Sudan Mehr als 20 Tote durch Luftangriff
Durch einen Luftangriff auf die sudanesische Stadt Omdurman sollen mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen sein. Die paramilitärische RSF-Miliz macht das Militär verantwortlich. Im Sudan dauern seit Monaten schwere Kämpfe an.
Im Sudan sind durch einen Luftangriff auf die Stadt Omdurman dem Gesundheitsministerium des Bundesstaats Khartum zufolge mindestens 22 Menschen getötet worden. Wer für den Angriff verantwortlich ist, ist bislang nicht offiziell bestätigt. Die paramilitärische RSF-Miliz wirft der sudanesischen Armee vor, die Stadt attackiert zu haben.
Bei dem Angriff sei ein Wohnviertel in Omdurman getroffen worden. Es gebe auch mehrere Verletzte, hieß es in einer kurzen Mitteilung des Gesundheitsministeriums. Omdurman liegt gegenüber der Hauptstadt Khartum auf der anderen Seite des Nils.
Die paramilitärischen "Rapid Support Forces" (RSF) sprachen sogar von 31 Todesopfern durch die Angriffe des sudanesischen Militärs. Zwischen der RSF unter ihrem Anführer Mohammed Hamdan Daglo und dem Militär des Landes, geführt von General Abdel Fattah al-Burhan, dauert seit April ein gewaltsamer Machtkampf an. Vonseiten der Armee gab es bislang keine Stellungnahme zu dem Luftangriff.
Guterres verurteilt Angriff
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, sollen sich die Kämpfe zwischen RSF und Militär zuletzt verstärkt auf Omdurman konzentriert haben. Offenbar habe die Armee versucht, eine wichtige Versorgungsroute der Miliz abzuschneiden.
UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Luftangriff. Er sei "weiterhin zutiefst besorgt, dass der andauernde Krieg zwischen den Armeen den Sudan an den Rand eines vollumfänglichen Bürgerkrieges gebracht hat, der möglicherweise die ganze Region destabilisieren könnte", teilte ein Sprecher von Guterres mit.
Tausende Tote, Millionen auf der Flucht
Nach jüngsten Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks sind durch den gewaltsamen Konflikt bisher mindestens 2,9 Millionen Menschen im Sudan zur Flucht getrieben worden. Mehr als 600.000 Menschen flohen in die direkten Nachbarländer des afrikanischen Staates.
Der sudanesische Gesundheitsminster Haitham Mohammed Ibrahim hatte Mitte Juni Schätzungen zu den Opferzahlen bekannt gegeben: Demnach sollen durch die Kämpfer bereits mehr als 3000 Menschen getötet und etwa 6000 verletzt worden sein.