Vorschlag im Kartellverfahren Google kommt der Konkurrenz entgegen
Googles Konkurrenten stören sich an der Marktmacht des Suchmaschinenanbieters, seit 2010 ermittelt die EU. Nun hat der Konzern einen Vorschlag unterbreitet, um die Mitbewerber zu beruhigen und eine Strafe zu umgehen. Einen Monat lang werden Googles Zugeständnisse geprüft.
Im Kartellstreit mit der EU wegen seines Suchmaschinen-Geschäfts hat Google ein Angebot vorgelegt, das seine Konkurrenten besänftigen soll.
Die Wettbewerber werfen dem Internetkonzern vor, bei der Anzeige von Suchergebnissen eigene Dienste zu bevorzugen. Dabei geht es etwa um den Kartendienst Maps, Preisvergleiche oder die Hotelsuche.
Laut EU-Kommission schlug Google nun vor, fünf Jahre lang eigene Dienste deutlicher zu markieren und mehr Links zu Seiten der Wettbewerber anzuzeigen. Webseiten-Betreiber sollen bessere Möglichkeit bekommen, die Verwendung ihrer Inhalte in den Suchdiensten von Google ausschließen zu können.
Im Rahmen der Änderungen sollen Zeitungsverleger auch besser kontrollieren können, welche Inhalte auf Google News zu sehen sind.
Mögliche Geldstrafe könnte umgangen werden
Der Internetkonzern könnte mit einer Änderung der Anzeige von Suchergebnissen einer angedrohten Geldbuße entgehen. Die EU-Kommission lässt in dem Kartellverfahren nun Googles Zugeständnisse testen. Konkurrenten, Verbände und Nutzer können einen Monat lang die Vorschläge bewerten.
Den Wettbewerbern reichen die Google-Vorschläge offenbar nicht aus. Mehrere Gruppen - darunter der Lobby-Verband ICOMP, dem auch Microsoft angehört - behielten sich vor, weitergehende Maßnahmen verlangen zu wollen.
Die EU-Kommission ermittelt seit 2010 gegen den Google-Konzern, der mit seiner Suchmaschine innerhalb der EU auf einen Marktanteil von mehr als 90 Prozent kommt. Bei den Ermittlungen geht es darum, ob Google den Wettbewerb unterdrückt. Den Anstoß zu den EU-Ermittlungen hatten Beschwerden der Rivalen gegeben.