Durchschnitt bei 300.000 Euro Immer höhere Immobilienkredite
Kaufinteressierte leihen sich im Schnitt immer höhere Summen für den Erwerb ihres Eigenheims. Gesunkene Zinsen und insgesamt nur verhalten steigende Immobilienpreise belebten den Markt, so Experten.
Der Trend zum größeren Immobilienkredit setzt sich auch im neuen Jahr fort. Im März stieg die durchschnittliche Darlehenssumme nach Daten des Kreditvermittlers Dr. Klein auf 299.000 Euro. Das ist der höchste Wert seit August 2022.
"Die momentane Seitwärtsbewegung der Bauzinsen, die seit November 2022 gesunkene und nun recht stabile Inflation sowie die bis Mitte 2023 gesunkenen - und bislang vielerorts noch nicht wieder angestiegenen - Immobilienpreise sorgen für eine bessere Leistbarkeit bei Käufern und eine Wiederbelebung des Marktes", erklärte Dr. Klein-Vorstand Michael Neumann.
"Signale für Wende am Immobilienmarkt"
Auch ImmoScout24 sprach von Signalen für eine Wende am Immobilienmarkt. Auf dem erreichten Niveau der Bauzinsen, die sich derzeit bei 3,5 bis 4,0 Prozent eingependelt haben, sei das Interesse am Immobilienerwerb wieder gestiegen, teilte die Immobilien-Plattform gestern mit. Der Angebotsüberhang am Markt reduziere sich, so Geschäftsführerin Gesa Crockford. "Daher nehmen wir an, dass die Kaufpreise in Zukunft steigen werden."
Im ersten Quartal seien die Angebotspreise für Bestandswohnungen im Schnitt um 0,6 Prozent zum Vorquartal gestiegen, so ImmoScout24. In vier von acht Metropolen lägen die Angebotspreise bereits über dem Vorjahresniveau.
Tilgungsanteil sinkt weiter
Mit den steigenden Darlehenssummen geht der Trend zu geringeren monatlichen Tilgungsraten einher. Die anfängliche Tilgung, mit der Darlehensnehmer ihren Immobilienkredit zurückzahlen, sei im März erneut gesunken, so Dr. Klein-Vorstand Neumann. Sie liege mit 1,78 Prozent erstmals seit Oktober 2023 wieder unterhalb der 1,8-Prozent-Marke.
Damit reduzierten Kreditnehmer einerseits ihre monatlichen Kosten, nähmen aber auch in Kauf, dass sich die Gesamtlaufzeit des Kredits verlängert. Das bedeute aber zugleich eine höhere Zinslast.
Was die Zinsbindung angeht, stellte Dr. Klein kaum Veränderungen fest. Die durchschnittliche Zinsbindung bewege sich seit fünf Monaten so gut wie gar nicht und liege bei rund elf Jahren und zwei Monaten. "Grundsätzlich entscheiden sich Kreditnehmer in Deutschland bei der Finanzierung ihres Eigenheims für Planungssicherheit und eher lange Zinsfestschreibungen", erklärte Neumann.
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