Acht Milliarden Euro zum Zinssatz von 0,5 Prozent Italien kommt günstig an Geld
Noch hat Italien keine neue Regierung, aber auf den Finanzmärkten gibt es dennoch gute Nachrichten: Nach Angaben der nationalen Schuldenagentur lieh sich das Land Geld so günstig wie noch nie seit Einführung des Euro. Zum Zinssatz von 0,5 Prozent erhielt Rom Kredite in Höhe von acht Milliarden Euro.
Italien ist es gelungen, sich zu so günstigen Bedingungen Geld zu leihen wie noch nie seit Einführung des Euro.
Wie die nationale Schuldenagentur mitteilte, sammelte der Staat für sechs Monate Gelder in Höhe von acht Milliarden Euro zum Rekord-Niedrigzins von 0,5 Prozent ein. Bei der letzten Auktion am 26. März hatte der Zins noch bei 0,83 Prozent gelegen.
Analysten begründeten den Rückgang mit der Erwartung einer Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB). 43 der 76 von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Ökonomen gehen davon aus, dass sie ihn am kommenden Donnerstag von 0,75 auf das Rekordtief von 0,5 Prozent senken wird.
Letta will Regierung bilden
Unterdessen versucht der designierte italienische Ministerpräsident Enrico Letta, eine große Koalition zu bilden, bestehend aus der konservativen Partei PdL von Ex-Premier Silvio Berlusconi und der Mitte-Links-Partei PD.
Letta war von Staatspräsident Giorgio Napolitano beauftragt worden, das Land aus der Regierungskrise zu führen. In Rom wird erwartet, dass er am Wochenende mit einer Ministerliste zu Napolitano zurückkehrt und vereidigt wird.