Projekt "Orbital Reef" Jetzt will Jeff Bezos eine Raumstation
Erst kürzlich flog der US-Milliardär Jeff Bezos selbst ins All. Nun plant der Amazon-Gründer mit seiner Weltraumfirma Blue Origin eine private Raumstation - die auch von Touristen genutzt werden soll.
Die Weltraumfirma Blue Origin des US-Milliardärs Jeff Bezos plant eine private Raumstation im All. Laut Blue Origin soll die "Orbital Reef" getaufte Raumstation in einer Höhe von 500 Kilometern fliegen und zwischen 2025 und 2030 in den Weltraum gebracht werden. Die Internationale Raumstation ISS zieht rund 100 Kilometer tiefer ihre Bahnen. Mit einem Volumen von 830 Kubikmetern wäre die Station von Blue Origin etwas kleiner als die ISS.
Die Raumstation soll von Unternehmen etwa zur Erforschung der Schwerelosigkeit genutzt werden können. Außerdem soll sie zahlungskräftigen Weltraumtouristen offenstehen. Blue Origin arbeitet bei dem Projekt unter anderem mit dem kommerziellen Raumfahrtunternehmen Sierra Space zusammen. Außerdem sind der US-Flugzeughersteller Boeing und die Arizona State University beteiligt.
Geplant für bis zu zehn Personen
Laut Blue Origin soll die geplante Raumstation zehn Menschen beherbergen können. Diese könnten demnach in futuristischen Modulen mit großen Fenstern täglich 32 Sonnenauf- und -untergänge erleben. "Wir werden den Zugang erweitern, die Kosten senken und alle Dienstleistungen und Annehmlichkeiten bereitstellen, die für die Normalisierung der Raumfahrt erforderlich sind", erklärte Geschäftsführer Brent Sherwood.
Blue Origin ist derzeit in der Lage, mit seiner "New Shepard"-Rakete in eine Höhe von knapp über 100 Kilometern zu fliegen, was von den meisten Experten bereits als Teil des Weltalls akzeptiert wird. Im Juli war Bezos selbst beim ersten bemannten Flug der Rakete für einige Minuten in diese Höhe geflogen. Mitte Oktober hatte das Unternehmen den "Star Trek"-Darsteller William Shatner ("Captain Kirk") in den Weltraum befördert. "New Shepard" ist allerdings nur darauf ausgelegt, Menschen als Weltraumtouristen ins All zu bringen.
Rückschlag bei US-Mondmission
Zu den weiteren geplanten Projekten des Unternehmens gehört die "New Glenn"-Rakete, die neben Personen auch Fracht in die Erdumlaufbahn bringen kann. Zuletzt musste Blue Origin aber auch einen schweren Rückschlag hinnehmen, als die US-Regierung den Auftrag zum Bau einer Mondlandefähre an den Konkurrenten SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk vergab.
Zu den Unternehmen, die das Weltall als Geschäftsmodell entdeckt haben, hört auch Virgin Galactic des britischen Unternehmers Richard Branson. Auch dessen Raumflugzeug "SpaceShipTwo" soll Touristen befördern.