Ein polnisches Polizeiauto steht auf einer Straße in Warschau

Verkehrssicherheit in Europa Am gefährlichsten ist Autofahren in Rumänien und Polen

Stand: 30.12.2024 15:06 Uhr

Autofahren im Nachbarland Polen ist viel gefährlicher als in Deutschland: Im Schnitt kommen hier vier Mal so viele Menschen zu Tode. Sicherer als die Straße ist in ganz Europa die Bahn.

Autofahren ist in Rumänien und in Polen am gefährlichsten innerhalb Europas: In beiden Ländern kamen mehr als fünf Menschen pro Milliarde Personenkilometer zu Tode. Das ergab eine Auswertung der Allianz pro Schiene für die Jahre 2013 bis 2022. Der Eisenbahn-Lobbyverband verglich die Verkehrssicherheit im Straßen- und Schienenverkehr.

"Personenkilometer" ist eine Maßeinheit, für die die Anzahl der Reisenden mit den zurückgelegten Kilometern multipliziert werden. So kann das persönliche Risiko über verschiedene Verkehrsmittel verglichen werden.

Im europäischen Durchschnitt kam es im selben Zeitraum 2,5 tödlichen Autounfällen pro Milliarde Personenkilometer. Deutschland liegt mit 1,59 Verkehrstoten noch einmal unter dem europäischen Mittel.

Bahnfahren deutlich sicherer als Autofahren

Wer mit dem Zug statt mit dem Auto fährt, ist dagegen laut Allianz pro Schiene "um ein Vielfaches sicherer unterwegs". Am gefährlichsten ist das Bahnfahren in Spanien und Griechenland mit 0,36 und 0,17 Toten im Durchschnitt pro Milliarde Personenkilometer mit der Bahn. Durchschnittlich gab es in Europa 0,07 Verkehrstote auf der Schiene, in Deutschland waren es sogar nur 0,03.

Das Risiko, im Auto tödlich zu verunglücken, ist in Deutschland 52 Mal höher als bei der gleichen Strecke im Zug, resümiert der Verband. Das Risiko einer schweren Verletzung sei sogar 137 Mal höher.

Straßenverkehr wird nicht als unsicher empfunden

Dass das Unfallrisiko in der Bahn deutlich geringer sei als im Auto, "liegt am hohen Sicherheitsniveau des Schienenverkehrs, zu dem auch gehört, dass Züge mithilfe von Leit- und Sicherungstechnik kontrolliert werden", erklärte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege.

In der individuellen Bewertung nehmen Deutsche den Straßenverkehr jedoch nicht als gefährlich wahr. In einer Befragung der Unfallforschung der Versicherer gaben 56 Prozent an, sich im Straßenverkehr entweder "sicher" oder "sehr sicher" zu fühlen. Nur zehn Prozent antworteten, sich auf der Straße "nicht" oder "gar nicht" sicher zu fühlen.