Wohnsiedlung bei München.

Immobilienpreise steigen Neubauten fast so teuer wie vor der Krise

Stand: 07.11.2024 10:35 Uhr

Die Preise auf dem deutschen Immobilienmarkt sind zuletzt wieder deutlich gestiegen. Besonders teuer sind die Großstädte - dort haben Neubauwohnungen schon wieder fast das Vorkrisenniveau erreicht.

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im dritten Quartal dieses Jahres wieder gestiegen. Von Juli bis September verteuerten sich Eigentumswohnungen um 1,4 Prozent zum Vorquartal, wie das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) heute auf Grundlage einer neuen Studie mitteilte. Einfamilienhäuser kosteten demnach ebenfalls 1,3 Prozent mehr. Lediglich Mehrfamilienhäuser verbilligten sich mit 0,4 Prozent leicht, nachdem die Preise im zweiten Quartal noch um kräftige 4,4 Prozent zugelegt hatten.

"Der deutsche Immobilienmarkt bestätigt die Signale aus dem Vorquartal, wonach die Kaufpreise für privates Wohneigentum nach dem jüngsten, drastischen Absturz einen Boden erreicht haben und nun wieder anziehen", sagte IfW-Immobilienexperte Jonas Zdrzalek. "Noch ist die Dynamik allerdings etwas verhalten, und ein neuerlicher Boom zeichnet sich nicht ab."

2023 waren die Preise für Wohnimmobilien nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit 8,4 Prozent so stark eingebrochen wie noch nie seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2000. Hohe Finanzierungskosten und teure Baumaterialien gelten als Hauptgründe dafür.

Teure Neubauwohnungen

Besonders wertstabil zeigten sich Neubauwohnungen in Deutschlands Top-7-Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Dort haben die Preise laut der IfW-Studie bereits fast wieder ihre Höchststände von 2022 erreicht. Im dritten Quartal lagen sie nur noch 1,5 Prozent darunter.

Über alle Wohnimmobilien und Regionen hinweg zeigt sich außerdem: Die Preise für Wohnimmobilien sind hierzulande trotz der jüngsten Krise nur um rund sechs Prozent gefallen. Lediglich Bestandswohnung sind derzeit billiger zu haben, ihre Preise notieren noch rund zehn Prozent unter ihren Höchstständen.

Käufer bleiben zurückhaltend

Vor allem bei Eigentumswohnungen ist diese Entwicklung laut dem IfW besonders deutlich: Der Trend zeigt für fast alle Städte nach oben. So verteuerten sich Eigentumswohnungen beispielsweise in Leipzig um sieben Prozent, in Duisburg um rund sechs Prozent und in Potsdam um 5,3 Prozent. Nur in Dortmund fielen die Preise zuletzt.

"Insgesamt deutet die geringe Anzahl an Transaktionen darauf hin, dass viele Marktteilnehmer noch in einer abwartenden Haltung verharren", sagte IfW-Experte Zdrzalek. "Gut vorstellbar, dass nun aber zunehmend Käufer zurück in den Markt finden." Äußerst begehrt seien offenbar Neubauten, bei denen das Angebot besonders knapp sei, was sich entsprechend in den Preisen widerspiegele.