlust ihrer Geschichte hinnehmen. Wegen Rechtsstreitigkeiten, Konzernumbau und Stellenstreichungen hat sich laut dem Unternehmen ein Verlust von rund 6,7 Milliarden Euro angehäuft.
Die Deutsche Bank ist noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht als befürchtet. 2015 habe sich wegen hoher Ausgaben für Rechtsstreitigkeiten, Kosten für den laufenden Konzernumbau und Stellenstreichungen ein Verlust von rund 6,7 Milliarden Euro angehäuft. Das teilte die größte deutsche Bank überraschend mit.
Experten hatten zwar mit einem dicken Minus gerechnet - wegen der bereits bekannten Ankündigung von Abschreibungen im Investmentbanking und im Privatkundengeschäft, Rückstellungen für juristische Auseinandersetzungen und Abfindungen.Aber sie hatten ein Minus von etwas mehr als fünf Milliarden Euro erwartet.
Doch im vierten Quartal kommen weitere 1,2 Milliarden Euro für Rückstellungen hinzu, um die Folgen früherer Geschäfte juristisch zu beenden. Zudem drücken die Probleme im Privatkundengeschäft auf das Ergebnis, in dem sich das Institut im laufenden Jahr unter anderem von der Postbank trennen will.
Insgesamt belasteten die Kosten für die Neuausrichtung und Abfindungen das Ergebnis im vierten Quartal mit rund 800 Millionen Euro - zudem müssten weitere 100 Millionen Euro abgeschrieben werden, so dass sich die Sonderbelastungen im vierten Quartal auf etwas mehr als zwei Milliarden Euro belaufen.
Größter Jahresverlust in der Geschichte der Bank
Es ist der bisher größte Jahresverlust für den deutschen Branchenprimus und der zweite seit 2008. In der Finanzkrise hatte die Deutsche Bank erstmals in einem Gesamtjahr rote Zahlen geschrieben und rund 3,9 Milliarden Euro Verlust gemacht. Für 2014 hatte die Deutsche Bank noch rund 1,7 Milliarden Euro Gewinn ausgewiesen - mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor.