Höchster Wert seit 15 Jahren Arbeitslosigkeit in Frankreich gestiegen
In Frankreich hat die Arbeitslosigkeit den höchsten Wert seit 1998 erreicht. Nach Angaben der Statistikbehörde stieg sie im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum letzten Quartal 2012 um 0,3 Punkte auf 10,4 Prozent. Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht.
Die Lage auf dem französischen Arbeitsmarkt hat sich im ersten Quartal 2013 verschlechtert. Wie die Statistikbehörde Insee in Paris mitteilte, stieg die Erwerbslosenquote von Januar bis März um 0,3 Prozentpunkte auf 10,4 Prozent. Sie erreichte damit den höchsten Wert seit 1998. Grundlage war die Berechnungsmethode der Internationalen Arbeitsorganisation ILO.
Werden die französischen Überseegebiete hinzugerechnet, lag die Quote im ersten Quartal bei 10,8 Prozent. Die Statistiker rechnen bis zur Jahresmitte mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 10,6 Prozent, mit den Überseegebieten soll sie bei elf Prozent liegen.
In die Rezession gerutscht
Frankreich leidet unter einer Wirtschaftsflaute und war zum Jahreswechsel erstmals seit der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 wieder in die Rezession gerutscht. Ende April waren nach Zahlen des Arbeitsministeriums 3,264 Millionen Menschen ohne Job. Die Statistikbehörde Insee gab bei der jetzigen Auswertung keine Arbeitslosenzahl an.
Der Internationale Währungsfonds geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt Frankreichs in diesem Jahr um 0,2 Prozent schrumpfen wird. Der IWF forderte deshalb die Regierung zu mehr Reformen auf. Frankreich müsse seine Arbeitskosten drücken und die Steuererhöhungen beenden, um international konkurrenzfähiger zu werden. Ein geringerer Mindestlohn und flexiblere Arbeitsverträge könnten helfen, die hohe Jugendarbeitslosigkeit zu verringern.
Zuletzt hatte auch die EU-Kommission Frankreich ermahnt, den Sparkurs fortzusetzen. Zur Gesundung der Staatsfinanzen forderte die Brüsseler Behörde noch bis Jahresende Maßnahmen zur Reform des Rentensystems, um die defizitäre staatliche Pensionskasse bis spätestens zum Jahr 2020 finanziell auszugleichen. Präsident François Hollande verbat sich daraufhin konkrete Reformvorgaben von Seiten der EU.