Kopf-an-Kopf-Rennen in den USA Leichte Kursgewinne am Wahltag
Mit Spannung wird weltweit das Ergebnis der heutigen US-Präsidentschaftswahl erwartet - auch an den Börsen. Aus Sicht der Börse gibt es einen klaren Favoriten, wer die Wahl gewinnen sollte.
Am Tag der mit Spannung erwarteten US-Präsidentschaftswahl zeigen sich die US-Anleger vorsichtig optimistisch: Wenige Minuten nach der Eröffnung am Dienstag gewann der Leitindex Dow Jones Industrial 0,16 Prozent auf 41.862 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 zog um 0,64 Prozent auf 20.092 Zähler an. Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,42 Prozent auf 5737 Punkte.
Im Kampf um die politische Macht in der weltgrößten Volkswirtschaft gehen Kamala Harris von der Demokratischen Partei und der Republikaner Donald Trump mit grundverschiedenen Vorstellungen für ihr Land in diesen Wahltag. Nach monatelangem Werben um die Gunst der Wählerinnen und Wähler liegen beide in den letzten Umfragen gleichauf. Es werde ein langer und spannender Wahltag, wobei eine anschließende Hängepartie nicht auszuschließen sei, kommentierte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. "Entsprechend groß ist die Unsicherheit."
Wie sähe ein optimales Wahlergebnis für die Börse aus? "Aufgrund seiner wirtschaftsfreundlicheren Politik ist Donald Trump zwar der Favorit der Wall Street. Grundsätzlich bevorzugen die Börsen aber ein Ergebnis mit einem gespaltenen Kongress", heißt es im Kommentar von Index Radar. "Abgesehen von Dekreten kann der Präsident in einem solchen Umfeld nicht durchregieren, und es müssen Kompromisse gefunden werden. Das Risiko von Richtungswechseln ist entsprechend gering, Stabilität und Kontinuität nehmen zu", so die Einschätzung der Fachleute.
Auch Robert Halver, Marktanalyst der Baader Bank, sieht Trump als Favoriten der Börse: "Seine Wirtschaftsagenda der Deregulierung, Steuererleichterungen und des verstärkten Protektionismus bei weiterhin munterer Schuldenmania zur nationalen Wirtschaftsförderung kommt an der Börse gut an", erklärt Halver. Doch auch bei einem Wahlsieg von Kamala Harris müsse einem um den US-Aktienmarkt nicht bange sein. "Wirtschaftsfeindlichkeit hat in Amerika keine Chance", meint Halver.
Der DAX mäandert zwischen leichten Gewinnen und leichten Verlusten, lag am frühen Nachmittag mit 19.190 Punkten moderat im Plus. Wie bereits gestern halten sich die Investoren auch heute vor der US-Präsidentschaftswahl zurück.
Von "Hochspannung" sprach Analyst Martin Utschneider von Finanzethos. Er prognostiziert für den DAX heute eine enge Handelsspanne. Das könne sich aber rasch ändern, denn vor und nach den Wahlen in den USA erhöhten sich die Schwankungen "aus der Historie heraus oftmals beachtlich."
"Investoren sollten sich derzeit etwas vorsichtiger positionieren", schreibt Christian Subbe, Chief Investment Officer von HQ Trust. "Wir erwarten in den kommenden Tagen eine erhöhte Volatilität an den Märkten. Schließlich steht nicht fest, wann die Wahl endgültig ausgezählt ist. Das kann sich Wochen hinziehen."
Der Euro bewegte sich zum US-Dollar kaum, die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,0906 Dollar. Im weiteren Tagesverlauf wird am Devisenmarkt ebenfalls nicht mit größeren Kursbewegungen gerechnet.
Der Audi-Konzern hat im dritten Quartal dieses Jahres deutlich weniger Gewinn gemacht als noch im Vorjahr. Das Betriebsergebnis lag bei 106 Millionen Euro und damit um 91 Prozent unter dem Vorjahreswert. Audi sprach von einer "herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage" und hohen Kosten infolge der Werksschließung in Brüssel Ende Februar 2025. Der Umsatz der VW-Tochter erreichte rund 15 Milliarden Euro, das sind 5,5 Prozent weniger als im Vorjahr.
Elektroautos haben es in Deutschland weiter schwer. Knapp 35.500 batterieelektrische Pkw kamen im Oktober neu auf die Straßen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte, und damit rund fünf Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Nachfrage nach sogenannte Plug-in-Hybriden, die sowohl über einen elektrischen, als auch über einen Verbrenner-Antrieb verfügen, zog hingegen deutlich an. Mehr als 19.300 Hybrid-Fahrzeuge wurden im Oktober neu zugelassen, und damit rund 18 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Zwischen der italienischen Regierung und der Lufthansa ist einem Insider zufolge Streit über den Einstieg bei der italienischen Staatsairline ITA Airways ausgebrochen. Das italienische Finanzministerium habe den Deal auf Eis gelegt, weil die Lufthansa weniger als vereinbart für den Anteil von 41 Prozent zahlen wolle, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach argumentiere die Lufthansa, sie wolle weniger als die vereinbarten 603 Millionen Euro zahlen, weil die Bewertung der Airline mittlerweile niedriger sei als vor sechs Monaten.
