Tarifstreit mit der Lufthansa Streik bei Ferienflieger Discover beendet
Die Belegschaften der Lufthansa-Tochter Discover Airlines haben ihren 24-stündigen Ausstand um Mitternacht beendet. Die beiden Gewerkschaften VC und Ufo zeigten sich zufrieden, drohten aber bereits mit "erhöhtem Druck" auf die Arbeitgeber.
Die Piloten des Ferienfliegers Discover Airlines haben ihren zweiten Streik im Tarifstreit mit der Lufthansa um Mitternacht beendet. Die Beschäftigten hatten ihre Arbeit für 24 Stunden niedergelegt.
Zu dem Streik aufgerufen hatten die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) und die Kabinengewerkschaft Ufo. Beide Gewerkschaften zeigten sich nach Ende des Ausstands zufrieden mit dem Verlauf des Streiks. Die Beteiligung der Belegschaften in Cockpit und Kabine sei überwältigend gewesen.
VC-Tarifvorstand Marcel Gröls betonte, dass bislang "kein verhandlungsfähiges Angebot" vonseiten der Lufthansa vorgelegt wurde. Solange ein solches Angebot fehle, "werden wir den Druck weiter erhöhen müssen". Ufo-Verhandlungsführer Harry Jaeger bezeichnete den Streik als vollen Erfolg: "Die Kabine begreift, was sie wert ist und diese Erkenntnis wird langsam auch beim Management durchsickern."
Nur wenige Ausfälle durch Streik
Zu der vergleichsweise kleinen Ferienfluggesellschaft und Lufthansa-Tochter zählen nur 24 Flugzeuge. Aufgrund des Streiks wurden am Flughafen München zehn Verbindungen gestrichen. Für die wurden Maschinen der Lufthansa eingesetzt. Am Flughafen in Frankfurt am Main fielen vier von 14 Starts aus.
Ein erster Warnstreik der Piloten am Tag vor Heiligabend war für die meisten Passagiere glimpflich verlaufen. Discover konnte die Flüge in Zeiten außerhalb des fünfstündigen Streikfensters verlegen.
Bisher noch keine Tarifverträge
Die VC will bei dem vor zweieinhalb Jahren gegründeten Ferienflieger erste Tarifverträge zu Gehalt und Rahmenbedingungen durchsetzen und hat Verhandlungen mit dem Unternehmen für gescheitert erklärt. In einer Urabstimmung sprachen sich in dieser Woche knapp 96 Prozent der Mitglieder für einen Streik aus. Auch für die Kabinen-Crews gibt es bislang keinen Tarifvertrag. Dort verhandelt die Gewerkschaft Ufo.
Der Ferienflieger der Lufthansa-Gruppe war im Corona-Sommer 2021 zunächst unter dem Namen Eurowings Discover gestartet und später in Discover Airlines umbenannt worden. Die bislang 24 Flugzeuge werden an den Drehkreuzen Frankfurt und München auf Lang- und Mittelstrecken eingesetzt. Die Discover soll kostengünstiger als die Lufthansa-Kernmarke unterwegs sein und auf dem lukrativen Freizeitmarkt anderen Ferienfliegern wie der Condor Konkurrenz machen.