„Wir sagen danke, Chemnitz“ steht auf Plakaten am Eingang zum Galeria-Warenhaus in Chemnitz.

Neun Standorte machen dicht Diese Galeria-Filialen schließen dauerhaft

Stand: 30.08.2024 16:51 Uhr

Mehrere Standorte des aus der Insolvenz sanierten Warenhauskonzerns Galeria konnten nicht gerettet werden. Sie haben nun dauerhaft geschlossen, zahlreiche Mitarbeiter verlieren ihre Jobs.

Neun Filialen haben die Insolvenz des Kaufhausriesen Galeria Karstadt Kaufhof nicht überlebt. Viele der Läden haben bereits in den vergangenen Tagen ihren Ausverkauf beendet, obwohl der 31. August der offizielle Schließungstag der Filialen ist. In Augsburg etwa aber war schon am vergangenen Samstag Schluss, 80 Mitarbeiter verlieren dort ihre Jobs.

Im Galeria-Kaufhaus in Chemnitz war sogar zwei Tage früher als geplant mit dem Abverkauf Schluss. Auch in Essen, dem Hauptsitz des Unternehmens, konnte die Filiale nicht gerettet werden. Vergangenen Donnerstag wurde sie geschlossen. Neben den Filialen in Augsburg, Chemnitz und Essen haben auch die Standorte, Berlin Ringcenter, Berlin-Tempelhof, Leonberg, Regensburg Neupfarrplatz, Trier Fleischstraße und Wesel nun dauerhaft geschlossen.

83 Filialen gerettet

Grund für die Schließung der Filialen war die dritte Insolvenz des Warenhauskonzerns innerhalb weniger Jahre. Die Gläubiger hatten Ende Mai dem Sanierungsplan des Insolvenzverwalters zugestimmt. Ein wichtiger Teil dieses Plans war die Schließung von Filialen an Standorten mit zu hohen Mieten - deshalb hat es diese Filialen nun getroffen.

Gleichzeitig gelang es, von den ursprünglich 92 Filialen 83 zu retten - statt 16 Standorten mussten nur diese neun schließen. Insolvenzverwalter Steffen Denkhaus hatte mit den Vermietern der anderen Standorte neue Mietbedingungen aushandeln konnte.

Dies geschah beispielsweise mit dem Vermieter in Potsdam: Hier kam man "zusammen mit dem Galeria-Management auf Grundlage eines nachträglichen Angebots des Vermieters zu einer wirtschaftlich tragfähigen Lösung", teilte Galeria im Juni mit. Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konnten allein dort ihren Arbeitsplatz behalten. Insgesamt fielen durch die Insolvenz trotzdem Hunderte Stellen weg, rund 12.000 Stellen konnten nach Unternehmensangaben erhalten bleiben.

Neuer Hauptsitz, neuer Name

Trotzdem steht das Unternehmen in den kommenden Monaten mit den neuen Eigentümern vor einigen Herausforderungen. Zum 1. August haben die US-Investmentgesellschaft NRDC und eine Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz Galeria als neue Eigentümer übernommen, nachdem das Insolvenzverfahren erfolgreich abgeschlossen wurde.

Nun stehen weitere Veränderungen an: 2025 wird der Unternehmenssitz in Essen aufgegeben und zieht nach Düsseldorf. Im Zuge dessen soll auch die Verwaltung deutlich verschlankt werden. Der Name ändert sich ebenfalls: Die Warenhauskette heißt künftig nur noch Galeria, die großen, traditionsreichen Marken Karstadt und Kaufhof verschwinden. Zu eng verbunden sind diese mit den jüngsten Pleiten, heißt es.