Wechsel an der Börse Covestro fliegt aus dem DAX - FMC rückt nach
Am deutschen Aktienmarkt stehen einige Wechsel an. So ist etwa der Kunststoffkonzern Covestro wegen einer Übernahme bald nicht mehr im DAX vertreten. Dafür zieht der Dialyse-Spezialist Fresenius Medical Care nach.
Der vor der Übernahme stehende Konzern Covestro fliegt zwischen Weihnachten und Neujahr aus dem deutschen Aktienleitindex DAX. Grund dafür sei der zu geringe Streubesitz von Covestro, teilte die Deutsche-Börse-Indextochter ISS Stoxx am Donnerstag nach Börsenschluss mit.
Der Streubesitz liege bei unter zehn Prozent. Somit erfülle das Leverkusener Unternehmen nicht mehr die Voraussetzungen für einen Platz im DAX. Denn die Mindestanforderung der Deutschen Börse für die Indexzugehörigkeit ist ein Streubesitz von mindestens zehn Prozent.
Zum Streubesitz zählen alle Aktien, die nicht von Großaktionären gehalten werden, also von einem breiten Publikum erworben und gehandelt werden können. Je höher der Streubesitzanteil ist, desto höher ist in der Regel die Handelbarkeit einer Aktie.
Arabischer Ölkonzern kauft in Deutschland zu
Zuvor hatte der staatliche Ölkonzern Adnoc aus den Vereinigen Arabischen Emiraten mitgeteilt, über 91 Prozent der Aktien von Covestro ergattert zu haben. Der Öl-Riese hatte das Übernahmegeschäft über seine Tochter XRG abgehandelt. Die Transaktion soll voraussichtlich in der zweiten Hälfte 2025 vollständig unter Dach und Fach sein.
Adnoc will den Konzern einschließlich Schulden für bis zu 16 Milliarden Euro übernehmen. Nach monatelangem Werben hatte sich der Staatskonzern aus Abu Dhabi Anfang Oktober mit Covestro auf ein Angebot geeinigt.
Ersetzt wird Covestro im DAX durch den Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care (FMC) aus Hessen. Die Änderungen treten zum 27. Dezember ein. Damit kehrt das Unternehmen nach eindreiviertel Jahren in den DAX zurück. FMC war zuletzt im Nebenwerteindex MDAX. Auch sein Großaktionär Fresenius ist Teil des DAX.
Deutsche Wohnen rückt im MDAX nach
In den MDAX rückt den Angaben zufolge der zu Vonovia gehörende Wohnungskonzern Deutsche Wohnen aus dem SDAX nach. Das Unternehmen erfüllt mit einem Streubesitz von zwölf Prozent das Kriterium für einen Index-Platz nur knapp. Der bevorstehende Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag könnte dazu führen, dass der Streubesitz in absehbarer Zeit weiter sinkt. In den SDAX wird dafür der Laserspezialist LPKF wieder aufgenommen.
Bereits am 23. Dezember stehen einige Änderungen auf dem Plan, die Anfang des Monats beschlossen wurden. Der Gebrauchtwagenhändler Auto1 und die Biotech-Firma Evotec ziehen dann für den Metall-Recycler Befesa sowie den Auto- und Industriezulieferer Stabilus in den MDAX ein.
In den SDAX steigen drei Unternehmen auf: die Softwarefirma Nexus, der Börsenneuling Springer Nature und die Münchner Biotech-Firma Formycon. Sie ersetzen den Büromöbelhändler Takkt, die Thyssenkrupp-Wasserstoff-Tochter Nucera und die auch an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistete US-Netzwerkfirma Adtran Holdings.