Proteste gegen Rentenreform Bahnstreik in Frankreich trifft auch Deutschland
Am Dienstag wird in Frankreich wieder gestreikt. Das wird auch den Bahnverkehr von dort nach Deutschland beeinträchtigen, viele Verbindungen fallen aus. Der französische Verkehrsminister fordert, Streiks zum Beginn der Winterferien abzusagen.
Von dem Generalstreik in Frankreich am Dienstag wird auch der Fernverkehr nach Deutschland betroffen sein. Auf der Strecke von Frankfurt am Main über Saarbrücken nach Paris werden gar keine Züge fahren, auf der Verbindung von Stuttgart und Frankfurt über Karlsruhe nach Straßburg und Paris werden die meisten Züge ausfallen. Auch der Thalys ist betroffen, so wird der letzte Zug ab Düsseldorf nur bis Brüssel fahren und nicht bis nach Paris. Regionalzüge zwischen Deutschland und Frankreich sollen dagegen voraussichtlich nicht betroffen sein.
Streikverzicht zu Ferienbeginn gefordert
In Frankreich werden viele Züge ausfallen. Streiks wurden nicht nur für Dienstag, sondern auch für Samstag angekündigt - dann beginnen für viele Franzosen auch die Winterferien.
Verkehrsminister Clément Beaune rief die Gewerkschaften auf, nicht in den Ferien zu streiken: "Ich appelliere an die Verantwortung der Gewerkschaften, den Reiseverkehr zum Ferienbeginn nicht zu stören", sagte er dem Sender LCI. Die Ferien seien nicht nur "Skiferien für reiche Familien", sondern auch eine Gelegenheit, weiter entfernt lebende Familienmitglieder zu sehen. Viele Franzosen hätten bereits zu Weihnachten unter Bahnstreiks gelitten und teilweise auf Familientreffen verzichten müssen, sagte der Minister.
Die Gewerkschaften der Beschäftigten der französischen Bahn SCNF zogen ihren Streikaufruf für Samstag zurück, die Beschäftigten sollten sich lediglich an Demonstrationen beteiligen. Am Dienstag wollen aber auch sie streiken - erwartet wird, dass dann zwei Drittel der Regionalzüge und die Hälfte der Schnellzüge TGV entfallen. Mitarbeiter von französischen Verkehrsbetrieben müssen 48 Stunden vor einem Streik mitteilen, dass sie sich daran beteiligen wollen. Vorstöße, Streiks zu Ferienbeginn oder -ende zu verbieten oder eine Notversorgung aufrecht zu erhalten, scheiterten in der Vergangenheit.
Proteste gegen Rentenreform
Frankreich stehen erneut starke Einschränkungen des öffentlichen Lebens bevor. Beim letzten Protesttag am vergangenen Dienstag waren nach offiziellen Zahlen fast 1,3 Millionen Menschen auf die Straße gegangen, die Gewerkschaften sprachen dagegen von 2,8 Millionen.
Die derzeitigen Proteste und Streiks in Frankreich richten sich gegen Pläne der Regierung für eine Rentenreform. Dabei soll unter anderem die Mindestrente auf 1200 Euro steigen, aber bis 2030 auch das Rentenalter von 62 auf 64 angehoben werden. Seit diesem Montag befasst sich französische Parlament mit dem Vorhaben.