"Die Philosophie des modernen Songs" Dylan entschuldigt sich für Fake-Signaturen
In einem seltenen öffentlichen Statement hat sich der Folkbarde und Literaturnobelpreisträger Bob Dylan für teure, angeblich handsignierte Bücher entschuldigt. Die Unterschriften darin waren maschinell gefertigt.
"Ich bin das nicht!" - beteuerte Bob Dylan 1964 in einem seiner frühen Folksongs. Doch in der aktuellen Affäre um angeblich handsignierte Bücher, die dann doch keine waren, nimmt der 81-Jährige alle Schuld auf sich - wenngleich erst nach Tagen des Zögerns. Seine Facebook-Entschuldigung bei gutgläubigen Käufern wurde in den USA auf allen News-Kanälen verlesen.
Er habe seit 2019 immer wieder schwere Schwindelanfälle gehabt und sei unfähig gewesen, irgendetwas per Hand zu signieren, hieß es. Daher habe man ihm vorgeschlagen, eine mechanische Signiermaschine zu verwenden. Ein Fehler, für den er sich entschuldigen wolle.
Auch Gemälde betroffen?
Ähnliche Anschuldigungen hat es übrigens auch schon bei Gemälden von Dylan gegeben. Doch hier versichert der Meister, dass er jedes einzelne seiner Kunstwerke tatsächlich per Hand signiert habe. Betroffen waren also lediglich die Exemplare seines aktuellen Buches "Die Philosophie des modernen Songs", für die man wegen der angeblichen Unterschrift stolze 600 Dollar hinblättern musste.
In dem Bestseller kommentiert der Literaturnobelpreisträger 66 Songs aus der Musikgeschichte, die ihm persönlich etwas bedeuten. Darunter "Strangers in the Night" von Frank Sinatra.
Fans kamen selbst darauf
Unklar bleibt, wer es eigentlich verabsäumt hat, die gutgläubigen Käufer darauf hinzuweisen, dass die Unterschriften maschinengeneriert sind. Peinlich, peinlich! Es war den Fans selbst aufgefallen, dass die Autogramme einander doch ein wenig zu sehr ähnelten.
Dylans Verlag Simon & Schuster hat sich ebenfalls in den Staub geworfen und erstattet den stolzen Kaufpreis für die signierten Ausgaben zurück. Im Dylan-Universum sind das jedenfalls Peanuts: Zuletzt wurden 42 Liebesbriefe des Barden aus Highschool-Zeiten - wohl tatsächlich von ihm selbst geschrieben - für stolze 700.000 Dollar versteigert.
Missmut unter den Dylanisten
Dylans Bedauern stieß zwar vereinzelt auf nachhaltigen Missmut bei den Fans: Einer schrieb auf Facebook, die Entschuldigung sei bestimmt von einem "PR-Fritzen" verfasst worden und ungefähr so authentisch wie die Signaturen selbst. Aber die Mehrheit der Dylanisten bleibt wohl versöhnlich gestimmt.
Dylan müsse jetzt wohl viele Exemplare nachsignieren, mutmaßte die CNN-Moderatorin Poppy Harlow. Na ja, konterte ihre Co-Anchor Don Lemon: Er jedenfalls würde ein Dylan-Autogramm nehmen, wo immer er es kriegen könne und völlig egal, wie es zustande gekommen sei!