Polestar Mit Luxus-Elektroautos an die Börse
Die mit Volvo verbundene E-Auto-Marke Polestar hat große Pläne. In wenigen Jahren will die Firma Hunderttausende Fahrzeuge bauen. Geld dafür holt sie sich über einen US-Börsengang durch die Hintertür.
Polestar war 2017 vom schwedischen Autobauer Volvo und dessen chinesischem Eigentümer Geely gegründet worden. Im vergangenen Jahr lieferte die Luxus-Elektromarke 10.000 Fahrzeuge aus. Bis 2025 sollen es jährlich 290.000 werden. Von derzeit 14 Ländern soll das Geschäft bis 2023 auf 30 Märkte weltweit ausgebaut werden.
Mit fast 20 Milliarden Dollar bewertet
Auch deshalb will die junge Autofirma jetzt durch die Hintertür an die New Yorker Nasdaq. Statt über einen aufwändigen und langwierigen regulären Börsengang soll Polestar mit einem sogenannten SPAC fusionieren - einer leeren Unternehmenshülle, die bereits börsennotiert ist. Im Fall von Polestar ist das die Investmentfirma Gores Guggenheim des US-Milliardärs Alex Gores.
Sollten sich alle derzeitigen Aktionäre beteiligen, könnte der künftigen Polestar Automotive Holding auf diese Weise mehr als eine Milliarde Dollar zufließen. Polestar wird bei der Transaktion inklusive Schulden mit annähernd 20 Milliarden Dollar bewertet. Die Fusion muss allerdings noch genehmigt werden.
Der deutsche Polestar-Chef Thomas Ingenlath setzt auf eine möglichst nachhaltige Produktion der Autos.
Deutscher Designer ist Firmenchef
Chef von Polestar ist der deutsche Autodesigner Thomas Ingenlath. Der Weg an die Börse über einen SPAC-Deal statt über eine klassische Aktienplatzierung sei schneller und gebe dem Unternehmen mehr Flexibilität, sagt er.
Ingenlath hatte in diesem Jahr das Ziel ausgegeben, die Autos bei Polestar so nachhaltig wie möglich produzieren und weitgehend auf Recycling-Produkte zurückzugreifen zu wollen. Der Manager war lange Autodesigner bei der Volkswagen-Gruppe und später bei Volvo, ehe er 2017 den Chefposten bei Polestar übernahm.