Nach Fehlstart im US-Vorwahlkampf DeSantis entlässt ein Drittel seines Teams
Der US-Vorwahlkampf läuft für DeSantis nicht wie geplant. In Umfragen liegt er weit hinter Ex-Präsident Trump. Nun zieht Floridas Gouverneur Konsequenzen und feuert ein Drittel seines Teams.
Floridas Gouverneur Ron DeSantis hat nach einem holprigen Start seiner Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner ein Drittel seines Wahlkampfteams gefeuert. 38 Personen müssten gehen, hieß es aus Kreisen seiner Kampagne. Noch vor Kurzem war von weniger als zehn Angestellten die Rede, die DeSantis entlassen wollte.
Seine Wahlkampfmanagerin Generra Peck erklärte nun, das Team habe nach einer eingehenden Bewertung zusätzliche, aggressive Schritte eingeleitet, um Abläufe zu straffen und DeSantis "in die stärkste Lage zu versetzen, diese Vorwahlen zu gewinnen und Joe Biden zu bezwingen".
Umfragen sehen DeSantis hinter Trump
Beobachter werteten den Personal-Kahlschlag als neuen Tiefpunkt für DeSantis, der erst im Mai mit reichlich Vorschusslorbeeren in das republikanische Vorwahlrennen eingestiegen war. Vielen in der Partei galt er schon lange als der aussichtsreichste innerparteiliche Rivale des früheren Präsidenten Donald Trump, der 2024 erneut ins Weiße Haus einziehen will.
Doch zwei Monate später findet sich DeSantis in den meisten Umfragen mit weitem Abstand auf Platz zwei hinter Trump wieder. Viele Parteigranden und Spender fragen sich inzwischen, ob der 44-jährige Gouverneur überhaupt bereit für die nationale Bühne sei.
Finanzielle Schwierigkeiten der Kampagne
DeSantis' Kampagne hat zudem mit unerwarteten finanziellen Nöten zu kämpfen. Zwar sind für seine Bewerbung bislang Spenden in Höhe von 150 Millionen Dollar - 136 Millionen Euro - zusammengekommen. Doch floss ein Großteil des Geldes - 130 Millionen Dollar - zu einem sogenannten Super Pac. Dabei handelt es sich um Organisationen, die Spenden in unbegrenzter Höhe annehmen und sie zur Werbung für bestimmte Kandidaten oder politische Anliegen verwenden können. Damit ist ihr Einfluss auf den Wahlkampf zwar groß, doch dürfen die Gruppen qua Gesetz Bewerbern nicht direkt Finanzmittel zukommen lassen.
Für seine Kampagne selbst sammelte DeSantis mehr als 20 Millionen Dollar in den ersten sechs Wochen nach Bekanntgabe seiner Kandidatur ein. Aus bei der Wahlbehörde eingereichten Unterlagen ging jedoch zuletzt hervor, dass er und sein Team in kurzer Zeit mehr als acht Millionen Dollar für mehr als 100 bezahlte Mitarbeiter, einen großen Sicherheitsdienst und Luxusreisen ausgegeben hätten. Dabei hat DeSantis bislang noch nicht in großem Stil Wahlkampfspots schalten lassen. Über die jüngsten Personalkürzungen in seinem Team hatte das Nachrichtenmagazin "Politico" zuerst berichtet.