Bundeswehr Sudan-Einsatz bis Ende Mai möglich
Die Bundeswehr hat bislang knapp 500 Menschen aus dem Sudan gerettet. Theoretisch soll der Einsatz noch bis Ende Mai möglich sein. Das geht aus dem Mandatstext der Bundesregierung hervor, der dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt.
Wie lange die Evakuierungsmission der Bundeswehr im Sudan noch dauert, hängt von der Gefahrenlage vor Ort ab. Und natürlich davon, wie viele Deutsche noch vor den Kämpfen in Sicherheit gebracht werden müssen.
Vorsichtshalber schafft die Bundesregierung nun die Möglichkeit, den Einsatz bis zum 31. Mai fortzusetzen. So steht es in dem Mandatstext, der dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt. Bis zu 1600 Soldatinnen und Soldaten sollen sich theoretisch daran beteiligen können. Eine Obergrenze, die zeitlich beschränkt auch überschritten werden kann.
"Die anhaltende Gewalteskalation in weiten Landesteilen sowie in der Hauptstadt Khartum machen ein Eingreifen von Kräften der Bundeswehr erforderlich", heißt in dem Text wörtlich. Als Ziel wird dort benannt, "Leib und Leben deutscher Staatsangehöriger und weiterer berechtigter Personen sowie im Rahmen verfügbarer Kapazitäten von Staatsangehörigen von Drittstaaten zu schützen".
"Großartiger Erfolg"
Noch diese Woche soll der Bundestag über das Mandat abstimmen. Voraussichtlich schon morgen. Die Bundeswehrmission war bereits am Samstag beschlossen worden. Wenn Menschenleben in Gefahr sind, kann der Bundestag auch nachträglich befasst werden. Genau das geschieht nun.
Mittlerweile sind mithilfe von fünf A400M-Flügen der Bundeswehr knapp 500 Menschen aus der Gefahrenzone gebracht worden, darunter vor allem Deutsche. In den kommenden Tagen soll zudem das Marineschiff "Bonn" in den Hafen "Port Sudan" einlaufen und könnte dort weitere Menschen an Bord nehmen. Unter anderem hatte sich ein UN-Fahrzeugkonvoi auf den Weg in die Hafenstadt gemacht.
Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte mit Blick auf die Evakuierungsmission von einem "großartigen Erfolg" gesprochen. Die Bundeswehr habe "in beispielhafter Art und Weise gezeigt, wie kaltstartfähig sie ist", erklärte der SPD-Politiker wörtlich.