Reallöhne in Deutschland 2010 kaum gestiegen Vom Aufschwung kann man sich nichts kaufen

Stand: 19.09.2011 15:43 Uhr

Trotz des Konjunkturaufschwungs sind die Reallöhne in Deutschland im vergangenen Jahr nur wenig gestiegen - die Beschäftigten haben also kaum an Kaufkraft gewonnen. Der Zuwachs belief sich auf lediglich 0,6 Prozent, wie eine Studie ergab. 2009 hatten die Beschäftigten real noch im Schnitt 2,4 Prozent mehr verdient.

Trotz des Wirtschaftsaufschwungs sind die Einkommen der Beschäftigten in Deutschland im vergangenen Jahr kaum gestiegen. Lediglich um 0,6 Prozent kletterten die Reallöhne, wie eine Untersuchung der EU-Behörde Eurofound ergab. 2009 hatte das Plus noch bei 2,4 Prozent gelegen. Damit gewinnen die Beschäftigten also kaum an Kaufkraft.

Reallohn
Der Reallohn ist die effektive Höhe der Vergütung, wenn man die Geldwertentwicklung mit berücksichtigt. Es handelt sich also um den Lohn gemessen in Kaufkraft und nicht in Geldbeträgen.

Damit liegt Deutschland im europäischen Länder-Vergleich im Mittelfeld. Deutlich schlechter als die Deutschen waren die Beschäftigten in Großbritannien, Belgien und Österreich dran. Sie hatten - berücksichtigt man die Inflation - sogar noch weniger Kaufkraft als im Vorjahr. Auch in den Niederlanden, Spanien, Frankreich, Italien, Schweden und Malta war das reale Lohnplus geringer als in Deutschland. Mehr gab es dagegen in Portugal, der Slowakei und Tschechien.

Am stärksten gestiegen seien die Reallöhne im vergangenen Jahr in Tschechien (plus 1,9 Prozent), der Slowakei (plus 1,5 Prozent) und in Portugal. Dagegen seien sie in Großbritannien (minus 1,5 Prozent), Belgien (minus 1,3 Prozent) und Österreich (minus 0,1 Prozent) 2010 zurückgegangen.