Berkshire-Imperium Investor Buffett benennt Nachfolger
Jahrelang wurde gerätselt, wer Investoren-Legende Warren Buffett an der Spitze der Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway beerben soll. Nun hat sich der 90-Jährige festgelegt. Greg Abel soll irgendwann die Führung übernehmen.
Noch denkt Starinvestor Warren Buffett nicht ans Aufhören - doch der 90-Jährige hat nun seine Nachfolge an der Spitze der Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway geregelt. Nach langem Hin und Her entschied er sich für den 59-jährigen Greg Abel, der seit 1992 für den Konzern arbeitet.
"Die Unternehmensführung ist sich einig, dass Greg das Ruder morgen früh übernehmen würde, sollte mir heute Abend etwas passieren", sagte Buffett dem US-Wirtschaftssender CNBC. Abel ist bei Berkshire Hathaway derzeit für alle Aktivitäten verantwortlich, die nicht zum Versicherungssektor gehören.
Immer noch ganz fidel präsentiert er sich alljährlich seinen Tausenden Fans auf der Hauptversammlung, um ihnen gute Zahlen und neue lukrative Deals zu verkünden. Doch auch ein Buffett weiß, dass er nicht unsterblich ist. Deshalb regelt das 90-jährige "Orakel von Omaha" nun seine Nachfolge.
Alter entschied die Nachfolgefrage
Damit hat der für das Versicherungsgeschäft zuständige Ajit Jain das Rennen um die Buffett-Nachfolge verloren. Er und Abel galten seit ihrer Beförderung in den Verwaltungsrat vor einiger Zeit als potenzielle Kronprinzen Buffetts. Entscheidendes Kriterium war laut Buffett letztlich das Alter: Jain ist zehn Jahre älter als Abel.
Ganz abschreiben muss Jain aber den Chefposten nicht. Sollte Abel etwas zustoßen, würde Jain die Spitze von Berkshire Hathaway übernehmen, ergänzte Buffett auf CNBC. "Das sind beides wunderbare Kerle", sagte er.
Sechstreichster Mensch der Welt
Laut dem Wirtschaftsmagazin "Forbes" ist Warren Buffett mit einem Vermögen von 103,7 Milliarden Dollar (rund 86 Milliarden Euro) der sechstreichste Mensch der Welt. Buffett ist unter Anlegern wegen seines Gespürs für erfolgreiche Unternehmen und der seit Jahrzehnten beständigen Gewinne seiner Beteiligungsfirma eine Legende an der Börse und wird auch "Orakel von Omaha" genannt.
Immer noch vergleichsweise fidel präsentiert sich Buffett alljährlich seinen Tausenden Fans auf der Hauptversammlung, um ihnen gute Zahlen und neue lukrative Deals zu verkünden.
Zu Berkshire gehören insgesamt rund 90 Unternehmen. Hinzu kommen mehrere Beteiligungen an börsennotierten Großkonzernen wie der Bank of America, Coca Cola und Apple. Buffett leitet Berkshire Hathaway zusammen mit dem 97-jährigen Vize-Vorstand Charlie Munger.
Wohin mit 145 Milliarden Dollar Barreserven?
Im ersten Quartal dieses Jahres verdiente Buffetts Beteiligungsfirma sieben Milliarden Dollar - knapp 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Starinvestor sitzt weiter auf enormen Geldreserven. In den drei Monaten bis Ende März nahm der Barbestand um gut fünf Prozent auf 145 Milliarden Dollar zu. Der 90-Jährige tut sich in der Corona-Pandemie schwer damit, geeignete Ziele für Beteiligungen und Übernahmen zu finden. Stattdessen kaufte er zur Kurspflege Berkshire-Aktien für 6,6 Milliarden Dollar zurück.
An diesem Wochenende findet die Hauptversammlung von Berkshire Hathaway statt, die häufig als "Woodstock der Kapitalisten" bezeichnet wird. In normalen Zeiten reisen Zehntausende Anhänger zu Buffett nach Omaha. Wegen der Pandemie wird das Ereignis aber 2021 im Internet übertragen - wie bereits im vergangenen Jahr.