Russischer Söldner US-Sanktionen gegen Wagner-Chef in Mali
Die USA hegen schon länger den Verdacht, dass die Wagner-Gruppe in Mali aktiv ist. Nun haben sie den dortigen Landeschef der Söldnertruppe mit Strafen belegt. Die Militärfirma sei in der Region eine "destabilisierende Kraft", heißt es zur Begründung.
Die US-Regierung setzt den Landeschef der russischen Privatarmee Wagner im afrikanischen Krisenstaat Mali, Iwan Maslow, auf ihre Sanktionsliste. "Die Präsenz der Wagner-Gruppe auf dem afrikanischen Kontinent ist eine destabilisierende Kraft für jedes Land, das den Einsatz der Ressourcen der Gruppe in seinem Hoheitsgebiet zulässt", erklärte das US-Finanzministerium zur Begründung.
Maslow habe in Mali eng mit der Regierung zusammengearbeitet und auch Treffen zwischen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin und anderen afrikanischen Regierungen organisiert. Eine Folge der Sanktionen ist es, dass etwaige Vermögenswerte in den USA eingefroren werden. US-Bürgern ist es von nun an untersagt, Geschäfte mit Maslow zu machen. Auch internationale Geschäfte dürften für ihn deutlich schwieriger werden.
Übergangsregierung ging Pakt Ende 2021 ein
Das 20-Millionen-Einwohner-Land in Westafrika gilt als politisch äußerst instabil. Dort sind auch islamistische Terrorgruppen aktiv. Ende 2021 ging die militärische Übergangsregierung unter Oberst Assimi Goïta, der durch zwei Militärputsche an die Macht kam, eine "Sicherheitspartnerschaft" mit Russland ein, um die Lage in den Griff zu kriegen.
Nach US-amerikanischer Überzeugung handelt es sich bei den russischen Truppen im Land zumindest überwiegend um Söldner der berüchtigten Wagner-Truppe. Die militärische Übergangsregierung weist das zurück und spricht von russischen Ausbildern. Im Februar besuchte der russische Außenminister Sergej Lawrow das Land.
Mali hintertrieb UN-Mission
Seit dem Machtwechsel in Bamako hat sich Mali mit der ehemaligen französischen Kolonialmacht überworfen, die mit einer Militäroperation bis Mitte August gegen Terrorgruppen vorgegangen war. Zudem hat die militärische Übergangsregierung die UN-Mission immer wieder behindert, darunter auch das deutsche Kontingent.