Ein Mann sitzt in einem Garten an einem Laptop und telefoniert.

Studie zu hybridem Arbeiten Homeoffice macht produktiver - und erschöpft

Stand: 21.06.2024 13:50 Uhr

Eine Studie hat die Langzeitfolgen von hybridem Arbeiten untersucht. Demnach kann das flexible Arbeiten die Produktivität steigern - doch die Auswirkungen des Wechsels zwischen Präsenzarbeit und Homeoffice sind nicht nur positiv.

Mobiles Arbeiten macht Beschäftigte produktiver - aber teilweise auch erschöpfter. Das geht aus einer Langzeitstudie der Schweizer Universität St. Gallen und der Barmer-Krankenkasse hervor, die die Auswirkungen hybriden Arbeitens untersucht hat. Als hybrides Arbeiten versteht man den Wechsel zwischen Präsenzarbeit und Homeoffice.

Demnach erhöhte sich seit Mitte 2022 der Anteil der Befragten, die sich als produktiv einschätzen, von 57 auf 60 Prozent. Im selben Zeitraum sank jedoch die Quote derer, die in ihrer Freizeit die Arbeit ohne größere Mühe vergessen konnten, von 53 auf 47 Prozent. Zugleich stieg der Anteil der Beschäftigten, die sich nach der Arbeit emotional erschöpft fühlen: Das gab fast jeder vierte Arbeitnehmer an.

Arbeitnehmer in der Pflicht

"Hybrides Arbeiten hat Vor- und Nachteile", erklärte Barmer-Chef Christoph Straub. "Es steigert die Flexibilität, lässt aber auch Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen und kann zu Stress und Erschöpfung führen." Wichtig im Homeoffice ist laut Studie ein aktives Grenzmanagement, um sich vor Leistungseinbußen durch Konflikte zwischen Familie und Arbeit zu schützen. Hier seien die Beschäftigten selbst gefragt.

Für die Studie wurden seit Juli 2020 mehr als 8.000 Beschäftigte aus mehr als 22 Branchen halbjährlich befragt. Demnach wurde auch nach der Corona-Krise weiter mobil gearbeitet, allerdings in geringerem Umfang. Die positiven Effekte des hybriden Arbeitens blieben jedoch dennoch erhalten, so Studienautor Stephan Böhm.

Homeoffice geht zurück

Während in der Pandemie die Beschäftigten bis zu 36 Prozent ihrer wöchentlichen Arbeitszeit im Homeoffice verbrachten, waren es zuletzt 28 Prozent. Das entspricht 1,8 beziehungsweise 1,4 Arbeitstagen in der Woche.