Der Frankfurter Flughafen kommt nach der Corona-Krise weiter nicht in Schwung. Der Betreiber Fraport erwartet im laufenden Jahr etwas mehr als 61 Millionen Passagiere - gegenüber dem Rekordjahr 2019 bedeutet das einen voraussichtlichen Rückstand von fast 10 Millionen Flugästen. Als Hauptgrund für die Flaute nennt Fraport-Chef Stefan Schulte die hohen, staatlich veranlassten Gebühren und Steuern für den Luftverkehr in Deutschland.
Wegen Steuervorwürfen sind die Sitze des Streamingriesen Netflix in Paris und Amsterdam durchsucht worden. Finanzfahnder und Anti-Korruptionsermittler nahmen den Firmensitz in Frankreich und den Europa-Hauptsitz unter die Lupe, wie die dpa erfuhr. Es geht um den Verdacht auf Verschleierung von Steuerbetrug und Schwarzarbeit. Die Vorermittlungen gegen den Videostreaming-Marktführer laufen bereits seit November 2022.
Der insolvente Flugtaxi-Entwickler Lilium sucht mithilfe des Beraters KPMG einen Investor. Die ersten Gespräche begännen in Kürze. Das Amtsgericht Weilheim habe dem Insolvenzantrag sowie dem Antrag auf Eigenverwaltung stattgegeben. Die Rechtsanwälte Gerrit Hölzle und Thorsten Bieg wurden in die Geschäftsführung berufen, Ivo-Meinert Willrodt zum vorläufigen Sachwalter bestellt, heißt es vom Unternehmen. Der Handel mit den Lilium-Aktien an der Nasdaq werde ab dem 6. November ausgesetzt, danach könnten die Papiere außerbörslich gehandelt werden.
Den Aktionären von Salzgitter winkt ein Übernahmeangebot. Der zweitgrößte Anteilseigner GP Günter Papenburg AG erwäge zusammen mit TSR Recycling GmbH & Co. KG eine entsprechende Offerte, teilte der Stahlhersteller mit. Das mögliche Angebot würde unter der Bedingung stehen, dass das Konsortium mindestens 45 Prozent plus eine Aktie erhalte.
Die mögliche Übernahme des Stahlkonzerns Salzgitter hat die niedersächsische Landesregierung auf den Plan gerufen. Diese prüfe die beabsichtigte Übernahme sowie die damit verbundenen rechtlichen und wirtschaftlichen Folgen sehr gründlich, teilte das niedersächsische Finanzministerium mit.
Der weltgrößte Ölproduzent Saudi Aramco bekommt die niedrigeren Rohölpreise und schwächeren Raffineriemargen zu spüren. Im dritten Quartal sank der Nettogewinn um gut 15 Prozent auf 27,6 Milliarden Dollar. Trotz des Gewinnrückgangs plant Aramco für das Quartal 31,1 Milliarden Dollar an Dividenden auszuschütten. Insgesamt hat der Konzern für dieses Jahr Ausschüttungen von 124,3 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Die saudische Regierung, die direkt fast 81,5 Prozent an Aramco hält, ist stark auf diese Einnahmen angewiesen, zu denen auch Lizenzgebühren und Steuern gehören.
DHL verzeichnete im dritten Quartal ein Umsatzplus von 6,2 Prozent auf 20,6 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Anteilen Dritter lag bei 751 Millionen Euro. Vor Jahresfrist waren es noch 807 Millionen Euro. Der operative Ertrag (Ebit) stagnierte bei rund 1,3 Milliarden Euro.
Beim Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) trägt der Konzernumbau weiter Früchte. Im dritten Quartal schoss das operative Ergebnis dank Einsparungen überraschend stark um 43 Prozent hoch auf 463 Millionen Euro, um Sondereffekte bereinigt und zu konstanten Wechselkursen betrug das Plus im Vergleich zum Vorjahr zehn Prozent. Der Erlös sank jedoch um vier Prozent auf 4,76 Milliarden Euro, bereinigt und abseits von Wechselkurseffekten waren es noch minus ein Prozent.
Der US-Chemiekonzern Dow stellt einige Standorte in Deutschland und Europa auf den Prüfstand. Nach Angaben einer Unternehmenssprecherin betrifft dies vor allem Anlagen im Bereich des Polyurethan-Geschäfts (PU-Kunststoff). In Deutschland arbeiten rund 3.600 Mitarbeiter an 13 Standorten.