Bezahlung beim Online-Shoppen Kauf auf Rechnung beliebter als PayPal und Co.
Schnell und einfach mit PayPal bezahlen - das ist bei kleinen Beträgen, die beim Online-Shopping anfallen, durchaus beliebt. Doch größere Summen nutzen die Deutschen am liebsten den Kauf auf Rechnung.
Der Online-Handel ist einfach und beliebt: Mit wenigen Klicks ist der digitale Warenkorb gefüllt, und die gewünschten Artikel kommen per Versand direkt nach Hause. Fürs Bezahlen nutzen die Menschen in Deutschland vor allem die Dienstleistungen des US-Unternehmens PayPal. Das gilt allerdings nicht für höhere Beträge ab 1.000 Euro, wie eine Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox ergab: Bei solchen Summen ist der Kauf auf Rechnung die mit Abstand bevorzugte Variante der Internet-Shopper.
Gut ein Drittel (32,4 Prozent) der Befragten bevorzugt nach den Angaben bei einem so hohen Warenwert den Rechnungskauf. PayPal wäre bei einem Online-Kauf ab 1.000 Euro für jeden Fünften (19,7 Prozent) erste Wahl, die Zahlung mit Kredit- oder Debitkarte folgt dahinter mit 15,1 Prozent.
"Beim Rechnungskauf gehen die Kundinnen und Kunden nicht in Vorleistung. Sie können die gelieferte Bestellung in Ruhe prüfen und bezahlen nur, was sie auch wirklich behalten möchten", ordnet der Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH, Oliver Maier, ein. "Das schätzen die Verbraucher, insbesondere bei hochpreisigen Waren."
Kauf auf Rechnung gilt als sicher
Dazu kommt: "Je höher der Einkaufswert, desto wichtiger ist der Sicherheitsaspekt - und im Hinblick darauf genießt der Kauf auf Rechnung bei den Menschen das größte Vertrauen", wie Maier erläutert. Danach gefragt, für wie sicher die Umfrageteilnehmer unterschiedliche Bezahlverfahren beim Online-Shopping einschätzen, erhielt der Rechnungskauf mit Abstand am häufigsten die bestmögliche Bewertung: Mehr als die Hälfte aller Teilnehmer (rund 54 Prozent) schätzt die Zahlung auf Rechnung als "sehr sicher" ein. PayPal folgt auf dem zweiten Platz mit knapp 35 Prozent, danach die Lastschrift mit gut 29 Prozent.
PayPal bei kleinen Beträgen beliebt
Bei kleineren Einkaufsbeträgen hingegen ist PayPal mit großem Abstand das beliebteste Zahlungsmittel. Fast die Hälfte (47,5 Prozent) der Befragten würde eigenen Angaben zufolge einen Online-Einkauf in Höhe von 25 Euro am liebsten per PayPal bezahlen. Alle anderen abgefragten Zahlverfahren - darunter auch Apple Pay und Google Pay, Sofortüberweisung und Ratenzahlung - sind bei diesem Warenwert wesentlich seltener erste Wahl.
Bei kleineren Beträgen gehe es den Verbraucherinnen und Verbrauchern vor allem darum, dass die Bezahlung möglichst schnell und einfach abgewickelt werde, analysiert Verivox-Geschäftsführer Maier. Dann müsse sich der Kunde nach Erhalt der Ware nicht noch um die Überweisung des ausstehenden Betrages kümmern.
Deutsche shoppen immer mehr Online
Zumal sich das Einkaufen im Internet hierzulande ohnehin immer größerer Beliebtheit erfreut und das quer durch alle Altersgruppen. Gut 83 Prozent der 16- bis 74-Jährigen hierzulande haben nach eigenen Angaben schon einmal Waren oder Dienstleistungen online bestellt, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Das entspreche knapp 52 Millionen Menschen. Bei der vorherigen Erhebung der Wiesbadener Statistiker zu diesem Thema 2021 hatten 80 Prozent angegeben, schon einmal online eingekauft zu haben.
Am höchsten ist der Anteil der Online-Shopper weiterhin bei den 25- bis 54-Jährigen mit rund 90 Prozent. Am niedrigsten ist der Anteil bei den 55- bis 74-Jährigen mit 73 Prozent, allerdings gab es bei ihnen den stärksten Zuwachs: 2021 hatten in dieser Altersgruppe noch rund 66 Prozent angegeben, jemals etwas im Internet gekauft zu haben.
Bei fast jedem zweiten Online-Shopper (48 Prozent) landen Kleider und Schuhe im digitalen Warenkorb. Immer häufiger auf dem Einkaufszettel im Internet: Lebensmittel, Getränke, Drogerieprodukte oder Tierfutter. 29 Prozent der 16- bis 74-Jährigen haben in den drei Monaten vor der Befragung solche Güter online erworben, 2021 waren es noch 22 Prozent. Auch Bücher, Zeitungen oder Zeitschriften (27 Prozent) sowie Eintrittskarten (26 Prozent) kaufen viele Menschen gerne per Mausklick im Internet.