Virtuelle Währung Bitcoin steigt über 42.000 Dollar
Nach seinem Absturz im vergangenen Jahr ist der Bitcoin wieder im Aufwind. Nun hat der Kurs den höchsten Stand seit April 2022 erreicht - auch weil in den USA bald ETF-Fonds auf Basis der Kryptowährung zugelassen werden könnten.
Der Bitcoin hat seine Rally vom Wochenende mit dem Sprung über die Marke von 40.000 Dollar fortgesetzt. Heute Morgen kostete ein Bitcoin auf der Handelsplattform Bitstamp 41.343 Dollar und damit rund dreieinhalb Prozent mehr als gestern. Am Nachmittag stieg der Kurs sogar noch weiter auf über 42.000 Dollar. Die virtuelle Währung kommt nun wieder auf einen Marktwert von insgesamt mehr als 800 Milliarden Dollar.
Wachsende Interesse großer Investoren
Vor rund einem Jahr hatte der Bitcoin noch ein Zwischentief erreicht. Nach Zinserhöhungen durch die Zentralbanken, den gescheiterten Krypto-Projekten Terra (Luna) und Celsius sowie massenhaft Stellenstreichungen bei Unternehmen aus der Branche hatte die Pleite der Kryptobörse FTX im November 2022 das Fass zum Überlaufen gebracht.
Der Betrugsskandal führte zu einem Vertrauensverlust der Anleger, die Marktkapitalisierung des gesamten Sektors brach ein. So fiel auch der Bitcoin-Kurs auf fast 15.000 Dollar. Anschließend startete die älteste und wichtigste Kryptowährung jedoch einen Erholungskurs.
Nun steht der Kurs auf dem höchsten Stand seit April 2022. Zwar ist der Bitcoin von seinem Rekordhoch von rund 69.000 Dollar im November 2021 immer noch weit entfernt. Das Image-Problem scheint aber mittlerweile in den Augen vieler Investoren behoben. Die Digitalwährung wird durch das wachsende Interesse großer Investoren gestützt.
Auch sinkende Zinsen treiben den Kurs
Generell profitieren Digitalwährungen schon seit einer Weile von der Aussicht auf die Zulassung von auf Bitcoin basierenden ETF-Fonds in den USA. Die Zulassung durch die US-Börsenaufsicht Anfang des kommenden Jahres halten Experten derzeit für recht wahrscheinlich. Ein solcher Schritt würde die Nachfrage nach Bitcoins wohl deutlich ankurbeln und einen Schritt Richtung allgemeiner Akzeptanz bedeuten.
Hinzu kommt die Hoffnung auf womöglich schon bald sinkende Leitzinsen angesichts der zuletzt gesunkenen Inflationsraten. Eine Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell hatte den Zinserwartungen der Anleger unlängst weitere Nahrung gegeben. Er hatte zwar die Bereitschaft der Notenbank Federal Reserve wiederholt, den Zins notfalls doch noch weiter anzuheben, aber auch gesagt, dass die Geldpolitik schon recht restriktiv sei.
Wichtig werden vor diesem Hintergrund nun US-Arbeitsmarktdaten an diesem Freitag. Denn für die Geldpolitik der Fed spielt die Entwicklung des Arbeitsmarktes eine große Rolle als Indikator für die Stärke der Wirtschaft, aber auch für den Inflationsdruck. Sinkende Zinsen machen auch Anlagen wie Kryptowährungen, die als sehr riskant gelten, wieder attraktiver gegenüber Anleihen.