Weißer Dampf steigt aus Schornsteinen von Wohnhäusern auf.

Plus von mehr als 30 Prozent Heizkosten 2023 deutlich gestiegen

Stand: 06.11.2024 08:13 Uhr

Die Heizkosten für Mietwohnungen sind laut einer Hochrechnung 2023 deutlich gestiegen. Zwar ging gleichzeitig auch der Verbrauch zurück - allerdings konnten die Einsparungen den Anstieg der Preise nicht kompensieren.

Heizen in Deutschland war auch im vergangenen Jahr teuer: Die Heizkosten in Zwei- und Mehrfamilienhäusern sind im vergangenen Jahr nach einer Hochrechnung im Schnitt um gut 31 Prozent gestiegen. Dies geht aus dem diesjährigen Wärmemonitor des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.

Unter Berücksichtigung des Gaspreisdeckels hätten die Haushalte im Mittel 11,81 Cent je Kilowattstunde gezahlt, heißt es in der Studie. Damit sei der Anstieg fast so hoch wie im ersten Jahr des Krieges in der Ukraine gewesen, als die Energiepreise um gut 33 Prozent gestiegen seien.

Heizenergiebedarf seit 2021 gesunken

Gleichzeitig zu den gestiegenen Heizkosten für Mieter ist der Energiebedarf im vergangenen Jahr erneut gesunken: Im Durchschnitt habe der temperaturbereinigte Verbrauch bei 118 Kilowattstunden je Quadratmeter beheizter Wohnfläche gelegen. Das waren 3,8 Prozent weniger als im Vorjahr und 8,9 Prozent weniger als 2021, wie aus der DIW-Studie hervorgeht.

Als Hauptgründe dafür nannten die Studienautorinnen und Studienautoren die höheren Preise, die Aufrufe zum Energiesparen sowie technische Maßnahmen zur Effizienzsteigerung. "Allerdings konnte der Anstieg der Preise nicht durch die Einsparungen beim Bedarf kompensiert werden", schreiben sie im neuen Wärmemonitor.

Weniger Verbrauch in ostdeutschen Bundesländern

Regional gab es beim Verbrauch große Unterschiede. So hätten insbesondere die Haushalte im Osten der Republik - von Mecklenburg-Vorpommern bis einschließlich Bayern - einen deutlich geringeren Heizbedarf. "Lag er in den ostdeutschen Ländern bei 111 Kilowattstunden pro Quadratmeter, brauchten die Haushalte in Westdeutschland im Schnitt 121 Kilowattstunden." Das liegt laut den Studienautoren vor allem an einer höheren Sanierungsrate in den ostdeutschen Bundesländern.

Grundlage der Wärmemonitors sind Heizkostenabrechnungen für rund 170.000 Zwei- und Mehrfamilienhäuser, die der Immobiliendienstleisters Ista (Essen) erstellt hat. Sie umfassen laut DIW mehr als 1,5 Millionen Wohnungen, die mit Gas, Öl oder Fernwärme beheizt werden. Nach Angaben des DIW handelt es sich dabei überwiegend um Mietwohnungen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 06. November 2024 um 09:50 Uhr.