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marktbericht

DAX etwas tiefer erwartet Anleger verunsichert nach Frankreich-Wahl

Stand: 08.07.2024 07:41 Uhr

Nach den Wahlen in Frankreich ist die politische Unsicherheit groß. Das dämpft zu Wochenbeginn die Risikofreude der Anleger. Der DAX steht vor einem verhaltenen Handelsauftakt.

Keine klare Parlamentsmehrheit - das ist das Ergebnis der Wahlen in Frankreich. Entsprechend unklar sind die politischen Perspektiven in dem EU-Kernland. Das lastet zu Wochenbeginn auch auf den europäischen Aktienmärkten.

Der DAX dürfte verhalten in die neue Börsenwoche starten. Der Broker IG taxiert die deutschen Standardwerte zur Stunde 0,1 Prozent höher bei 18.453 Punkten. Vor dem Wochenende hatte der DAX 0,1 Prozent höher bei 18.475 Zählern geschlossen.

Die technischen Perspektiven für den deutschen Leitindex hatten sich zuletzt aufgehellt, hatte der DAX doch in der Vorwoche die Schlüsselbarrieren aus dem jüngsten Korrekturtrend und der 50-Tage-Linie überwunden. HSBC-Charttechnikexperte Jörg Scherer sieht darin ein "Kaufsignal, welches das bisherige Allzeithoch bei 18.893 Punkten wieder in den Mittelpunkt rückt".

Von der Wall Street kommen derweil leicht positive Vorgaben für den DAX-Handel. Nach der Feiertagspause griffen die Anleger an den US-Börsen bei Aktien wieder zu. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Freitag 0,2 Prozent höher auf 39.375 Punkten.

Der technologielastige Nasdaq rückte 0,9 Prozent auf 18.352 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,5 Prozent auf 5.567 Stellen zu. Am Donnerstag waren die US-Börsen wegen des Feiertages Independence Day geschlossen geblieben.

Auch an den asiatischen Aktienmärkten sind die Anleger am Morgen positiv gestimmt. Hoffnungen auf eine Lockerung der Geldpolitik der US-Notenbank stützen die Kurse. Investoren werteten den US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag als weiteren Grund für eine Zinssenkung im September.

In Tokio steigt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index im späten Handel um 0,1 Prozent auf 40.961 Punkte. Gewinnmitnahmen begrenzen hier die Zuwächse, schließlich hatte der japanische Leitindex in der vergangenen Woche ein neues Allzeithoch erreicht.

Der Euro tendiert im asiatischen Devisenhandel bei 1,0828 Dollar seitwärts. Die unklaren politischen Perspektiven in dem EU-Kernland lasten auf der europäischen Gemeinschaftswährung.

Am Rohstoffmarkt verbilligte sich Rohöl der Nordseesorte Brent um 0,2 Prozent auf 86,41 Dollar je Barrel (159 Liter). Experten befürchten jedoch Versorgungsengpässe, da die wichtigsten Häfen in Texas geschlossen wurden, bevor sich der Tropensturm Beryl vermutlich zu einem Hurrikan verstärkt und heute auf Land trifft.

Am deutschen Aktienmarkt rückt die Aktie von Delivery Hero in den Fokus. Den Essenlieferdienst werden angebliche Verstöße gegen das EU-Kartellrecht voraussichtlich deutlich mehr Geld kosten als bisher gedacht. Die entsprechende Buße könnte bei über 400 Millionen Euro liegen, teilte das Unternehmen am Sonntag mit. Bisher hatte Delivery Hero für den Konflikt nur 186 Millionen Euro zurückgelegt.