Kraftfahrtbundesamt gibt grünes Licht So will VW die Diesel-Motoren umrüsten
Die Pläne von VW für die Umrüstung der manipulierten Diesel-Motoren stehen, und nun hat auch das Kraftfahrt-Bundesamt zugestimmt. Damit kann der Autokonzern ab Januar mit seiner Rückrufaktion beginnen. Der Aufwand sei überschaubar, sagt VW - es geht unter anderem um ein kleines Gitter.
Das Kraftfahrt-Bundesamt hat die Vorschläge von Volkswagen zur Überarbeitung der ersten manipulierten Dieselmotoren genehmigt. Die Maßnahmen sind nach den Worten von VW-Chef Matthias Müller "technisch, handwerklich und finanziell überschaubar". Grundlegende Eingriffe seien nicht notwendig.
Müller hatte die Änderungen bereits am Montag vor Führungskräften skizziert. VW will beim 1,6-Liter-Antrieb eine Veränderung am Luftgitter bzw. an der Luftfilterkassette und ein Software-Update einsetzen, um die gültigen Emissionsnormen zu erreichen. Für die größeren 2,0-Liter-TDI-Motoren reiche dagegen das Aufspielen eines neuen Programms aus, teilte VW mit. Die geschätze Arbeitszeit soll maximal bei einer Stunde liegen. Eine Lösung für die kleinen 1,2-Liter-Motoren soll bis zum Monatsende vorliegen.
Verjährung von Ansprüchen wird aufgehoben
Man werde "mit jedem Kunden Kontakt aufnehmen" und den betroffenen Autobesitzern während des ab Januar geplanten Rückrufs eine kostenlose "Ersatzmobilität" anbieten, hieß es. Zudem verzichte VW bis Ende 2016 auf eine Verjährung von Gewährleistungsansprüchen.
Ziel der Nachrüstungen sei es, dass auch Leistungs- und Verbrauchswerte nicht verändert werden. Die Überarbeitungspläne beziehen sich nicht auf in den USA oder in Kanada verkaufte Modelle aus dem VW-Konzern.
EA 189/1,6 Liter (rund 3 Millionen betroffene Einheiten): Software-Update und Hardware-Eingriff nötig, letzterer aber weniger umfangreich als zuvor angenommen - es reicht der Einbau eines Strömungstransformators (Gitternetz) vor dem Luftmassenmesser. Geschätzte Arbeitszeit pro Motor weniger als eine Stunde.
EA 189/1,2 Liter (rund 300 000 betroffene Einheiten): Vorschläge noch nicht fertig, werden dem Kraftfahrtbundesamt noch in dieser Woche vorgestellt. Vermutlich reicht wie beim 2,0-Liter-Motor ein Software-Update aus.
Die Umrüstungspläne für die in den USA betroffenen 2,0-Liter-Antriebe werden derzeit von den amerikanischen Umweltbehörden geprüft.
Acht VW-Mitarbeiter beurlaubt
Unterdessen teilte der VW-Konzern mit, dass im Zuge der Aufarbeitung des weltweiten Abgas-Skandals bislang acht Mitarbeiter des Unternehmens beurlaubt worden seien. Details zu den Personen oder deren Namen wollte ein Konzernsprecher "aus Rücksicht und zum Schutz der Betroffenen" aber nicht nennen.