Lage im Sudan Gefechte nach Waffenpause in Khartum
In der sudanesischen Hauptstadt Khartum wird nach dem Ende einer Feuerpause wieder geschossen. Es habe mehrfach Zusammenstöße zwischen der Armee und den paramilitärischen RSF-Kämpfern gegeben, berichteten arabische Medien.
Nach einer weitgehend eingehaltenen 24-stündigen Waffenruhe sind in Sudans Hauptstadt Khartum erneut Gefechte ausgebrochen. Die sudanesische Armee habe bereits kurz nach Ende der Feuerpause am Morgen erneut Luftangriffe gegen Stellungen der gegnerischen Paramilitärs Rapid Support Forces (RSF) in Khartums Vororten Bahri und Omdurman durchgeführt, berichteten mehrere arabische Medien übereinstimmend. Auch Artillerie und Luftabwehrraketen seien zu hören gewesen.
Am Samstagmorgen war eine Feuerpause in Kraft getreten, die wie bereits zuvor von den USA und Saudi-Arabien vermittelt worden war. Ziel war es, humanitäre Versorgung zu ermöglichen. Medien und Augenzeugen zufolge blieb es in Khartum tatsächlich ruhig. Die Situation in anderen Teilen des Landes, vor allem in dem von schwerer Gewalt betroffenen West-Darfur, war schwer zu überprüfen.
Vorherige Feuerpausen wiederholt gescheitert
Nachdem vorherige Feuerpausen wiederholt gescheitert waren, hatten die Vermittler gewarnt, ein Verstoß könne den Abbruch der Verhandlungen mit den Parteien im saudischen Dschidda bedeuten. Wann Gespräche über weitere Feuerpausen fortgesetzt werden, ist unklar. Hunderte Menschen sind seit der jüngsten Eskalation getötet worden, deutlich über eine Million mussten fliehen.
Im Sudan kämpfen seit Mitte April die RSF des früheren Vize-Machthabers Mohammed Hamdan Daglo, eine aus Milizen hervorgegangene Quasi-Armee mit Zehntausenden Kämpfern, gegen die Streitkräfte unter der Führung von De-facto-Staatsschef Abdel Fattah al-Burhan. Die beiden Generäle hatten sich gemeinsam an die Macht geputscht, später aber zerstritten. Ein von der Zivilbevölkerung geforderter Übergang zur Demokratie blieb aus.