
Ifo-Geschäftsklima Wieder Optimismus in den Chefetagen
Die deutsche Wirtschaft fasst wieder mehr Zuversicht. Der ifo-Geschäftsklimaindex hat im März deutlich zugelegt. Dabei dürfte auch das Finanzpaket der möglichen schwarz-roten Regierung eine Rolle gespielt haben.
Die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen hat sich im März spürbar gebessert. Der aktuelle Geschäftsklimaindex des Münchner ifo-Instituts stieg auf 86,7 Punkte nach bereinigt 85,3 Punkten im Vormonat. Im Februar hatte der Frühindikator noch stagniert.
Die rund 9.000 befragten Führungskräfte zeigten sich zufriedener mit der aktuellen Lage. Noch deutlicher stiegen die Erwartungen. "Die deutsche Wirtschaft hofft auf Besserung", sagte ifo-Präsident Clemens Fuest.
"Bräuchten nachhaltige Überwindung dieser Krise", Clemens Fuest, ifo-Institut
"Es keimt wieder Hoffnung auf, vor allem in der Industrie", erklärte der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Von Optimismus sei die Wirtschaft aber noch weit entfernt. Die Mehrheit der Unternehmen sei noch skeptisch. "Auftragseingang und Nachfrage sind nach wie vor schleppend, vor allem in der Industrie", so Wohlrabe.
Finanzpaket weckt Hoffnungen
"Die deutlich verbesserten Geschäftserwartungen spiegeln offenbar die Hoffnung vieler Unternehmen wider, dass das Finanzpaket der möglichen neuen Regierung die Konjunktur anschieben wird", kommentierte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. "Tatsächlich ist das Paket so groß, dass etwas davon bei der Konjunktur ankommen wird, selbst wenn der Fachkräftemangel einen beträchtlichen Teil der staatlichen Mehrausgaben in höheren Preisen verpuffen lassen wird."
Auch die vom Finanzdienstleister S&P Global erhobene Unternehmensumfrage lässt darauf schließen, dass sich die Wirtschaft nach zwei Rezessionsjahren gefangen hat und im März den dritten Monat in Folge gewachsen sein dürfte.
US-Zölle bedeutender Faktor
Das ifo-Institut geht in seiner jüngst aktualisierten Konjunkturprognose für dieses Jahr allerdings nur von einem Mini-Wachstum von 0,2 Prozent aus. Erst 2026 dürfte sich demnach die Lage mit einem erwarteten BIP-Wachstum von 0,8 Prozent etwas verbessern.
Allerdings könnten Strafzölle der USA unter Präsident Donald Trump Deutschlands Exporteure spürbar treffen und das Wachstum bremsen.