Lissabon sammelt frisches Geld ein Portugal besteht Härtetest am Kapitalmarkt
Portugal kann vorerst aufatmen. Das Land sammelte am Kapitalmarkt frisches Geld ein - und der Zinssatz blieb unter der erwarteten Höhe. Nach Griechenland und Irland wird Portugal wegen seiner hohen Schulden als nächster Kandidat für internationale Finanzhilfen gehandelt.
Das hochverschuldete Portugal hat erfolgreich frisches Geld am Kapitalmarkt aufgenommen. Bei einer robusten Nachfrage konnte das südeuropäische Land sogar teils bessere Konditionen als bei den letzten vergleichbaren Auktionen erzielen.
Die Emission war wegen der wieder aufgeflammten Schuldenkrise mit Spannung erwartet worden. Nach Griechenland und Irland gilt Portugal als nächster haushaltspolitischer Wackelkandidat im Euroraum. Die Ausgabe der Papiere galt als wichtiger Testfall, ob Portugal noch das Vertrauen des Kapitalmarkts genießt oder wie Griechenland und Irland vor dem Bankrott gerettet werden muss.
Insgesamt nahm Portugal knapp 1,25 Milliarden Euro an frischem Geld auf. Bei der Emission einer zehnjährigen Anleihe sank die fällige Rendite - und damit spiegelbildlich die Zinsbelastung für Portugal - leicht von 6,806 Prozent bei der letzten Auktion im November auf 6,716 Prozent. Bei vierjährigen Anleihen stieg die Rendite indes deutlich von 4,041 Prozent im Oktober auf 5,396 Prozent an.
"Portugal ist jetzt auf dem richtigen Weg."
EU-Währungskommissar Olli Rehn zeigte sich in Brüssel optimistisch, dass Portugal seine Finanzen in den Griff bekommt. "Portugal hat in letzter Zeit sehr mutige haushaltspolitische Maßnahmen ergriffen", sagte Rehn. Das Land habe außerdem strukturelle Reformen angekündigt. "Portugal ist jetzt auf dem richtigen Weg." Rehn lobte auch Spanien für seine "sehr substanziellen haushaltspolitischen Maßnahmen". Ähnlich zuversichtlich äußerte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Platzierung der Anleihen sei "recht ordentlich gelaufen", sagte sie.