Reisende warten vor dem Informationsschalter der Deutschen Bahn im Kölner Hauptbahnhof.

Flug- und Zugausfälle So viele Reise-Beschwerden wie noch nie

Stand: 06.01.2025 15:26 Uhr

Wegen Streitigkeiten unter anderem bei Flug- und Zugausfällen haben sich im vergangenen Jahr mehr Verbraucher an die Schlichtungsstelle Reise und Verkehr gewandt als jemals zuvor. Zehntausende Anträge wurden gestellt.

Immer wieder gibt es Streit und Beschwerden wegen ausgefallener Reisen. Verbraucherinnen und Verbraucher haben deswegen die Möglichkeit, sich an die Schlichtungsstelle Reise und Verkehr zu wenden. Das haben sie im vergangenen Jahr 2024 so oft getan wie nie zuvor. Insgesamt gab es 45.634 Anträge - womit die Zahl rund 14,5 Prozent über dem Vorjahreswert liegt.

Die meisten Beschwerden betrafen im vergangenen Jahr Flugreisen. Insgesamt ging es um rund 84 Prozent. Die Hauptgründe waren Streiks, extremes Wetter und Ausfälle bei der IT. Der Schlichtungsstelle zufolge gingen rund 38.000 Beschwerde-Anträge wegen abgesagter Flüge ein.

Deutsche Bahn muss viele Millionen erstatten

Probleme bei Bahnunternehmen haben Reisende in 6.500 Anträgen vorgebracht - rund ein Fünftel mehr als im Jahr zuvor. Dabei ging es hauptsächlich um Zugausfälle und Verspätungen. Wobei unter anderem auf die mangelhafte Bahninfrastruktur in Deutschland verwiesen wird. Für die Deutsche Bahn bedeutet das hohe Kosten. Sie hat eigenen Angaben zufolge 2024 einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag an Erstattungen wegen Verspätungen ausgezahlt.

Die Rekordzahl der Beschwerden könnte an einem gestiegenen Bewusstsein bei Passagierrechten liegen oder der generellen Möglichkeit einer außergerichtlichen unabhängigen Schlichtung. An der Schlichtungsstelle Reise und Verkehr und ihrer Finanzierung beteiligen sich rund 400 Verkehrsunternehmen. Sie hoffen auf eine bessere Kundenzufriedenheit und Kundenbindung.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk in den Nachrichten am 06. Januar 2025 um 13:00 Uhr.